Am Ende durfte der Gast aus dem Revier über den Punktgewinn glücklicher als die Hausherren sein. Denn die Großchancen, die der KFC in den ersten 15 bis 20 Minuten vergab, erinnerten schon ein wenig an Unvermögen. Wer vorne die besten Dinger nicht macht, wird bestraft. Dieses Gesetz des Fußballs bekam der Abstiegskandidat aus Krefeld am Samstag zu spüren.
Das Spiel begann mit einem Blitztor von Ahmed Ammi
Ahmed Ammi» zum Profil (3.), der einen starken Issa-Issa-Freistoß aus fünf Metern in die Maschen köpfte. Danach spielten sich die Blau-Roten förmlich in einen Rausch und vergeigten durch Moses Lamidi (7.), Emrah Uzun
Emrah Uzun» zum Profil (9.), Waldemar Schattner
Waldemar Schattner» zum Profil (12.) und Kofi Schulz
Kofi Schulz» zum Profil (22.), dessen Hereingabe der kurze Zeit später verletzt ausgewechselte Kai Nakowitsch
Kai Nakowitsch» zum Profil im letzten Augenblick vor dem freistehenden Lamidi entschärfte, die allerbesten Einschussmöglichkeiten. "Wir haben nicht gut begonnen. Die ersten 15 bis 20 Minuten hat der KFC dominiert. Zu diesem Zeitpunkt hätten wir deutlich höher in Rückstand geraten können. Danach haben wir mehr Spielkontrolle gehabt. In Durchgang zwei müssen wir die drei Abseitstore cleverer ausspielen. Aufgrund des zweiten Abschnitts ist das Ergebnis meiner Meinung nach gerecht", befand RWE-Trainer Waldemar Wrobel auf der offiziellen Pressekonferenz.
Diese Analyse des Essener Trainerkollegen irritierte Uerdingens Coach Eric van der Luer. "Ich weiß nicht, was Waldemar da gesehen hat. Wir müssen hier zur Halbzeit 3:1 oder 4:1 führen und in der Pause schon unser Siegerbier genießen. Der Halbzeitstand von 1:1 ist ein absoluter Witz. Die Stimmung in der Kabine ist dementsprechend. Wir haben hier zwei Punkte verloren. In der zweiten Halbzeit hat Essen doch bis auf die Abseitstore, die alles klare Fälle waren, keine Chance gehabt. Vielleicht der Schuss von Alexander Langlitz
Alexander Langlitz» zum Profil. Aber ansonsten haben sich beide Mannschaften mit dem scheiß Rasen schwer getan. Da war kein vernünftiges Spiel mehr möglich. Wir müssen das Ding nach 20 Minuten zu unserem Gunsten entscheiden. Wir sind absolut enttäuscht", redete sich der niederländische Fußballlehrer im Gespräch mit RS den Frust von der Seele.
Die große Enttäuschung van der Luers konnte man als Beobachter der Partie durchaus nachvollziehen. Denn die vergebenen Großchancen der Uerdinger bestrafte Jerome Propheter (23.) nach einer Hereingabe von Kevin Grund mit einem Tor der Kategorie "wie aus dem Nichts". Einige Momente stritten zwar dann die Uerdinger mit dem Schiedsrichter-Gespann, ob der Ball wirklich hinter der Linie war oder nicht - ohne Erfolg. "Ich bin mir sicher, dass der Ball nicht mit vollem Umfang im Tor war", betont KFC-Keeper Robin Udegbe. Ob der Ball nun drin war oder nicht, kann auch das RS-Video nicht beantworten. Eine ganz, ganz knifflige Entscheidung.
Der RS-Liveticker zum Nachlesen:
live.reviersport.de/000/044/28-rs.html
So oder so: Essen kam nach dem Treffer besser ins Spiel, hatte die Spielkontrolle, war aber nicht richtig zwingend. Der KFC baute in Durchgang zwei gehörig ab und hatte keine nennenswerte Torchance mehr. Mit Lamidi, Uzun, Schulz und dem eingewechselten Güngör Kaya
Güngör Kaya» zum Profil hatte van der Luer vier nominelle Spitzen auf dem Platz, doch das Siegtor konnten die Uerdinger nicht mehr erzwingen. Ganz im Gegenteil: Essen hatte neben den drei Abseitstoren noch eine dicke Chance durch Langlitz (80.), der aus 13 Metern an Udegbe scheiterte. "Der Fußballgott ist nicht gerecht. Wenn der Ball noch reingeht, dann passt das wahrscheinlich zum Fußball", meinte ein frustrierter van der Luer.




















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