„Dran bleiben“, formulierte Eintracht Coach Michael Kniphof vor der Begegnung das Ziel seiner Elf kurz und knapp. „Sieg für uns“, fasste sich auch 1900-Spieler-Trainer Jung kurz. Den Akteuren beider Teams war klar: Wer gewinnt spielt im Vierkampf der Liga weiter mit, wer verliert ist erst einmal weg. 45 Minuten später waren dann die ersten Weichen gestellt. „Zu wenig Aggressivität, kaum Zuordnung“, monierte `48-Akteur Heiko Koch beim Gang in die Katakomben und ärgerte sich über den 0:1-Rückstand seiner Mannschaft sichtlich.

Fuhr mit leeren Händen nach Hause: Eintracht-Linienchef Michael Kniphof
Dabei hatten die Rot-Schwarzen gut angefangen, die Räume hinten eng gemacht und so dem Spielpartner das (Stürmer)-Leben nicht gerade leicht gemacht. Die Chancen die der DSV dennoch hatte, vereitelte Torsteher Patrick Mertes (10., 13., 38.).

Der DSV war meist einen Schritt schneller
Das Offensiv-Spiel des Tabellenvierten kam indes nicht so richtig in Schwung. Brenzlige Situationen im eigenen „Sechzehner“ hatten die Hausherren kaum zu überstehen. Folgerichtig münzten die Wanheimer kurz vor dem Pausentee das Chancenplus in Zählbares um. Flanke von links, Mertes kann nur abklatschen, Breer steht goldrichtig und schiebt ein. „Ein ganz dummes Gegentor“, befand Gäste Trainer Kniphof und suchte schnellstmöglich den Gang in die Kabine.
Gerade zurück auf seinem Posten hatte der 43-Jährige erneut Grund sich zu ärgern. DSV-Goalgetter Jung hatte soeben sein 17. Saisontor erzielt und so erneut für Unbehaglichkeit auf der Eintracht-Bank gesorgt. „Das Ding ist durch“, war sich das versammelte Fachpublikum auf der Tribüne im Duisburger Süden nun sicher. Doch weit gefehlt. Die Kniphof-Elf hatte sich ihre beste Phase bis zum Schluss aufgehoben. „Wir machen jetzt noch einmal richtig Druck“, wusste der zuvor ausgewechselte Eintracht-Akteur Frank Schweizerhof und sollte Recht behalten.

Gefightet und doch verloren. Die Eintracht am Boden
Die Defensive der 1900, die sich schon im ersten Abschnitt nicht immer ganz sattelfest gezeigt hatte, geriet nun ein ums andere Mal in die Bredouillie. Für den kämpferisch starken Gast reichte es dennoch nur noch zum Anschlusstreffer. „Wir sind zu spät aufgewacht“, waren sich Übungsleiter Kniphof und Spieler Malte Günther beim Gang in Richtung Kabinen-Trakt sicher. Nicht viel besser war die Stimmung bei den Siegern. Angefressen zeigte sich DSV-Übungsleiter Kersten, der wort- und grußlos das Feld verließ. Gesprächiger war da der zweite Mann im Trainer-Tandem: „Das war ein Sieg mit Ansage“, resümierte Jung locker, befand aber: „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Hätten wir unsere Chancen besser genutzt, wäre es gar nicht mehr spannend geworden.“


