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Also spüren Sie jetzt eine besondere Wertschätzung auf Schalke?
Von den Trainern habe ich auch früher immer die nötige Rückendeckung bekommen und das Vertrauen, dass ich spielen durfte. Aber trotzdem ist die Wahrnehmung nach außen jetzt scheinbar eine andere.
Und gerade jetzt läuft Ihr Vertrag nach der Saison aus. Woran hakt es, dass Sie bisher noch nicht verlängert haben?
Im Fußball kann es manchmal ganz schnell gehen, und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, noch länger auf Schalke zu bleiben, muss aber zunächst eine grundsätzliche Entscheidung für mich treffen.
Und die heißt: Schalke oder Ausland?
Genau. Darüber muss ich mir selbst klar werden - das ist das Wichtigste, bevor man andere Details bespricht.
Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga ist kein Thema?
Wie gesagt: Im Fußball können sich die Dinge schnell ändern - deswegen werde ich jetzt nichts grundsätzlich ausschließen. Aber trotzdem hätte ich im Fall eines Wechsels wohl eher andere Präferenzen. Und sollte es so kommen, wäre das auch definitiv keine Entscheidung gegen Schalke, sondern eine für meine persönliche Entwicklung.
Was reizt Sie am Ausland?
Die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, eine neue Sprache zu erlernen, und, auch wenn es immer noch Fußball ist, eine andere Art von Fußball zu erleben. Es hat nicht jeder die Chance, in beruflichen Dingen einen solchen Weg einzuschlagen. Das ist schon etwas Besonderes.
Welche Länder kämen für Sie in Frage?
Da bin ich recht offen, aber es geht um die klassischen Länder. Nicht um etwas Außergewöhnliches.
Eigentlich gelten Sie ja eher als ein heimatverbundener Typ - oder täuscht das?
Ich bin seit 2000 auf Schalke, das zeigt ja, dass die Verbindung stark ist. Ich fühle mich wohl und bin sehr froh, hier spielen zu dürfen, wo ich groß geworden bin. Das drückt auch eine besondere Wertschätzung aus. Deswegen kann ich es mir es ja gut vorstellen, weiter hier zu bleiben. Aber man kann auch nicht immer nur zu Hause bleiben (lacht).
Ihre Familie kommt aus Bochum , Ihr älterer Bruder Marvin spielt seit dieser Saison mit dem FC Ingolstadt auch in der Bundesliga. Wie eng ist der Kontakt?
Der ist sehr gut. Als Ingolstadt noch in der 2. Liga war, konnte ich mir ab und zu auch mal ein Spiel von ihm hier in der Nähe ansehen - das passt jetzt leider nicht mehr so gut. Da wir so viel unterwegs sind, sehen wir uns nicht so oft, aber wir telefonieren und schreiben viel.
War Ihr großer Bruder früher Ihr Vorbild, oder waren Sie immer schon der Bessere?
Er war mein Vorbild, ich habe ihm nachgeeifert. Mein Bruder ist sechs Jahre älter als ich und hat immer sein Ding durchgezogen. An ihm habe ich früh gesehen, in welche Richtung es auch bei mir gehen soll. Ich freue mich schon sehr darauf, in zwei Wochen nun gegen ihn spielen zu dürfen.
Wie hält es eigentlich die Familie, wenn Schalke und Ingolstadt zur gleichen Zeit spielen? Läuft dann zu Hause das Schalke-Spiel im Fernsehen oder das von Ingolstadt? Oder gibt es die Konferenz bei Sky?
Das ist unterschiedlich. Mein Vater guckt sich teilweise beide Spiele nacheinander an - er nimmt dann eines vorher auf. Oder ein Spiel läuft auf dem Fernseher und das andere auf dem I-Pad. Schwierig wird es für meine Schwester und meine Eltern jetzt nur, wenn wir bald gegeneinander spielen. Da machen sich bereits alle richtig Gedanken drüber, ob sie beispielsweise jubeln dürfen, wenn der eine ein Tor schießt und der andere dadurch ein Gegentor kassiert.
Und zwischen den Brüdern wird es eine Wette geben?
Da braucht es keine Wette, das Duell ist Ansporn genug. Marvin will gegen den kleinen Bruder gewinnen und ich will auf jeden Fall gegen den großen Bruder gewinnen - wobei ich mit Schalke zu Hause sicher die besseren Karten habe...




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