Die jüngste Vergangenheit interessierte die Beteiligten dabei nicht mehr, viel mehr bemühten sich alle, nach vorne zu blicken. „Es war wie früher harmonisch und jeder ist zu Wort gekommen“, resümiert Heinz Hofer.
„Es gibt keine Fronten mehr!“
40 Jahre lenkte er die Geschicke der „Lackschuhe“, bis er im Vorjahr unsäglich zur Seite geschoben wurde. Doch der Unternehmer und Ehrenpräsident ist nach wie vor Schwarz-Weißer, weshalb er „seinem“ Verein trotz aller Vorkommnisse wieder hilfreich zur Seite steht: „Aber ganz bestimmt nicht mehr als Vorsitzender.“
Die wichtigste Aufgabe der Essener Südstädter ist nun, den Vorstand, der derzeit nur noch aus Steffen Daun und Mandy Hindenbrug besteht, wieder handlungsfähig zu bekommen. Dafür muss eine Mitgliederversammlung einberufen werden, die bereits für den 30. Juni angedacht ist.
Als mögliche Kandidaten sieht er Daun wie auch Geschäftsführer Gerrit Kremer. „Das sind zwei gute Leute, auf die man setzen kann. Beide gehören zum engeren Kandidatenkreis“, nickt Hofer und dementiert die kolportierten Unstimmigkeiten: „Es gibt keine Fronten mehr. Wir gehen gemütlich aufeinander zu und verfolgen alle das Ziel, dass der ETB wieder in Ruhe arbeiten kann.“
Schließlich wartet auch genügend Arbeit. Denn nach den Rücktritten der Aufsichtsratsmitglieder Velican Özgür, Leon Finger und Alexander Gotta, der allerdings noch für Fragen zur Verfügung steht, muss sich das bislang 16 Mann starke Gremium neu aufstellen. Hofer: „Ich denke, dass es in Zukunft 13 oder 14 Leute machen werden, vielleicht gibt es aber auch noch ein neues Gesicht.“
Desweiteren muss über die angedachte Kooperation mit Rot-Weiss entschieden werden. „Das liegt aber so lange auf Eis, bis der Vorstand wieder steht“, gibt Hofer zu bedenken: „Wir brauchen einfach Zeit, uns zu erholen, aber die ausgehandelten Verträge sollten wir ganz bestimmt nicht wegwerfen. Die Gefahr, dass wir von RWE aufgefressen werden, besteht in diesem Werk jedenfalls nicht.“ Übersetzt: Die Rivalität wird aufgeweicht.
Hofer musste noch keine Löcher stopfen
Den Anstoß zur Zusammenarbeit mit RWE haben allerdings von Wick sowie Ebeling vorangetrieben. „Auch wenn sie es laut Satzung nicht mussten, war es aber ein Fehler, dass sie es in geheimer Mission gemacht haben“, erklärt Hofer, warum das Duo schlussendlich so viel Gegenwind zu spüren bekam. Ein weiterer Punkt ist, dass der ETB kein reiner Ausbildungsverein sein will und wird. Hofer: „Wir haben einen gesunden Mittelweg gefunden.“
Dass er bereits Löcher stopfen musste, weil die Spieler auf ihr Geld warten, verneint er: „Noch ist etwas Kohle da und diese ist auch auf einem guten Weg.“ Genauso wie es auch hoffentlich der ETB sein wird.
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