Am Sonntag kommt es zu einem echten Highlight in der Krefelder Grotenburg, in der zwei Mannschaften mit ganz breiter Brust auflaufen.
Wolfgang Maes, Sportlicher Leiter und Interimstrainer des KFC Uerdingen, möchte von all dem Rummel um das Spitzenspiel nichts wissen. „Ob ich gegen Ratingen oder Hönnepel-Niedermörmter spiele, ist mir vollkommen egal. Es geht immer um drei Punkte“, betont Maes, um süffisant nachzuschieben: „Die sind nicht Real Madrid.“
Und genau deshalb wird sein Team auch als Favorit in die Partie gehen. „Wir werden dem Tabellenführer mit Respekt entgegen. Durch Teamgeist und guten Fußball haben sie sich verdient nach oben gearbeitet“, erklärt Maes. „Aber die Truppe ist auch Spitzenreiter, weil andere Teams nicht konstant genug waren.“
Der vorläufige Nachfolger von Uwe Weidemann muss auf drei Stammspieler verzichten. Simon Edu, Stephan Maas („Pferdekuss“) und Bilal Lekesiz (Sprunggelenksverletzung) können am Sonntag nicht auflaufen. „Das Problem habe ich doch schon seit Wochen. Immer wieder fallen mir Spieler aus, aber dafür sind wir in der Breite gut besetzt“, meint Maes.
Alle Sprüche des Krefelder Coaches in Richtung der Ratinger Mannschaft nimmt sein Gegenüber Karl Weiß ganz gelassen hin: „Es ist immer uninteressant, was man vorher so alles erzählt.“ Stattdessen ist die Vorfreude auf das Duell beim KFC sehr groß. „Das hat man in der Woche auch beim Training gemerkt“, betont Weiß. „Für uns ist es auf jeden Fall etwas Besonderes, vor einer solchen Kulisse aufzulaufen.“
Über 2.000 Zuschauer werden erwartet. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Jungs sich davon beeindrucken lassen“, grübelt der Ratinger Linienchef. „Wir haben uns doch vor ein paar Wochen noch genau das gewünscht. Jetzt haben wir es geschafft, uns oben festzusetzen. Darauf können wir stolz sein.“
Zumal niemand damit gerechnet hat. Der neue Präsident Jens Stieghorst hat bereits angedeutet, dass die Lizenz für die NRW-Liga beantragt wird, falls man in der Winterpause immer noch so gut da steht. „Das machen doch alle Vereine“, sieht Weiß die Bedeutung dieses Zuges nicht so groß. „Wichtig ist, dass wir sehr gut aufgestellt sind. Jens Stieghorst ist ein klasse Mann, der schon lange dabei ist.“

