KFC-Präsident Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos zog im großen RevierSport-Interview vorab ein Resümee, sprach über die geplante Kapitalgesellschaft und seine Wünsche für die Zukunft.
Lakis, wie bewerten Sie vor dem letzten Spiel des Jahres gegen Hiesfeld das Jahr 2015?
Das Jahr 2015 war durchwachsen – der Abstieg war natürlich eine Katastrophe, aber leider nicht unverdient. Aber jetzt sind wir neu aufgestellt und mit dem neuen Hauptsponsor und 2. Vorstandskollegen Ponomarev haben wir uns klare Ziele für die Zukunft gesetzt. Darum gehen wir gestärkt und voller Zuversicht in das Jahr 2016.
Wie fällt Ihre Bilanz der Oberliga-Hinrunde aus?
Wir sind oben mit dabei. Ich war geschockt über das Auftreten in Wuppertal – jetzt ist Wuppertal Tabellenerster, aber wir sind voller Hoffnung, dass wir am Ende auf Platz eins stehen werden und aufsteigen. Aufgrund eines komplett neuen Kaders hat die Mannschaft einige Spiele gebraucht bis alle Laufwege und Abstimmungen passten.
Wuppertal könnte mit bis zu acht Punkten Vorsprung in die Pause gehen. Werden Sie da langsam etwas nervös?
Klar ist die Situation nicht erstrebenswert. Wichtig ist aber einzig und allein, dass wir am Ende aufsteigen werden. Ich bin sicher und hoffe sogar, dass Wuppertal noch viele Punkte liegen lässt.
Die Wuppertaler betonen stets, dass es am Ende nur einen Aufsteiger geben kann: den KFC Uerdingen. Das muss Ihnen eigentlich entgegenkommen, Sie haben vor der Saison von einem Doppelaufstieg gesprochen, oder?
Wir sind keine Träumer. Wir haben nur klare Ziele – mit diesem Kader auch verständlich – da kann ich sicher nicht über einen Abstieg reden. Wir wollen ganz klar aufsteigen. Die Mannschaftszusammenstellung inklusive Trainerteam ist schon eine klare Ansage für den gewünschten Aufstieg. Letztendlich sind wir nicht so vermessen, dass wir schon den Doppelaufstieg planen. Trotzdem haben wir den Ansporn das absolute Optimum in einer nächsten Saison herauszuholen. Dafür stehen die Führungsspitze des KFC und der Kader. Ich weiß auch, wie schwer ein Aufstieg ist – insbesondere aufgrund der topbesetzten Regionalliga und der Relegation.
Gegen den WSV verlor der KFC mit 0:5. Der Fruststachel saß bei Ihnen tief. Gab es während der laufenden Serie Zweifel an Trainer Michael Boris? Musste er vielleicht nach diesem Spiel zum Rapport bei Ihnen erscheinen?
Es gab und gibt keine Zweifel an Trainer Boris. Weder von Herrn Ponomarev noch von mir.
Wird der Trainer unter dem Weihnachtsbaum neue Spieler finden? Wenn ja, wie groß werden die Kaliber denn sein? Jan Schlaudraff wurde zuletzt genannt...
Wenn, dann wird nur in Qualität investiert. Nur große Namen einkaufen bringt uns aber auch nicht weiter.
Wird die Mannschaft ein Trainingslager im Ausland beziehen?
Das werden wir nach dem letzten Spiel der Hinrunde mit dem Trainerstab besprechen.
Was passiert, wenn der KFC am Ende doch nicht aufsteigen sollte?
Darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken, dass wir nicht aufsteigen können. Fragen Sie mich Ende Mai nochmal.
Müssten sich die Fans vielleicht dann sogar Sorgen um die Zukunft des Vereins machen?
Im Gegenteil. Mit der angestrebten Ausgliederung der Lizenzabteilung muss sich niemand mehr Sorgen um den Verein machen.
Auf der Mitgliederversammlung wurde für die Kapitalgesellschaft grünes Licht erteilt. Wie gehen die Planungen in dieser Hinsicht weiter? Um eine GmbH zu realisieren, müsste der Verein doch mindestens in der Regionalliga spielen, oder?
Richtig. Ziel ist sowieso der Aufstieg in die Regionalliga – eine frühzeitige Planung in diesem Zusammenhang kann nicht schaden.
Was versprechen Sie sich von der Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft?
Ich verspreche mir davon eine Professionalisierung, eine Stärkung des Stammvereins, eine Entschuldung des Vereins, höhere Investition in die Jugendarbeit und eine Konkurrenzfähigkeit für die nächsten Jahre.
Ist das grüne Licht eine Art Vertrauensvorschuss der Mitglieder?
Das Verhältnis zu den Mitgliedern ist zum größten Teil hervorragend. Seit acht Jahren spüre ich ein großes Vertrauen.
Eine U23 gibt es aktuell nicht. Die Planungen einer GmbH beinhalten aber nicht nur die erste Mannschaft, sondern auch die U19 und U23. Wie sieht es in Sachen Reserve aus?
Es ist eine konzeptionelle Planung. Was wie umgesetzt wird, wird die Zukunft zeigen.
Wie sehr würden Sie sich eigentlich in einer KFC Uerdingen GmbH engagieren? Wäre Mikhail Ponomarev der neue Boss?
Wir treten als Doppelspitze auf und das wird auch so bleiben. Bei einer Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft werde ich genauso hinter dem KFC Uerdingen stehen wie bisher.
Sie werden Anfang Januar zum zweiten Mal Vater. Welche Wünsche haben Sie für 2016 und welche Träume verfolgen Sie noch mit dem KFC?
Für 2016 wünsche ich mir natürlich den Aufstieg des KFC Uerdingen, attraktive Spiele – aber vor allem und am Wichtigsten ist die Gesundheit meiner Familie - insbesondere ein gesundes Töchterchen.
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