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Schalkes Heidel im Interview
„Die Kö brauche ich nicht”

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schalke 04
Foto: firo

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Wie ist die Zusammenarbeit mit Clemens Tönnies?
Von ihm besteht in der Öffentlichkeit ein total falsches Bild. Man glaubt ja, dass Clemens Tönnies jede Entscheidung trifft, aber das ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Ich habe ihn nach meinem Amtsantritt ganze zweimal auf der Geschäftsstelle gesehen. Clemens Tönnies erwartet gar nicht, dass ich ihm immer berichte, aber natürlich interessiert es ihn, was wir machen - er ist ja schließlich nicht nur Aufsichtsratsvorsitzender, er ist selbst Fan von Schalke 04. Bisher hat er mir nicht einmal irgendwie reingeredet. Ich suche hier und da seinen Rat. Dann ist er für mich da. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zwischen uns Probleme geben wird.

Wann haben Sie Tönnies denn zum Beispiel vom Sané-Verkauf informiert?
Wir haben immer mal wieder darüber telefoniert, wobei der Anstoß meistens von mir kam. Ich glaube, bei solchen Dimensionen ist das keine Geschichte, die allein den Manager betrifft. Ich habe ihn informiert, was ich vorhabe, wo ich bei den Verhandlungen hin will und dass das mit gewissen Risiken verbunden ist.

Hatten Sie zwischendurch mal Bedenken, dass der Sané-Transfer platzt?
Ja, das kann ich ganz ehrlich sagen. Am Anfang lagen wir sehr weit auseinander. Wenn dann irgendwann die andere Seite sagt, mehr als 40 Millionen zahlen wir nicht, dann kann das Taktik sein, aber man weiß es nicht. Ich habe versucht  herauszubekommen, was noch geht. Irgendwann hatte ich das Gefühl, jetzt geht nichts mehr. Jetzt müssen wir sagen: Ja oder Nein. Dann habe ich meine Vorstandskollegen und den Aufsichtsrat über den Stand informiert, und wir waren uns alle einig: Wenn Manchester City das so akzeptiert, dann stimmen wir auch zu. In dieser Frage wollte ich eine große Zustimmung im Klub haben. Zum Schluss war das schon nervenaufreibend.

Für Fans wirkt Fußball mittlerweile wie Monopoly.
Ich glaube, es hat sich gar nicht so viel verändert: Es hängen bisweilen nur zwei Nullen mehr an den Beträgen für den gleichen Vorgang dran - so brutal einfach ist das. Ansonsten ist es im Endeffekt unverändert: Das Geld, das in den Markt hereinkommt, wird wieder verteilt. Früher gab es für die erste und zweite Liga mal 10 Millionen Euro TV-Geld, heute ist es  über eine Milliarde. Die Zahlen erschrecken zunächst, das kann ich nachvollziehen. Mich fragen die Leute auch oft: Ist der Spieler das wert? Dann sage ich: Nein, ist er nicht. Aber wie will man den Wert eines Fußballers bemessen? Wir müssen uns nichts vormachen: Wir sind Teilnehmer an einem Markt, der sich verändert hat, und müssen versuchen, für unseren Verein das Beste herauszuholen.

Wird das im nächsten Jahr noch extremer werden, wenn in Deutschland der neue Fernsehvertrag greift und die Vereine noch mehr Geld haben?
Da bin ich ganz sicher. Ich glaube, dass es noch einmal ein größerer Markt wird. Aber ich habe auch teilweise das Gefühl, dass manche deutschen Vereine heute schon vorzeitig das Geld ausgeben, weil sie wissen, dass es im nächsten Jahr reinkommt.

