Einer davon war ohne Zweifel Patrick Fabian
Patrick Fabian» zum Profil. Neururer: „Den klammere ich bei meiner Kritik völlig aus. Er hat alles versucht, war an keinem Gegentor beteiligt und hatte eine unglaubliche Präsenz.“ Doch der Innenverteidiger kann so viel Lob derzeit einfach nicht genießen.
Dabei müsste Bochums Urgestein eigentlich nur glücklich sein. Nach drei Kreuzbandrissen innerhalb von nur 18 Monaten hat er nicht nur einen neuen Vertrag erhalten, ist erstmals zum Stammspieler und absoluten Leistungsträger aufgerückt, sondern ist auch inzwischen einer der Leitwölfe im Team. Neururer: „Patti hat eine riesige Akzeptanz, die hat er sich erarbeitet.“
"Schöpfen unsere Möglichkeiten nicht aus"
Alles scheint perfekt, wäre da nicht die erschütternde Leistung seines Teams und der damit verbundene frisch aufkommende Abstiegskampf. Fabian: „Ich werde plötzlich mit Sorgen konfrontiert, die ich in dieser Saison nicht für möglich gehalten hätte. Ich dachte, wir spielen eine sorglose Saison, doch jetzt müssen wir uns mit der Realität auseinandersetzen.“ Für Fabian, der seit Juli 2000 das VfL-Trikot trägt, steht fest: „Wir schöpfen unsere Möglichkeiten bei weitem nicht aus, bringen als Team keine Leistung. Ich mache mir ernsthafte Gedanken, die Situation ist total frustrierend. Wir müssen jetzt endlich mit dem Arsch hoch kommen und gegen die bedrohliche Situation ankämpfen.“
Für den gebürtigen Hagener, der 2005 mit der U19 im Finale um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft stand, ist es vor allem eine Frage der Konzentration: „Wir müssen bewusster mit unserer Leistung umgehen, das fängt bei ganz einfachen Dingen, wie zum Beispiel einem Pass über fünf Meter an. Wir sollten uns jetzt auf die grundlegenden Dinge im Fußball konzentrieren und keine Überdinge veranstalten.“
Für Fabian, der noch vor der Winterpause seinen im Sommer auslaufenden Vertrag um zwei Jahre verlängerte, ist klar: „Für uns ist es sportlich schon wieder fünf vor Zwölf und jetzt zu argumentieren‚ wir hätten ja noch 14 Spiele, wäre der falsche Weg. Dass wir Niederlagen einfach hinnehmen und eine Art Sorglosigkeit an den Tag legen, das sollten wir schleunigst abstellen.“ Und dann fügt er – fast beschwörend – hinzu: „Ich will am Ende der Saison nicht auf die Ergebnisse anderer Vereine schauen müssen, um zu wissen, ob wir gerettet sind.“
Wille und Ehrgeiz
Vor dem Spiel beim FC St. Pauli am Samstag, 13 Uhr, ist er dennoch zuversichtlich: „Wenn jeder im Team seine Leistung selbst hinterfragt und erkennt, dass er, gemessen an seinen eigenen Ansprüchen, hinterher hinkt, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Schließlich haben wir auswärts bisher erfolgreicher gespielt, als zuhause und beim Hinspiel gegen St. Pauli (2:2, Anmerkung der Redaktion) waren wir die bessere Mannschaft. Das sollte uns Mut machen.“
Und so wird Fabian auch am Hamburger Millerntor versuchen, dass VfL-Schiff wieder flott zu machen. Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter hat das Eigengewächs schon bei der Vertragsverlängerung geadelt: „Patti überzeugt vor allem durch Zweikampfstärke und die Stabilität in seiner Leistung. Neben sportlichen Qualitäten zeichnet ihn sein unbändiger Wille und sein Ehrgeiz aus. Darüber hinaus ist er ein guter Typ, der seine Mitspieler durch seine positive Art mitreißt und sich mit dem VfL und unseren Zielen total identifiziert.“
Im VfL-Lager ist man überzeugt davon, dass mit Fabian auch die momentane Talfahrt gut überstanden wird. Fabian: „Ich werde alles dafür tun, dass der Weg, den wir einschlagen wollen, auch erreicht wird.“



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