ETB

Neuer Optmismus am Uhlenkrug

Das obligatorische Foto-Shooting zum Trainingsauftakt hat beim Fußball-Oberligisten ETB Schwarz-Weiß in diesem Jahr etwas länger gedauert. Bevor Trainer Manfred Wölpper endlich seine Mannschaft auf dem Rasen zur Ansprache versammeln konnte, mussten sich die Neuzugänge für Presse und Verein noch ablichten lassen – und bei zwölf neuen Gesichtern dauert das natürlich. Aber Trainer Wölpper wartete gerne ein Minütchen länger, denn immerhin werden da seine Verstärkungen fotografiert, sie sollen die Mannschaft besser machen – und wieder in eine andere Tabellenregion führen.

„Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei“, heißt es in einem deutschen Volkslied, beim ETB verschiebt sich das in den Juli. Nach dem langen Kampf gegen den Abstieg soll es nun mit frischem Wind in die neue Oberliga-Saison gehen, alle Regler werden auf Null gesetzt. Die Vereinsführung ist neu strukturiert und will in Zukunft ohne Aufsichtsrat auskommen. Prompt hat sich der gewählte Vorstand forsch auf die Fahne geschrieben: „Wir wollen in den nächsten zwei Jahren aufsteigen.“

Trainer Wölpper geht damit aber gelassen um: „Ich bin schon lange genug im Geschäft und will mich deshalb nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Wir stecken wieder in einem Umbruch und müssen erstmal abwarten. Es kann in alle Richtungen gehen. Wichtig ist, dass wir schnell zu einer Mannschaft zusammenwachsen. Aber den Aufstieg als Ziel zu setzen, würde uns nur unnötig Druck machen.“

Wir sind gar nicht stolz auf das, was wir in der letzten Saison gespielt haben

Manfred Wöllper

Dennoch glaubt der 59-Jährige an die Stärke seines neuen Kaders, erhofft sich vor allem auf den Außenbahnen mehr Tempo und eine stabilere Defensive. „Wir sind gar nicht stolz auf das, was wir in der letzten Saison gespielt haben. Das müssen wir besser machen und wir wollen wieder einen attraktiveren und aktiveren Fußball spielen“, sagt Wölpper. Dafür wird nun ordentlich geschuftet.

Immerhin ist die Grundlage dafür gelegt, alle seine Jungs hätten in der Sommerpause gut gearbeitet. Nun stehen aber weitere anstrengende Wochen bevor, in der sich die Mannschaft formen soll. „Zum Saisonauftakt am 13. August spielen nur die, die körperlich richtig fit sind und alles für den ETB Schwarz-Weiß geben. Wir brauchen keine Selbstdarsteller.“

Der Trainer fordert Teamplayer, an der Zusammensetzung des Ensembles durfte er daher auch mitarbeiten. „Mein Wunschspieler wäre Lionel Messi gewesen“, scherzt Wölpper, „aber wir haben für unsere Verhältnisse gute Leute dazu bekommen. Viele, die ich selbst haben wollte.“ Dafür hat der ehemalige Coach des MSV Duisburg seine Kontakte genutzt, um zum Beispiel Maximilian Güll nach Essen zu lotsen. Der 22-Jährige spielte bereits in der U23 des MSV unter Wölpper.

Die erste Einheit auf dem Platz hat den Trainer jedenfalls optimistisch gestimmt, er spricht sogar von einer „kleinen Aufbruchstimmung“. Seine Jungs seien motiviert und bereit. „Ich verlange von den Spielern Identität mit dem Verein. Jeder Gegner, der zum Uhlenkrug kommt, soll Respekt vor uns haben und nicht frisch, fromm und fröhlich aufspielen dürfen.“