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Gemeinsam spielten Poppke und Schott in der Jugend von Westfalia Wickede. „Für die erste Mannschaft hat es nie so ganz gerreicht“, blickt der Betreuer zurück. Nach seiner Laufbahn in der Jugend übernahm er verschiedene Trainerposten im Verein. „Ich habe mich zunächst auf die Jugend konzentriert, war aber später auch Damen-Coach“, berichtet der 47-Jährige. „In der Jugend hatten wir immer einen starken Zusammenhalt. In der Zeit entstand auch die Freundschaft mit Marco.“
Als Trainer der Frauen-Mannschaft feierte Poppke in der Saison 1997/98 den Aufstieg in die Bezirksliga. In dem Team spielte auch Poppkes Ehefrau Yasmin Dökenel. Die Mannschaft gewann im Jahr 2003 die Dortmunder Hallenkrone, löste sich aber zwei Jahre später auf, weil zu wenig Spielerinnen zur Verfügung standen. „Danach habe ich mich in erster Linie um die Verteilung der Ehrenämter gekümmert“, berichtet Poppke, der bis zum Schluss im Trainerstab der Frauenmannschaft mitgewirkt hatte.
2006 trafen sich die beiden in der gemeinsamen Heimat wieder. Schott kam vom VfB Hüls zunächst als Spieler nach Wickede, bevor er 2007 das Traineramt übernahm. Ein Jahr später suchte er Unterstützung und sprach Poppke an.
Seither hat der LKW-Fahrer einen zweiten Job. „Zehn bis zwölf Stunden arbeite ich am Tag schon in meinem Beruf“, erzählt Poppke, der dann selbstkritisch wird. „Ich schaffe es momentan leider nicht, bei jeder Trainingseinheit am Platz zu sein. Das habe ich mir eigentlich vorgenommen.“
Einmal in der Woche aber schafft er es mindestens ins Pappelstadion – und natürlich am Wochenende. Da ist er froh, dass er die Unterstützung von Ehefrau Yasmin hat. „Mit einer anderen Frau ginge das bestimmt nicht so ohne Probleme“, ist er dankbar, dass seine Gattin die Leidenschaft teilt. „Den Sonntag verbringen wir als Familie häufiger am Platz. Mein Sohn Dominik spielt in der zweiten Mannschaft von Wickede.“ Ein (Familien-) Leben für den Fußball und vor allem für den Verein. „Für mich gibt es keine Diskussion. Ich gehöre jetzt seit 40 Jahren dazu. Das ist eine Herzensangelegenheit.“ Und er ist aus dem Verein nicht mehr wegzudenken. Sein Markenzeichen ist seine, wie Trainer Schott sagt, „aufbrausende Art“, wenn es auf dem Platz mal nicht läuft. Das ist immer ein Alarm-Signal für die Mannschaft, denn dann wird es laut am Rand. „Dann hören alle hin und wissen ‚ach, das war wieder Thilo‘. Danach läuft es meistens auch besser“, lacht der Coach des Westfalenligisten.
Aus dem Pappelstadion kriegen sie Poppke nicht weg. Nur im Doppelpack mit seinem Freund Schott. „Ich kann mir nicht vorstellen, für einen anderen Trainer zu arbeiten“, schwört Poppke und blickt vorsichtig in die Zukunft. „Ans Aufhören will ich auch im Moment noch gar nicht denken. Wenn doch, würde ich mich freuen, wenn vorher noch ein größerer Erfolg kommt.“




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