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Alemannia Aachen
Warum der Trainer nach dem Spiel weinte

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Foto: Stefan Rittershaus

Nach dem 1:0-Heimsieg gegen den Wuppertaler SV hätte Trainer Fuat Kilic eigentlich allen Grund zur Freude gehabt.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel kämpfte er dann aber trotzdem mit den Tränen. Unter der Woche hatte der Alemannia-Coach bekanntgegeben, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Diese Entscheidung erklärte er am Samstag ausführlich und sehr emotional: "Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein, weil es gute und charakterlich einwandfreie Jungs sind."

Dass ihm diese Trennung nicht leicht gefallen ist und sie ihm sehr nahe geht, war offensichtlich: "Es ist eine sehr emotionale Geschichte, weil wir zusammengewachsen sind. Es ist für mich brutal, dass Mitarbeiter, die sich tagtäglich für wenig Geld den Hintern aufreißen, keine Perspektive haben und in der nächsten Zeit gekündigt werden müssen. Solche Punkte kann ich mit meiner Person und meiner Einstellung nicht vereinbaren." Auch, dass er weiterhin am Verein hängen wird, zeigte er, als er mit Tränen in den Augen erklärte: "Ich bin froh und dankbar für jeden Tag, den ich hier arbeiten kann. Es macht mich stolz, bei so einer Fangemeinde, so einem Verein und so einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung zu arbeiten. Ich werde dafür bis zum Ende der Saison hundert Prozent geben."

Auch an die Zukunft seiner Spieler, deren Verträge ebenfalls größtenteils auslaufen, dachte er dabei: "Wichtig ist, dass sich unsere Spieler in der Form präsentieren müssen, weil jedes Spiel wichtig sein kann, um zu zeigen, dass da junge, talentierte und hungrige Spieler sind, die es verdient haben, mindestens in dieser Liga oder sogar darüber hinaus zu spielen. Es sind wirklich gute Jungs. Deshalb müssen wir zusehen, dass der Verein in bessere Zeiten kommt."

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  • franzwirtz 13.03.2017 22:06 Uhr
    Warum? ...

    Warum hat der Trainer erst kürzlich angekündigt, seinen Ende der Saison auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen? Er selbst hat noch keinen neuen Arbeitgeber. Wer sollte von seiner vorzeitig ausgesprochenen Festlegung demnach konkret profitieren?

    Der Sportetat für die kommende Saison soll aus wirtschaftlichen Erwägungen um 600.000 € gekürzt werden. Entsprechend werden sich ohnehin viele Spieler ein neues Betätigungsfeld suchen und sich nach und nach verabschieden. Für den Trainer ist innerhalb des gekürzten Etats kein Platz reserviert worden. Für den Fall, dass das mit dem seit Monaten diskutiertem Investoreneinstieg doch noch Wirklichkeit werden sollte, wäre seine Position gleichfalls gefährdet. Die Entscheidung um den Einstieg einer Investorengruppe, wird sich noch (viel zu) lange hinziehen, als das sich Irgendwer schon heute daran orientieren könnte.

    Zitat: Wichtig ist, dass sich unsere Spieler in der Form präsentieren müssen, weil jedes Spiel wichtig sein kann, um zu zeigen, dass da junge, talentierte und hungrige Spieler sind, die es verdient haben, mindestens in dieser Liga oder sogar darüber hinaus zu spielen. Es sind wirklich gute Jungs. Deshalb müssen wir zusehen, dass der Verein in bessere Zeiten kommt. Ende Zitat.

    Den letzten Satz kann ich ehrlicherweise unter diesen Umständen nicht einordnen. Aktuell verhindert das Damoklesschwert des Finanzamtes, dass die weichenstellende Entscheidung hinsichtlich eines Investors überhaupt gestellt werden kann. Daran kann auch der leidgeprüfte Trainer bedauerlicherweise nichts ändern.


    PS:
    BFH verwirft Sanierungserlass des BMF
    [url]https?://www.bundesfinanzhof.de/con tent/10-2017[/url]

    Die im Sanierungserlass des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) vorgesehene Steuerbegünstigung von Sanierungsgewinnen verstößt gegen den Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung. Diese Entscheidung des Großen Senats des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 28. November 2016 GrS 1/15 ist von grundlegender Bedeutung für die Besteuerung insolvenzgefährdeter Unternehmen. (...)


    PSS:
    Ein Hoffnungsschimmer für die Alemannia
    [url]https?://www.aachener-zeitung.de/sp ort/alemannia-aachen/ein-hoffnungsschimm er-fuer-die-alemannia-1.1578452[/url]

    AACHEN. Für Alemannia Aachen ist es ein Hoffnungsschimmer. Der Bundesrat hat eine gesetzliche Grundlage für den so genannten „Sanierungserlass“ vorgeschlagen.

    Der Große Senat des Bundesfinanzhofs hatte vor ein paar Wochen reklamiert, dass für den bislang praktizierten Steuererlass auf Sanierungsgewinne die gesetzliche Grundlage fehle. Nach dem Urteil drohen Firmen oder Gesellschaften am Ende der Insolvenz hohe Nachforderungen von Kommunen und vom Finanzamt, die die Buchgewinne besteuern könnten.

    Alemannia müsste 2,4 Millionen Euro nachzahlen, was die nächste Insolvenz bedeuten würde. Der Fußball-Regionalligist ist nicht alleine mit seiner juristischen Skepsis, auch Fachverbände geben zu bedenken, dass eine Fortführung eines Unternehmen quasi unmöglich würde, falls die Forderung durchgesetzt werden kann.

    Die Forderung gegen Alemannia ist bis Ende Mai gestundet. Alemannia Aufsichtsratsvorsitzender Christian Steinborn begrüßte die Initiative des Bundesrats. „Für uns ist das die logische Konsequenz des Sanierungsverfahrens. Es kann nicht darum gehen, Betriebe virtuell zu besteuern, sondern sie zukunftsfähig zu machen“, sagte er.

    Verzicht auf Nachforderungen

    Der Bundesrat will in Zusammenarbeit mit dem Bundesfinanzministerium festlegen, dass die Verwaltungen auf Nachforderungen in Millionenhöhe verzichten. Bis Ende Mai soll das Gesetz verabschiedet sein. Die Regelung soll auch rückwirkend gelten. Es bliebe die Gefahr, dass das Sanierungsgesetz später von der EU in Brüssel noch gekippt würde, falls man dort eine ungerechtfertigte Beihilfe durch das neue Gesetz ausmachen würde. Viele Verfahren wären von einem möglichen Veto aus Brüssel aber nicht mehr betroffen, weil die Steuernachforderungen dann verjährt wären.

    Den Aachenern läuft die Zeit davon, wenn es zeitnah zu einem Einstieg der Investoren kommen sollte. Die Gruppe hatte als Voraussetzung für ein Engagement ab Sommer zwei Dinge gefordert: Der Etat muss ausgeglichen, die steuerliche Problematik gelöst werden, was der Klub nicht ohne Hilfe der Behörden schaffen kann.
    .

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