Ersan Tekkan wird dem KFC Uerdingen nur noch bis zum Saisonende als Manager zur Verfügung stehen. Der 29-jährige verkündet via RevierSport seinen Rücktritt zum 1. Juli. RS sprach mit dem Bochumer Unternehmer der Immobilienfirma Teko-Realestate GmbH über seine Zeit beim KFC und die Beweggründe für sein Ausscheiden.
Ersan Tekkan, Ihr Rücktritt kommt etwas plötzlich. Wie lange ringen Sie schon mit diesem Gedanken?
So etwas passiert nicht von heute auf morgen. Der KFC hängt mir unglaublich am Herzen. Das ist eine lange und gut überlegte Entscheidung. Ich muss jetzt auch mal an mich und meine Familie denken. Ich habe einfach keine Lust mehr auf diese Nebenschauplätze. Das hat mich in den letzten vier Jahren sehr viel Kraft gekostet. Irgendwann ist der allerbeste Akku auch leer. Ich ziehe das Ding jetzt bis zum Saisonende durch und dann will ich mich mit dem Klassenerhalt vom KFC verabschieden.
Sie Sind im Sommer 2010 als Spieler zum KFC gekommen und schon seit diesem Zeitpunkt eigentlich auch der Sportliche Leiter des Klubs...
Ganz genau. Offiziell eigentlich erst seit dieser Saison, aber ich wurde als eine Art Spieler-Manager verpflichtet und mache das schon seit dem Sommer 2010. Es war eine Zeit mit sehr schönen Momenten, die ich nicht missen möchte. Leider hat es zuletzt aber keinen Spaß mehr gemacht.
Ersan Tekkan ist am 6. Januar 1985 in Bochum geboren.
Jugendvereine:
BV Langendreer 07, VfL Bochum
Profivereine:
VfL Bochum, Antalyaspor, Izmirspor, KFC Uerdingen
Was meinen Sie genau?
Der Verein stagniert, wir kommen nicht mehr voran. Ich denke, dass es an der Zeit ist, den Klub in neue, frische Hände zu übergeben. Was in dieser Saison neben dem Platz passiert ist, reicht bei anderen Vereinen für viele Spielzeiten. Es hat mich sehr viel Kraft und Nerven gekostet, immer wieder den Verein zu rechtfertigen, weil eine Handvoll Leute die blau-roten Farben beschmutzt haben.
Zuletzt zog auch Präsident Lakis, mit dem Sie eng verbunden sind, seinen Rücktritt in Erwägung. Hat Ihr Entschluss etwas mit Lakis zu tun?
Nein, und das möchte ich hier ausdrücklich betonen. Meine Entscheidung ist ganz unabhängig davon, was Lakis macht. Seine Entscheidung soll ja noch nicht gefallen sein. Ich habe meine dagegen schon für mich persönlich vor längerer Zeit getroffen.
Was muss denn beim KFC passieren, dass der Verein nicht mehr stagniert, sondern vorankommt?
Das liegt einzig und alleine an der Stadt Krefeld und dem Umfeld des KFC. Uerdingen hat unheimlich viel Potenzial. Und um dieses gänzlich auszuschöpfen, müssen alle an einem Strang ziehen. Nur so kann es gehen. Andersherum machen sich hier alle gegenseitig kaputt. Am Ende sind der Klub KFC Uerdingen und seine geilen Fans die Leidtragenden.
Was wünschen Sie dem Verein für die Zeit nach dem 30. Juni?
Ich wünsche mir zunächst einmal Ruhe im Umfeld des Klubs - und das für längere Zeit. Hier sollen Leute ans Werk, die den Verein lieben und mit Herzblut dabei sind - wie Herr Lakis. Diese Menschen darf man aber nicht mit Füßen treten und Sie mehr oder weniger aus der Grotenburg rausekeln. Der KFC hat eine große Zukunft vor sich, nur müssen alle verstehen, dass das nur gemeinsam geht.
Werden Sie dem Verein in irgendeiner Form weiter unterstützen?
Mal schauen, was hier nach der Saison passiert. Ich kann mir aber gut vorstellen den KFC mit meiner Immobilienfirma finanziell unter die Arme zu greifen. Schließlich habe ich ein blau-rotes Herz und dieses wird immer für den KFC schlagen.




Hinweis:
Um Kommentare schreiben zu können, musst du eingeloggt sein. Falls du noch nicht angemeldet bist, kannst du dich hier kostenlos anmelden.
Login via Facebook
Der Login via Facebook erleichtert Ihnen die Anmeldung