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Desaströs gegen Fischeln
Beim ETB stimmt nichts mehr

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Foto: Michael Gohl

Der ETB meldet sich zurück im verschärften Abstiegskampf der Oberliga Niederrhein:

Nach der desaströsen 0:3-Heimniederlage gegen den VfR Krefeld-Fischeln sah man in viele ratlose Gesichter am Uhlenkrug, auch der Trainer musste sich erst einmal sammeln. Nach elf Spielminuten sah es so aus, als wolle sich Manfred Wölpper selbst einwechseln. Er entledigte sich seines T-Shirts und zeigte die blanke Brust, aber statt eines Trikots besorgte er sich nur ein neues Hemd: „Mir war heiß geworden“, so seine Erklärung später. Das konnte ihm auch, denn bis dahin lag seine Elf schon hinten: Gerade vier Minuten waren gespielt, da lag die Kugel plötzlich im ETB-Netz. Ein Heber von Wiegers prallte von der Latte zurück und irgendwie köpfte Alexander Lipinski hoch im kurzen Torwarteck ein, wobei Keeper Philipp Kunz auch kurzzeitig desorientiert wirkte.

Verunsicherung machte sich breit

Das trug natürlich zur allgemeinen Verunsicherung bei, die alle Mannschaftsteile erfasste. Selbst Kapitän Sebastian Michalsky ließ sich zur einen oder anderen Kerze hinreißen. Die Krefelder konnten sich vor dem gegnerischen Strafraum fast ungehindert die Bälle zuspielen. Dass es zur Pause nur 0:1 stand, grenzte an ein kleines Fußballwunder, die ETB-Angreifer hatten jedenfalls nichts zu bestellen.

„Wir haben desolat angefangen, ohne Mut und ohne Selbstvertrauen. Und wir waren schon nach 20 Minuten körperlich platt“, wunderte sich der ETB-Coach über den Auftritt seines Teams. Dieses ist ihm mittlerweile selbst ein Rätsel: „Ich weiß nicht, was passiert ist, bis zum Spiel gegen Düsseldorf-West hatten wir eine intakte Mannschaft, die gefightet hat. Vor 14 Tagen war alles gut, jetzt ist der Faden gerissen.“

Auch nach dem Wechsel wurde es nicht besser. Der angeschlagene Deniz Hotoglu wurde durch Bernard Gllogjani ersetzt. Das hätte der besser gelassen, denn Wölpper stellte hernach erstaunt fest: „Der hat uns wohl was verschwiegen, jedenfalls ging er schon humpelnd auf den Platz.“ Und die Mannschaft ging auch weiter am Stock: Nach 59 Minuten leiteten die Platzherren mit einem halben Eigentor die Entscheidung ein: Ein Essener Abwehrspieler köpfte bei einer Ecke Philip Reichardt an, von dessen Körper der Ball ins Tor prallte: 0:2. Und nach 75 Minuten setzte der leicht ergraute Stefan Linser das 3:0 drauf, worauf sich auch das Torverhältnis des ETB im Abstiegskampf zusätzlich verschlechterte.

Aber das sind die kleineren Sorgen, die Fehlersuche bei den Essenern muss nun forciert werden: „Wir werden uns in dieser Woche zusammensetzen, und jeder Einzelne kann seine Sicht der Dinge schildern“, so Wölpper, der allerdings auch einen schlimmen Verdacht hegt: „Es kann sein, dass der eine oder andere, von dem wir uns trennen werden, nicht mehr ganz so zuhört.“ Am Ende ging der Coach aber wieder in den Angriffsmodus: „Ich bin ein Kämpfer, wir werden es schaffen und im nächsten Jahr in der Oberliga spielen.“

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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  • JoeLeconte 08.05.2017 22:54 Uhr
    Hut ab vor Fischeln - Top-Sturm, aber marode Verteidigung.
    Das scheint in dieser Liga aber für eine ambitionierte Platzierung auszureichen.

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