KFC Uerdingen

Zahlen lügen nicht

Nach nunmehr 35 absolvierten Spielen braucht bei den Krefeldern niemand mehr über die eigentlich hohe Qualität im Kader sprechen oder mit dem Fußballgott hadern. Der Abstieg wäre nur der folgerichtige Schritt nach der Saison mit vielen Pleiten, Pech und Pannen. „Das ist kein Okkultismus. Wir haben auch kein Pech. Irgendwann muss man sich zugestehen, dass es einfach nicht reicht. Die Zahlen lügen nicht. Wir stehen zurecht dort unten“, betont Murat Salar.

Der vierte KFC-Trainer der laufenden Serie wartet auch nach seinem vierten Pflichtspiel auf den ersten Sieg – die Mannschaft, die satte 71 Gegentore kassierte, gar seit 14 (!) Partien. In den letzten sieben Begegnungen schoss der KFC nur ein Tor. Nach dem Oberhausen-Spiel wollte auch Ersan Tekkan, Sportlicher Leiter, nichts mehr schönreden: „Auch ich habe mit einigen Verpflichtungen ins Klo gegriffen. Von manchen Leuten bin ich sehr enttäuscht.“

Salar: "Der Rasen müsste eigentlich kaputt sein"

Die Mannschaft musste in diesem Jahr viele harte Worte, allen voran von Erhan Albayrak, einstecken. Ob nun zurecht oder nicht – darüber kann sich jeder Beobachter selbst ein Urteil bilden. Klar ist aber, dass sich eine Mannschaft im Abstiegskampf ganz anders präsentieren sollte. Ähnlich sieht das auch Salar: „Den Willen kann ich den Jungs nicht absprechen. Aber in unserer Situation muss man den Rasen umpflügen. Eigentlich muss dieser nachher kaputt sein und darf nicht mehr als Rasen erkennbar sein. Mir fehlt da etwas Härte, Aggressivität, die nötige Körpersprache.“

Auch wenn es Salar noch mit Durchhalteparolen hält, plant er im Hintergrund schon die kommende Oberliga-Saison und verspricht der KFC-Anhängerschaft ein neues Team mit einem ganz anderen Auftreten: „Meine Mannschaft wird in Zukunft 90 Minuten marschieren, was das Zeug hält. Ich will eine kampf- und laufstarke Truppe formen, mit der sich die Fans wieder zu hundert Prozent identifizieren können.“