Sie wollen noch einen Sané-Nachfolger und einen defensiven Mittelfeldspieler verpflichten. Merken Sie bei Verhandlungen mit anderen Vereinen, dass die wissen: Schalke hat gerade einen Haufen Geld?
Heidel(zögert): Ja, es spielt eine Rolle. Aber eher merke ich es daran, wer uns jetzt so alles angeboten wird. Da gibt es Berater, die sagen bei dem Spieler X: Der kostet nur 20 Millionen Euro. Solche Spieler wären uns früher gar nicht angeboten worden, weil jeder gesagt hätte: Ihr könnt doch eh keine 20 Millionen investieren. Eigentlich sage ich in jedem Gespräch als Erstes zu dem Berater, dass er dieses Thema mal schön abhaken soll. Wir werden sicherlich jetzt nicht sinnlos investieren. Die Kunst ist ja, dass du mit Geld besonders sorgfältig umgehst, wenn du es hast. Wobei wir wissen, dass die Preise anders geworden sind. Heute bekommst du kaum noch einen Spieler auf einer gewissen Qualitätsstufe unter fünf, sechs Millionen Euro.

Wie groß ist eigentlich der Kreis der Personen, die Sie bei Transfers vorher einweihen?
Bei Vorgesprächen sind es zunächst nur der Trainer und unser Sportdirektor Axel Schuster. Es kann natürlich sein, dass der Trainer dann auch mal mit seinem Co-Trainer spricht oder mit dem Analysten, der den Spieler unter die Lupe nimmt. Wenn es bei dem Transfer ein bisschen konkreter wird und auch Zahlen auf den Tisch kommen, kommt Arnd Hovemann ins Spiel, der das Vertragswesen macht. Dann natürlich auch meine Vorstandskollegen Peter Peters und Alex Jobst. Und wenn es soweit ist, dass wir es versuchen wollen, einen Spieler zu holen, dann telefoniere ich auch mit Clemens Tönnies. Das mache ich, weil ich ihm auch das Gefühl geben möchte, dass er weiß, was wir hier so tun. Sonst weiß eigentlich niemand Bescheid. In diesem Kreis halten alle dicht, da bin ich zu 100 Prozent sicher.

Transfers sind bei Ihnen geheime Kommandosache?
Wenn ich merke, dass Spieler oder Berater etwas nach außen tragen, obwohl es anders abgesprochen war, ist das Thema in der Regel durch. Ich führe einfach keine Gespräche unter dem Druck der Öffentlichkeit, Und die Spieler und Berater, die wirklich an einem Wechsel interessiert sind, halten sich auch daran.

Das Trainingslager geht an diesem Montag zu Ende. Wenn ich Sie jetzt nach einem Saisonziel frage, dann werden Sie vermutlich nicht sagen: Wir wollen die Bayern jagen, oder?
Nein, das wäre ja Quatsch, das wird kein Verein als Ziel ausgeben. Ohne, dass das bedeutet, dass wir die Waffen strecken, wenn wir gegen sie spielen. Man muss anerkennen, dass Bayern München momentan wenig bis gar keine Fehler macht, und wenn sie das so durchziehen, wird es für jeden Verein schwierig, da mal dranzukommen.

Was stellen Sie sich für Schalke vor?
Das oberste Ziel muss sein, einen Weg einzuschlagen, der nachhaltig erfolgreich ist. Ich bin kein Saisondenker: Es darf nicht sein, dass man zum Beispiel einen Spieler holt, der uns nur ein Jahr weiterhilft und bei dem man danach froh ist, wenn man ihn wieder los ist. Alles muss darauf ausgerichtet sein, dass wir uns nachhaltig im oberen Bereich festsetzen.

Die Champions League wäre aber schon schön?
Schalke 04 muss den Anspruch haben, nachhaltig im internationalen Bereich zu spielen. Natürlich geht es jetzt darum, eine gute Saison zu spielen. Die ist aber ganz, ganz schwierig an einem Tabellenplatz festzumachen oder an einer bestimmten Punktezahl. Man sieht doch, mit wie wenig Punkten Schalke im vergangenen Jahr Fünfter wurde.

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