RS erreichte am Mittwochmittag Viktorias Sportvorstand Franz Wunderlich und konfrontierte diesen nochmals mit seinen Aussagen gegenüber Essens Tobias Steffen. Wunderlich steht weiter zu seinen Aussagen - auch, nachdem er eine Nacht darüber geschlafen hat. Zudem will er noch eines richtig stellen: "Steffens Zitat im Bericht ist mir etwas zu kurz und unwahr wiedergegeben worden. Er verhielt sich wie ein Rotzlöffel und brüllte 'laber mich nicht voll und halt die Fresse' in meine Richtung. Ich lasse mir so etwas nicht gefallen und habe ihm geantwortet. Der Spieler ist ein guter Fußballer, menschlich hat er aber einiges an Nachholbedarf. Das Wort Respekt ist ihm wohl fremd. Da bin ich nicht der Einzige, der das sagt. Das habe ich schon von mehreren Ecken gehört", sagt Wunderlich.
"Atmosphäre ließ zu wünschen übrig"
Viel mehr als die Geschichte mit Steffen ärgert den Viktoria-Sportchef aber die sportliche Niederlage in Essen. Denn Rot-Weiss war am Dienstagabend vor der Saison-Minuskulisse vor 6500 für den Tabellenführer mit Sicherheit zu knacken. Doch auch die Leistung des Spitzenreiters ließ zu wünschen übrig. "Wir haben nicht so gut gespielt, wie in der Vergangenheit. Das ärgert mich unheimlich. Denn gegen diese Essener Mannschaft hätten wir gewinnen müssen. Von den letzten sechs Spielen gegen RWE war das für mich die schlechteste Essener Mannschaft. Auch die ansonsten so heißblütige Atmosphäre an der Hafenstraße ließ diesmal zu wünschen übrig. Es war sehr ruhig im Stadion. Ich war regelrecht schockiert. Ich kannte das von der Hafenstraße gar nicht", war Wunderlich erstaunt. Zudem verärgerten Wunderlich nach dem Schlusspfiff einige RWE-Fans auf der Haupttribüne: "Die haben uns mit Bierbechern beworfen und übelst beleidigt. Ich verstehe das nicht. RWE hat doch gewonnen, da sollen sich die Fans über den Sieg freuen und nicht den Gegner niedermachen."
In den nächsten Spielen trifft die Viktoria, die immer noch mit vier Punkten vor dem Tabellenzweiten Alemannia Aachen und sogar acht Zähler vor Mitfavorit Rot-Weiss Essen rangiert, auf Düsseldorf II, Köln II und die Sportfreunde Lotte. Wunderlich erwartet wieder eine Leistungssteigerung der Wollitz-Schützlinge: "Wir haben alle ein großes Ziel vor Augen und da müssen wir wieder eine Schippe drauflegen, um dieses am Ende zu realisieren. Die letzten Spiele haben mir nicht gefallen."
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