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FCR Duisburg: Lira Bajramaj hat genug von der Reha
„Wir holen einen Titel“

Wenn Lira Bajramaj auf das vergangene Jahr zurückblickt, dann entlockt ihr eigentlich nur der dritte Platz bei den Olympischen Spielen in Peking ein Lächeln. „Die Bronzemedaille haben wir uns sicher verdient. Eine gute Platzierung bei einem solchen Großereignis wird nicht vergessen, damit schreibt man Geschichte.“

Auch wenn Bajramaj ganz bescheiden von „einer guten Mannschaftsleistung“ spricht, hatte die Spielerin des FCR Duisburg mit ihren zwei Treffern entscheidenden Anteil am 2:0-Erfolg über Japan.

Aber nicht nur das Sportliche blieb in Erinnerung, auch die Begegnungen mit anderen Athleten im Olympischen Dorf waren für die Nationalspielerin ein Highlight: „Die deutschen Handballer oder Dirk Nowitzki zu treffen, das war schon toll. Überhaupt ist eine Reise nach China eine echte Erfahrung, privat wäre ich dort wahrscheinlich nie hingefahren“, resümiert Bajramaj, die seit dem 1. Juli 2007 der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Warendorf als Zeitsoldatin angehört.

Das war es aber auch schon mit den schönen Erlebnissen im vergangenen halben Jahr. Nach Peking wurde die 20-Jährige vom Verletzungspech eingeholt. Zuerst lautete die Diagnose Riss im Außenmeniskus, kurz vor ihrem Comeback rissen drei Bänder im Fuß. „Das war wirklich keine gute Zeit für mich, ich bin froh, wenn ich die Reha-Abteilung erst mal nicht mehr sehen muss“, grübelt die Mittelfeldlerin, die im letzten Jahr auch die Trennung von ihrem Verlobten verarbeiten musste, sich aber jetzt „voll auf den Fußball konzentrieren“ will – ganz nach dem Motto: Neues Jahr, neues Glück.

Dass sie nach dem Ende der aktuellen Saison mindestens einen Titel mit dem FCR feiern kann, davon ist Bajramaj fest überzeugt: „Wir sind sehr gut drauf und werden auf jeden Fall nicht mit leeren Händen dastehen.“ Besonders im DFB-Pokal und UEFA-Cup rechnet sich die Weltmeisterin von 2007 gute Chancen aus.

Das gilt auch für die Europameisterschaft in Finnland, wo das Team von Bundestrainerin Sylvia Neid als Titelverteidiger anreist. „Wir sind eine junge Truppe und treffen in der Vorrunde auf starke Mannschaften wie Frankreich. Aber ich denke, dass wir den Pokal wieder mit nach Deutschland bringen“, lacht Bajramaj, die sich auch auf die Erlebnisse im Land der Elche freut. „Durch den Sport bekomme ich die Möglichkeit, viele Reisen zu unternehmen. Das wäre sonst doch gar nicht machbar.“

Dass die im heutigen Kosovo geborene Bajramaj nicht nur auf dem Fußballplatz eine gute Figur abgibt, beweist sie als Vorleserin auf Frank Rosts Hörbuch „Die Liga liest“. Damit sie die Geschichte „Mädchen im Abseits“ von Elke Heidenreich auch fachmännisch transportieren konnte, war im Tonstudio eine ausgebildete Schauspielerin anwesend. „Die hat mir gezeigt, auf was ich achten soll“, erklärt Bajramaj, die der CD für diese Abwechselung gerne ihre Stimme geliehen hat: „Ich lese ohnehin gerne und da es noch um ein Projekt für Kinder geht, konnte ich doch gar nicht Nein sagen.“

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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