Die Zahl der Neuvorstellungen bewegt sich im zweistelligen Bereich, die Gesichter wechseln regelmäßig. Und WSV-Präsident Friedhelm Runge bezweifelt auch nach dem Abgang von Michael Lejan (VfL Osnabrück) und den Vertragsauflösungen mit Michael Stuckmann (FC Vaduz) und Stefan Markolf (Hessen Kassel) nicht, dass man bis zum Saisonstart eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen wird. Warum, das verrät er im RS-Interview.
Friedhelm Runge, bereitet Ihnen die momentane Vertrags-Situation beim WSV keine Sorgen?
In der vergangenen Saison hatten wir viel zu viele Spieler mit Kontrakten. Wenn man ein bisschen Leben rein bekommen will, muss man sich erstmal von ein paar Akteuren trennen. Das ist nicht unnormal. Und eigentlich haben wir immer noch zu viele mit Vertrag, das sind ja 13 oder 14.
Die Trennungen von Markolf und vor allem Stuckmann dürften den Etat ordentlich entlasten…
Den Stucki hätten wir schon gerne behalten, so ist es nicht. Jetzt muss man schauen, ob man jemanden findet, der besser ist.
Zumindest gibt es genug Kicker, die sich vorstellen wollen…
Ich finde den Weg absolut richtig, erstmal zu gucken, ob es passt. Die jetzige Vorbereitung hat mehr Hand und Fuß als im letzten Sommer.
Ist Linksverteidiger José Valencia, der zuletzt von Willem II Tilburg an den FC Eindhoven ausgeliehen war, der heißeste Verpflichtungs-Kandidat?
Es gibt eine Menge Spieler, die wir gerne holen würden. Die Frage ist, ob es menschlich und auch finanziell passt. Daher wollen wir die Leute genau prüfen – nicht nur ein paar Einheiten, sondern ein oder zwei Wochen lang.
Wann fallen die ersten Entscheidungen?
Damit lassen wir uns Zeit. Es kommen immer wieder Neue, warum sollen wir uns jetzt schon festlegen?
Festgelegt hat sich Nils Pfingsten-Reddig, dass er nicht nach Wuppertal zurückkehren, sondern zu den Ofenbacher Kickers wechseln wird.
Wir hätten Nils gerne geholt, wir hatten auch schon die feste Zusage von seinem Berater. Wir haben sogar schon nach einer Wohnung gesucht, in die er auch seine Hunde mitnehmen kann. Daran sieht man, wie viel Wert man auf das Wort bestimmter Jungs legen kann. Ich will nicht wissen, was los wäre, wenn ein Verein sich so verhalten würde.
Wie schaut es bei Dennis Malura aus?
Was er kann wissen wir. Aber zunächst schauen wir, was sich so auf dem Platz anbietet. Schließlich wollen wir den Leuten, die wir eingeladen haben, auch eine faire Chance geben. Dass er sich in Erfurt vorstellt, ist sein gutes Recht. Schließlich hat er keine hundertprozentige Zusage von uns.
Eine sichere Zusage gibt es inzwischen vom Verband, dass der VfB Speldorf doch noch die Lizenz für die NRW-Liga erhält und Ihre Reserve somit nicht aufsteigt. Eine Enttäuschung?
Das ist ein Ding, das eigentlich gar nicht geht. Das muss man in aller Deutlichkeit sagen. Für mich ist es unbegreiflich, wenn man mal überlegt, wegen was für einer Kleinigkeit wir früher aus der Regional- in die Oberliga zwangsabsteigen mussten. Ich bin maßlos enttäuscht, wie unterschiedlich einige Dinge bewertet werden.

