Sie bieten Exklusiv-Interviews mit Spielern und Verantwortlichen an und sind so nah am Verein wie kein zweites Medium. Auch in der Oberliga hat sich ein Verein seit dieser Saison den großen Vorbildern angeschlossen. Ein dreiköpfiges Team um Stadionsprecher Carsten Kulawik veröffentlicht für den Wuppertaler SV beinahe täglich Videos rund um den Verein. Im RevierSport-Interview spricht der 24-jährige, bekennende Schalke-Fan über die Enstehung, die Entwicklung und den Nutzen des WSV-TV.
Carsten Kulawik, zu Beginn einfach ganz grundsätzlich: Wie ist das WSV-TV entstanden?
Wir sind ein Team von drei Leuten, Tim Folger, Tim Leusmann und ich. Tim Folger hat auch bisher schon häufig Spiele mitgefilmt, Analysen gemacht, die Aufnahmen, auch für den Trainer, zusammengeschnitten. Es war aber nie so, dass daraus Filmbeiträge entstanden sind, nur hier und da, bei wichtigen Spielen vielleicht. Tim Leusmann ist Fotograf, der eigentlich immer dabei ist und ich mache die Moderation beim WSV und da hatten wir zusammen einfach die Idee: Lasst uns mal zusammen regelmäßig Spielberichte und andere Aktionen neben dem Fußballplatz machen, wie zum Beispiel Sponsoren vorstellen, hinter den Kulissen Leute vorstellen, längere Interviews mit Spielern führen, um einen Kanal hinter die Kulissen zu haben und den Leuten etwas zu bieten. Wir haben auch für die Mannschaft schon mal ein Motivationsvideo gemacht, das dann in der Kabine über den Beamer gezeigt wurde und so sind wir seit dem ersten Spieltag dabei, die Spiele aus zwei Perspektiven abzufilmen und Beiträge über WSV-TV zu erstellen.
Haben Sie mit dem Projekt auch einen kleinen Verdienst oder ähnliches?
Das ist alles ehrenamtlich, was wir hier machen und wir investieren wirklich viel Zeit, sodass wir teilweise auch noch bis zum späten Abend zusammensitzen und die Videos zusammenschneiden. Wir haben sogar schon bis drei Uhr nachts an einer Sache gesessen. Das zeigt einfach, dass wir auch positiv bekloppt sind und das macht auch den Verein aus, da es hier viele Ehrenamtler gibt, die mit Herzblut bei der Sache sind, Zeit, Geld, alles mögliche investieren, nur um den Verein nach vorne zu bringen.
Wie sind Sie persönlich überhaupt zum WSV gekommen?
Ich bin freier Mitarbeiter beim Lokalradio und vor zweieinhalb Jahren hat der Verein beim Radiosender nach einem Sprecher gesucht, weil Bedarf bestand und da kam man auf mich, weil ich auch fußballaffin bin und auch schon vorher ein paar Fußballberichte gemacht habe. Schließlich wurde ich gefragt: Kannst du dir das vorstellen? Ich habe das dann erstmal zweimal auf Probe gemacht, um zu gucken, ob das etwas für mich ist und so bin ich halt dabei geblieben, es macht großen Spaß und es ist echt eine tolle Sache, besonders, wenn wie gegen Bocholt 3.000 Leute da sind.
Das nächste Heimspiel ist das bergische Derby gegen die SSVg Velbert, oder anders: Erster gegen Zweiter. Plant ihr da mit dem WSV-TV etwas Besonderes?
Bei besonderen Spielen haben wir schon ein paar Mal Spiel-Trailer gemacht, wo wir Spielszenen zusammengeschnitten haben, mit ein bisschen Text im Video und ich kann mir gut vorstellen, dass wir auch vor dem Spiel gegen Velbert etwas Größeres machen werden.
Wie läuft so ein Spieltag dann ab?
Die beiden Tims und ich treffen uns circa zwei Stunden vor dem Spiel, besprechen ein paar Sachen, bereiten den Einspieler für den Spielbericht vor, bei dem ich dann ein paar Sachen sage, welcher Spieltag das ist oder welcher Spieler wieder dabei ist. Dann laden wir die Kameras auf, stellen diese an ihre Plätze, sodass das Spiel gefilmt werden kann. Nach dem Spiel schließen wir uns dann kurz, welchen Spieler wir interviewen wollen, machen dann die Interviews und anschließend kommt nochmal die Arbeit, alles zu sichten, zu schneiden und daraus machen wir dann den Film.
Sie haben jetzt schon von einem Motivationsvideo gesprochen und Sie haben auch schon mehrmals mit der Mannschaft gedreht. Wie nehmen die Spieler das an?
Den Spielern macht das auch sehr viel Spaß und in diesem Zusammenhang finde ich es auch extrem wichtig, dass wir das vom Verein aus machen und nicht ein externes Team eingekauft wird, weil wir noch näher dran sind und somit auch von den Spielern anders wahrgenommen werden.
Zudem bieten Sie auch Sponsoren eine Möglichkeit, um sich beim WSV mit einzubringen. Gab es schon Interessenten?
Es gibt ein paar Überlegungen und das wird in letzter Zeit auch häufiger erwähnt, dass man eine Werbung einblendet vor, beziehungsweise nach dem Clip. Es ist aber noch nichts spruchreif. Im neuen Jahr werden wir das genauer prüfen.
Zum Abschluss noch ein ganz anderes Thema: Haben die Videoaufzeichnungen schon dazu geführt, dass kritsiche Szenen im Spiel anders gesehen wurden?
Wir hatten aus dem Spiel bei TuRU Düsseldorf, das wir 1:0 verloren haben, eine Szene auf Band, in der es einen Elfmeter für Düsseldorf gab. Dadurch fiel das entscheidende Tor. Im Video war eindeutig zu sehen, dass Danijel Gataric den Ball gespielt hat, der Schiedsrichter aber fälschlicherweise auf Foul und Elfmeter entschieden hat. Das hat aber noch nicht dazu geführt, dass nachträglich noch etwas geändert wurde.



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