Nach der Rücktrittswelle im Vorstand und im sportlichen Bereich hat der Klub vom Uhlenkrug aber einen Mann gefunden, der die Lücke schließen soll, die Stefan Janßen und Matthias Herget hinterlassen haben.
Mircea Onisemiuc heißt der neue Hoffnungsträger beim ETB. Für viele Außenstehende ist der 43-jährige Ex-Profi, der sechs Zweitliga-Einsätze für Rot-Weiß Oberhausen absolvierte, ein unbeschriebenes Blatt. Bei der U19 des MSV Duisburg erlangte der A-Lizenz-Inhaber als Co-Trainer von Carsten Wolters gleich in seinem ersten Jahr höchste Anerkennung und auch nach seinen ersten Einheiten in Essen war die Resonanz durchweg positiv.
RS sprach mit Onisemiuc über seine Chance beim ETB, die aktuell widrigen Umstände und seine persönliche Philosophie.
Mircea Onisemiuc, acht Stammspieler haben den ETB in den letzten Tagen verlassen. Bereuen Sie es mittlerweile, dass Sie diesen Job angenommen haben?
Überhaupt nicht. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an meine Zeit bei Germania Gladbeck. Damals mussten wir uns zum Saisonstart Trikots vom Gegner leihen und trotzdem haben wir hinterher eine gute Rolle in der Verbandsliga gespielt. Für mich ist diese Aufgabe eine tolle Herausforderung. Der ETB ist und bleibt ein reizvoller Verein mit einer großen Geschichte und einem vielversprechenden Zukunftskonzept. Leute wie Heinz Hofer haben über Jahrzehnte sehr viel Arbeit in den Verein gesteckt. Jetzt ist es im sportlichen Bereich meine Aufgabe, dem ETB zum Erfolg zu verhelfen.
"Es kann nur darum gehen, die Klasse zu halten"
Haben Sie denn aufgrund der derzeitigen Kadergröße nicht die Befürchtung, dass die Saison eine Katastrophe wird?
Natürlich ist die derzeitige Situation nicht einfach und es wartet in den kommenden Tagen sehr viel Arbeit auf uns. Wir müssen so schnell wie möglich eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen. Das ist nicht einfach, aber mit Sicherheit nicht unmöglich. Es gibt noch genügend Spieler auf dem Markt, die noch keinen Verein haben. Ich habe schon zahlreiche Anrufe von interessanten Jungs erhalten. Wir werden deshalb auch keine Schnellschüsse tätigen. Die Neuen müssen zu uns passen. Nichtsdestotrotz wird unsere Saison erst im September beginnen. Bis dahin werde ich die Spieler körperlich in Topform gebracht haben. Danach bleiben uns genug Spiele, um eine gute Saison hinzulegen. Es kann natürlich nur darum gehen, die Klasse zu halten.
Rund um die Oberliga sind Sie für die meisten ein unbeschriebenes Blatt. Wie würden Sie sich als Trainer beschreiben?
Innerhalb einer Mannschaft habe ich eine Vorliebe für flache Hierarchien. In unserer Mannschaft habe ich bereits nach dem ersten Training Tobias Ritz
Tobias Ritz» zum Profil und Sebastian MichalskySebastian Michalsky» zum Profil als Führungsspieler ausgemacht. Das Wort der beiden hat Gewicht innerhalb des Teams. Ansonsten lege ich Wert auf ein modernes Trainingskonzept. Dazu zählen körperliche und geistige Fitness, gepaart mit sozialer Kompetenz. Dazu ist mir taktische Variabilität sehr wichtig. Es wird eine Weile dauern, bis die Mannschaft diese Dinge verinnerlicht hat. Aber ich habe schon festgestellt, dass wir einige intelligente Jungs im Kader haben, die damit keine Probleme haben werden.
Vor Ihrem Engagement beim MSV Duisburg waren Sie vier Jahre nicht aktiv. Woran lag das?
Ich hatte von 2009 bis 2013 einen Krankheitsfall im engsten Familienkreis. An Fußball war in dieser Zeit kaum zu denken. Nun geht es aber wieder aufwärts und ich bin glücklich, dass ich mit dem ETB wieder angreifen kann.
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