Lakis über van der Luers Entlassung:
"Es kommt nicht von ungefähr, dass ich mich zwei Tage zurückgezogen habe und für keinen Journalisten erreichbar war. Diese Entscheidung ist mir unheimlich schwer gefallen. Eric ist menschlich ein überragender Typ. Wir haben eine große freundschaftliche Bindung aufgebaut, wir haben jeden Tag gelacht, das werde ich alles vermissen. Ich hätte am liebsten sechs Spieler nach Hause geschickt und sechs neue geholt. Leider geht das aber nicht und Eric musste gehen. Nach dem Bochum-Debakel hat die Mannschaft mir keine andere Wahl gelassen. Ich musste jetzt einfach an den KFC Uerdingen denken."
Lakis über die Suche nach einem Nachfolger:
"Wir haben in dieser Saison alle Fehler gemacht: Trainer, Sportliche Führung, ich und die Mannschaft. Aber wir haben noch acht Spiele. In dieser Situation hatten wir gar nicht so viel Auswahl an Kandidaten. Wir haben uns vorher null Gedanken über andere Trainer gemacht. Für mich war Eric van der Luer unantastbar. Doch wir mussten jetzt handeln. Da ist mir Erhan Albayrak eingefallen. Er denkt noch wie ein Spieler und hat den nötigen Stallgeruch. Erhan und Murat Salar machen das ehrenamtlich und aus Solidarität zum Klub. Sie wissen auch, dass das eine große Chance für sie ist. Sie werden alles versuchen, um den KFC in der Liga zu halten."
Lakis über eine mögliche neue Aufgabe für van der Luer:
"Er war von der Entlassung natürlich alles andere als begeistert. Ich weiß, was ich an Eric habe und er hat ja noch einen Vertrag bis 2016. Er wird jetzt ein paar Tage Urlaub machen und in der kommenden Woche unterhalten wir uns mal. Ich kann mir sehr gut vorstellen, ihn aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten als Jugendkoordinator oder auch Sportlichen Leiter für Ersan Tekkan, der ja im Sommer aufhört, zu installieren. Aber das sind alles Dinge, die die Zukunft betreffen. Jetzt sind erst einmal die acht ausstehenden Spiele das Wichtigste. Hier geht es um die Existenz des Vereins."
Lakis zum späten Zeitpunkt der Trainerentlassung:
"Es gab null Signale aus der Mannschaft, dass sie unzufrieden war. Wir haben ja auch gegen Köln, Essen und Lotte sehr gute Spiele gemacht, aber nicht gewonnen. Die Kurve zeigte ja nach den letzten Spielen der Hinrunde nach oben. Zuletzt hatten wir auch noch eine Grippewelle. Da hat man gesehen, dass Alexiou, Schattner, Uzun oder Lamidi fehlen. Das soll aber keine Entschuldigung sein. Denn die Mannschaft in Bochum war so leblos, da mussten wir reagieren. Die Jungs wussten, dass sie in Bochum eine ansprechende Leistung bringen müssen. Aber mit dieser leblosen Vorstellung hat die Mannschaft über das Schicksal des Trainers entschieden. Ich wollte Eric jetzt auch schützen. Stellen sie sich mal vor, wenn van der Luer gegen Siegen verloren hätte? Dann schreien nicht mehr 50 'Trainer raus!', sondern 500. Eric ist auch ein Mensch, an dem das nicht alles spurlos vorbeigeht. Die Entscheidung war auch ein wenig Selbstschutz für Eric."
Lakis appelliert an das Umfeld:
"Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen. Wir brauchen jeden Zuschauer. Wenn die Leute Fans sind, dann kommen sie gegen Siegen ins Stadion und feuern die Mannschaft an, unterstützen den KFC Uerdingen. Das, was ich in Bochum gesehen habe, habe ich in sechs Jahren Amtszeit nicht erlebt. Die Fans haben die Mannschaft schon nach zehn Minuten ausgebuht und nach dem Spiel bedankt sich Kosi Saka und er wird dann hämisch aufgenommen. Darüber sollte jeder Fan nachdenken, das alles abhaken und ins Stadion kommen und die Mannschaft nach vorne singen."
Lakis über seine Zukunft:
"Wichtig sind erst einmal die acht Spiele. Dann schauen wir weiter. Ich habe aber aus der Vergangenheit gelernt, und würde in Zukunft einiges anders machen. Ich würde ein Team aus einem Sportlichen Leiter, Geschäftsführer, Kaufmännischen Leiter und Marketing-Chef aufstellen. Das war's, basta! Wenn zu viele Leute da involviert sind, dann gibt es zu viel Gemauschel und Gerüchte. Darauf habe ich keine Lust mehr. Ich will mich nicht mehr ärgern. Und diese Saison habe ich mich sehr, sehr oft ärgern müssen. Aber lasst uns den Klassenerhalt schaffen - und dann sehen wir weiter."




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