Zumindest zum medialen Einstand von Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner . Der überaus aufgeräumt wirkende 61-Jährige forderte gestern „weniger Pessimismus, dafür mehr Offenheit, Mut und Zuversicht“. Sprach aber auch Klartext: „Ich kann nicht viel versprechen. Nur soviel: Es gibt eine harte Vorbereitung.“
Und dies sicher nicht nur, weil die Tabelle selten lügt, wie Köstner hervorhebt. Zu viele Gegentore kassiert, zu wenig geschossen! „Nicht gerade gut für einen Bundesliga-Absteiger in der zweiten Liga.“ Die prickelige Fortuna-Situation – sechs Punkte bis zu Rang drei, vier bis zur Abstiegszone – empfindet Köstner jedoch keineswegs als Druck: „Den spüre ich persönlich ohnehin nicht, weil ich die Aufgabe aus Leidenschaft und Freude mache. Wenn, dann bauen wir intern Druck im Training auf, damit wir besser werden.“
„Werden gute Rückrunde hinlegen“
Derzeit ist es müßig, Fragen nach dem Personal zu stellen. Von dem Sportvorstand Wolf Werner im übrigen nach wie vor überzeugt ist: „Der Kader kann es besser. Wir werden eine gute Rückrunde hinlegen.“ Womit Werner noch einmal unterstrich, dass die Trennung von Mike Büskens Anfang Dezember nach einer Vielzahl schwacher Spiele richtig war. „Das eine oder andere mögliche Tor hat schlicht gefehlt, es gab eine Menge Verletzte. Vielleicht hat sich Mike aber auch etwas zu sehr unter Druck gesetzt“, kommentierte Köstner gestern erstaunlich offen Fortunas jüngere sportliche Vergangenheit.
Der Coach wird sich in den nächsten Tagen, intensiv im Trainingslager in La Manga/Spanien vom 20. bis 28. Januar ein Bild seiner neuen Schützlinge machen. Die hat er im alten Jahr nur einmal live gesehen: beim 1:0 in Kaiserslautern, an der Seite des Wolfsburger Scouts Uli Mohr.
Beim hundertminütigen Einstandstraining am gestrigen Nachmittag wurden 26 kickende Fortunen gezählt. Mit dem kanadischen Nationalspieler Samuel Piette. Ohne den ablösefrei nach Saarbrücken wechselnden Stefan Reisinger. Dazu fehlten sechs Profis verletzt.
Verteidiger Dustin Bomheuer
Dustin Bomheuer» zum Profil wird heute wegen seiner gegen Köln erlittenen Bänderverletzung an der Schulter operiert und fällt dem Vernehmen nach rund drei Monate aus. Axel Bellinghausens
Axel Bellinghausen» zum Profil Meniskusriss im Knie lässt einen Trainingslager-Start in La Manga ebenfalls nicht zu.
Gestern mussten auch Christian Weber
Christian Weber» zum Profil (Innenbandverletzung), Ihlas Bebou
Ihlas Bebou» zum Profil (Kniebeschwerden) und Levan Kenia
Levan Kenia» zum Profil (Fersenprobleme) passen. Dazu gesellt sich Mathis Bolly
Mathis Bolly» zum Profil. Der gebürtige Norweger mit ivorischem Pass zog sich beim Heimattraining an der Elfenbeinküste mal wieder eine Adduktorenzerrung zu. Im ersten Match des Jahres am 10. Februar bei 1860 München ist Bolly wegen einer Rotsperre eh nicht dabei.
An Fröttmaning denkt Coach Köstner auch schon: „Ich bitte nicht um Zeit. Wir haben nur noch fünfzehn Punktspiele.“ Höhepunkte und Tiefschläge in schneller Folge kennt der ehemalige Bundesliga-Kicker von Borussia Mönchengladbach und Bayer 05 Uerdingen zur Genüge. „Mit Köln bin ich am letzten Spiel abgestiegen, mit Unterhaching in der nächsten Saison in die Bundesliga aufgestiegen. Und dann haben wir Leverkusen im Jahr darauf auch noch die Meisterschaft im Schlussmatch versalzen.“ Langweilig, das weiß Köstner genau, wird’s im Fußball nie. Was im speziellen auch für einen Verein namens Fortuna gilt.



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