Janßen blickte auf der Pressekonferenz nach der 0:2-Niederlage in viele strahlende Gesichter und bemerkte: „Der eine oder andere sieht mich hier wahrscheinlich sehr gerne. Ich bin der, der immer die Punkte mitbringt.“ Zumindest hat der Essener Linienchef seinen Humor nicht verloren.
Der Fluch schien sich bereits nach neun Minuten wieder über dem weiten Rund auszubreiten, denn da brannte es erstmals lichterloh vor dem Tor von Tobias Ritz
Tobias Ritz» zum Profil. Dabei sah die Defensivabteilung alles andere als souverän aus. Die Innenverteidiger unterschätzten eine Flanke und Ritz war sich unsicher, ob er helfen muss. Das merkte man der Rettungstat an, aber der frischgebackene Familienvater bekam die Finger noch an den Ball.
Einladung zur Führung
Drei Zeigerumdrehungen später war für den 32-Jährigen nichts mehr zu retten. Nachdem Kapitän Christopher Zeh
Christopher Zeh» zum Profil im Mittelfeld wegrutschte, war der Weg für Daniel Rehag
Daniel Rehag» zum Profil plötzlich frei. Der 28-Jährige hatte wenig Mühe das Leder zum 1:0 für die Gastgeber in die Maschen zu schieben (12.).
Erst nach gut 25 Minuten kamen die Schwarz-Weißen besser ins Spiel und deuteten die von Coach Janßen geforderte Körpersprache an. „Bis dahin hat Ratingen das Spiel bestimmt“, erkannte Janßen an und schob nach: „Auch wenn wir besser reinkamen, hat das Ratinger Abwehr-Bollwerk gehalten. Wir kamen nicht zwingend vor das gegnerische Tor.“
Damit sprach er für die gesamte Spielzeit, denn auch die nennenswertesten Chancen durch Denis Ivosevic (47.) und Philipp Gödde (65.) kann man eher der Rubrik „Fernschüsse“ zuordnen. Das 2:0 durch Sascha Meier
Sascha Meier» zum Profil (54.) veredelte lediglich die starke Ratinger Teamleistung.
„Ratingen ist aufgetreten wie eine Spitzenmannschaft“, erkannte Janßen nach dem Abpfiff an. „Wir haben uns für die zweite Halbzeit deutlich mehr vorgenommen. Und dann schenken wir das 2:0 her. Das war ein komplett gebrauchter Tag. Aber davon ab: Ratingen gehört vom Potenzial her auch nicht in diese Tabellenregion. Ich bin sicher, dass sie die Kurve kriegen.“
„Erfolg kann man halbwegs programmieren“
Für Peter Radojewski war es an seinem zehnten Arbeitstag in Ratingen bereits das dritte Spiel. Gleichzeitig war es aber auch sein erster Sieg für den neuen Klub. Darum hatte er auch Verständnis für die ausgelassene Feier der Mannschaft: „Die Jungs sollen sich auch freuen. Aber danach geht die Mission weiter. Wir müssen weiter kämpfen, arbeiten, rennen. Eben die üblichen Tugenden an den Tag legen, auf die es in unserer Situation besonders ankommt. Erfolg kann man halbwegs programmieren. Aber alle müssen mitziehen. Und die Jungs wollen. Das merkt man.“



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