Ein Tipp für alle Sport-Wetter: Mit Essen spielt man nicht. RWE ist in der Rückrunde offensichtlich noch unberechenbarer geworden und kassierte nur acht Tage nach dem 5:0 gegen Fortuna Düsseldorf II eine 0:3-Abreibung von Alemannia Aachen, die ja bislang auch nicht unbedingt Angst und Schrecken in der Liga verbreitet haben. Inzwischen gehen auch Spielern und Trainerteam die Erklärungen aus.
Eine wäre gleichwohl, dass das Spiel der Essener keineswegs so schlecht war, wie es das Ergebnis glauben lässt. RWE erhielt vor 9.500 bemerkenswert lauten Zuschauern eine Lehrstunde in Sachen Effizienz. Viel mehr als die Treffer selbst hatten die Hausherren gar nicht mal zu diesem Spiel beizutragen. Doch nicht nur Trainer Peter Schubert wusste, dass Ballbesitz und Ballkontakte nur nachrangig ausschlaggebend für den Ausgang eines Fußballspiels sind. Am Ende entschieden die Standards die Partie. Weil Rot-Weiss mit Ansage alles versemmelte, was sich an Freistößen im Minutentakt darbot und Aachen zweimal nach einem Eckball traf. „Für diese Rebounds gibt es dabei klare Zuteilungen“, versichterte Trainer Waldemar Wrobel. „Bis zum ersten Treffer waren wir griffig und haben aus meiner Sicht einen guten Start erwischt. Aber ich bin weit entfernt davon, ein Spiel anhand von zehn Minuten zu bewerten. Wenn man am Ende mit 0:3 verliert, hat das genug Aussagekraft."
Bis auf die Schläfrigkeit bei den ersten beiden Gegentreffern mussten sich die Essener dabei zwar nicht viel vorwerfen lassen, aber eben Entscheidendes. Trotz deutlich mehr Ballbesitz und klaren Feldvorteilen waren die Gäste kaum in der Lage, sich überhaupt nennenswerte Chancen herauszuspielen. Auch nicht unbedingt zu erwarten, mit einem 5:0-Sieg aus der Vorwoche im Rücken.
Nach den Spielen in Aachen und Oberhausen hoffte Wrobel, eine Erkenntnis zu haben, in welche Richtung diese Rückrunde gehen sollte. Vor dem Derby gegen die Kleeblätter ist sich aber auch der 44-Jährige nicht sicher: "Wir sind auch tabellarisch in einer Situation, wo es weder in die eine noch in die andere Richtung geht. Wir schauen jetzt genau hin und müssen uns zuhause wieder anders präsentieren." Vorstellbar ist das. Genauso wie alles andere auch.
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