Doch auch die Dortmunder Defensive machte gegen die im Vorfeld in höchsten Tönen gelobte Offensive der Russen eine über weite Strecken gute Figur. Umso ärgerlicher, dass zwei Nachlässigkeiten mit zwei Gegentreffern bestraft wurden und so aus einer perfekten eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel wurde.
Die BVB-Spieler in der Einzelkritik:
Roman Weidenfeller (3): Bekam von der angeblich brandgefährlichen Offensive der Russen fast eine Stunde lang nichts zu sehen, musste dann aber gleich hinter sich greifen, weil seine Vorderleute den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekamen. Insgesamt aufmerksam und beim Elfmeter-Hammer von Hulk natürlich machtlos.
Lukasz Piszczek (2-): Sichere Vorstellung des Rechtsverteidigers, der bis auf wenige Ausnahmen seine Seite abriegelte. Darüber hinaus engagiert im Spiel nach vorne und Vorlagengeber zum 3:1. Verursachte den durchaus diskussionswürdigen Elfmeter, der eher keiner war.
Manuel Friedrich (2-): Bei einer Halbchance der Gastgeber nicht nah genug bei Rondon (22.), ansonsten grundsolide und in der Defensive, abgesehen von der allgemeinen Orientierungslosigkeit beim 1:2, stets Herr der Lage. Bei seinen gelegentlichen Versuchen, das Angriffsspiel anzustoßen, zu ungenau.
Sokratis (2): Ob in der Luft oder am Boden, der Grieche gewann fast jeden Zweikampf und die entscheidenden ohnehin. Dass er ein Kämpfer ist, bewies er nach einer längeren Verletzungsunterbrechung, als er auf die Zähne biss.
Marcel Schmelzer (3+): Kam in der Offensive nicht so häufig zu Zug, weil St. Petersburg überwiegend über seine Seite angriff. Dort lieferte sich „Schmelle“ teils intensive Duelle mit dem bulligen Hulk, gegen den er immer nachsetzte und so dafür sorgte, dass der Brasilianer 45 Minuten lang völlig wirkungslos blieb. Nach der Pause mit etwas mehr Problemen. Klärte vor dem 1:2 unglücklich, zudem fehlten ihm vor dem Elfmeter zum 2:3 wenige Zentimeter, um die Situation zu bereinigen.
Nuri Sahin (3+): Initiierte das 1:0 mit einem schönen Pass auf Lewandowski und erwies sich auch in der Folge als umsichtige Schaltstation in der Zentrale. Viele Ballkontakte und mit guten Ideen, die freilich nicht alle in gewünschter Form umgesetzt wurden.
Sebastian Kehl (3-): Verrichtete an der Seite von Sahin wichtige Defensivarbeit und stellte mögliche Lücken durch gutes Stellungsspiel zu, was nach der Pause phasenweise nicht mehr so gut funktionierte. Im Spiel nach vorne gewohnt zurückhaltend.
Marco Reus (1-): Ein unglaublicher Start des 24-Jährigen: Super durchgesetzt und – im Fußball längst nicht selbstverständlich, darum ein dickes Extralob! - trotz zahlreicher Berührungen nicht hingefallen, was mit dem 1:0 belohnt wurde. Gehörte ihm dieses Tor schon locker zu 80 Prozent, legte er nur eine Minute später mit einer tollen Direktabnahme das 2:0 nach. Auch in der Folge von den Russen kaum zu bremsen und mit vielen guten Aktionen. Nahm sich seine Auszeiten, um immer wieder gefährlich aufzutauchen und das 4:2 vorzubereiten.
Henrikh Mkhitaryan (3): Ebenfalls an den beiden ersten Treffern beteiligt. Erst als Vollstrecker nach Reus' Tänzchen mit der Zenit-Abwehr, dann als Flankengeber in der Entstehung des zweiten Treffers. Gut im Gegenpressing, beim letzten Pass jedoch mitunter etwas unpräzise.
Kevin Großkreutz (3): Offensiv zwar nicht so auffällig wie Reus, aber durchaus mit Szenen und außerdem mit eminent wichtigen Aktionen in der Rückwärtsbewegung. Hatte großen Anteil daran, dass Hulk nicht zur Entfaltung kommen konnte. Zudem mit einer tollen Ablage beim 2:0.
Robert Lewandowski (1): Sensationeller Steilpass mit der Hacke vor dem 1:0. Arbeitete nach seinem Durchhänger in Hamburg wieder unermüdlich in vorderster Front. Konterte in Hälfte zwei die Anschlusstreffer der Gastgeber jeweils blitzschnell und eiskalt, wobei er beim 3:1 nicht nur traf, sondern den Treffer überdies einleitete. Stark.




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