Auch wenn wir seit Aachen die Serie von 10? nicht verlorenen Spielen haben und gar nicht so schlecht da stehen.
Ich würde auch gerne mal wieder schönen Fußball sehen.
Ich denke mal wieder darüber nach, warum ein solcher Kader selbst zu Hause nicht mehr in der Lage ist, mitreissenden, offensiven, selbstbewußten und ansehnlichen Fussball zu spielen.
Doc Welling, zu dem ich zu 100 Prozent stehe, hatte mal den gleichen Anspruch angemeldet als er vom Hafenstraßenfußball sprach.
Als dann aber genau diese Attribute ausblieben, hat er den Begriff Hafenstraßenfußball umdefiniert und naja entschärft.
Das fand ich schade denn er hat damit unnötigerweise die Ansprüche heruntergeschraubt.
Die Ursache allen Übels sehe ich zu einem großen Teil darin, dass der einzelne Spieler sich nicht wirklich mit dem Verein identifiziert.
Der Gedanke drängt sich auf, weil etliche RWE Spieler nachdem sie den Verein verlassen, in anderen Vereinen plötzlich top Leistungen zeigen.
Nach dem Spiel geschlossen zur West zu gehen ist für mich kein Beweis für mannschaftliche Geschlossenheit.
Nicht falsch verstehen. Ich sage nicht, dass die Mannschaft Probleme untereinander hat. Das kann ich nicht beurteilen.
Ich sage, dass so manchen Spieler der Verein gar nicht gross interessiert. Die Ehre, bei einem solchen Verein zu spielen, ist keine mehr.
Der Wille, mit seinen Mannschaftskollegen zusammen das Spiel unter allen Umständen gewinnen zu wollen ist nicht wirklich offensichtlich.
Ich habe Assindia Dauerkarten und habe auf der Sparkassentribüne und im Assindia Bereich folgende Beobachtungen gemacht:
Manche, nicht alle, verletzte Spieler sitzen während des Spiels gelangweilt in der Tribüne und beschäftigen sich ununterbrochen mit ihrem IPhone-87S.
Null Teilnahme am Spiel. Als würde dort gar nicht ihr Verein spielen.
Bei Cebiou Soukou haben wir sogar beobachtet, dass er mit seinen Freunden während der Spiele nicht einmal die Assindia Verlassen hat und lieber drinnen geblieben ist.
Das zeugt nicht unbedingt von Identifikation mit der Mannschaft.
Leon Binder dagegen ist, als er wegen Bänder- und Kapselverletzungen auf der Tribüne saß, während des Spiels auf der Tribüne für seine Verhältnisse abgegangen wie ein Zäpfchen.
Da hat seine Mannschaft gespielt.
Selbst nach den übelsten Spielen kommen die Spieler nach dem Duschen flachsend und bester Laune hoch in den VIP-Bereich zu ihren Frauen und Freundinnen und haben ihren Spaß.
Nix gegen Spass aber wir waren selbst in der Freizeitliga nach verlorenen Spielen noch stundenlang angepisst. Herr Stauder hat dann immer gern geholfen.
Diese Beobachtungen kann man wirklich immer machen. Holt Euch mal ne VIP Karte für ein Spiel dann seht Ihr es mit eigenen Augen.
Das muss ja irgendeinen Grund haben.
Ich glaube tatsächlich, dass der RWE, zumindest oberflächlich, überprofessionalisiert ist.
Tolles Wort ne?
Der Verein hat Strukturen, die sich mir nicht erschließen.
Ich meine, seht Euch mal die Liste der Mitarbeiter der Geschäftsstelle an.
Nicht mal der Commerzbank-Chef hat 2 Vorstandsassistenten. Die Marketing Abteilung braucht bald einen Anbau.
Was ich damit meine ist, dass der Verein nach Innen wie nach Außen sehr offensiv zur Schau stellt, dass hier besonders professionell und gar nicht wie bei einem Regionallisgisten gearbeitet wird.
Das mag auch stimmen, lässt mich aber darüber nachdenken, was das mit den Spielern macht.
Der RWE scheint mehr Arbeitgeber zu sein als eine Angelegenheit von Stolz, mannschaftlichem Ehrgeiz und Einsatzwillen.
Der Eine oder Andere sieht den Verein vielleicht auch nur als Sprungbrett und übersieht dabei, dass ohne den überzeugenden sportlichen Erfolg der Sprung nur nach unten gehen wird.
Der Mythos-Begriff wurde vom Verein total überstrapaziert und ist gar nicht mehr ernstzunehmen.
Der einzelne Spieler sieht sich dadurch vielleicht bei den Großen angekommen. Ich weiss es nicht.
Mannschaften wie Schonnebeck stehen vor dem Spiel im Kreis und peitschen sich an. Die Essener winken ihren Frauen.
Mit den Mannschaftskollegen vor dem Anpfiff im Kreis zu stehen ist scheinbar heute nicht mehr professionell.
Während des Spiels einen faulen oder dämlichen Mitspieler zusammenzuscheissen ist scheinbar heute nicht mehr professionell (Das ist dann erst in Liga 1 und 2 wieder erlaubt).
Eine aus meiner Sicht zwingend notwendige Hirarchie mit unangefochtenen Chefs im Kader zu haben ist scheinbar heute nicht mehr professionell.
Die Mannschaft wirkt gleichgeschaltet und glattgebügelt, jeder ist jederzeit austauschbar. Das ist dann wohl professionell.
Achtelfinale Niederrheinpokal, die Baumberger gehen nach ihrer Arbeit zum Spiel und waren den Essenern 45 Minuten lang gleichwertig.
Klar, der niederklassige Verein ist immer besonders motiviert.
Die Roten sind aber keine hauptberuflichen Dachdecker und Bankkaufleute sondern professionelle Fußballspieler von denen ich die volle Motivation immer verlange.
Es wäre zu platt zu sagen: Denen geht es zu gut. Aber irgendwie kommt mir der Gedanke doch.
Ich wollte, ich hätte die zündende Idee wie man eine Mannschaft so motiviert, daß ihr der Spaß am Fußball aus dem Ar.. leuchtet und man das auch sieht.
Bleibt nur zu hoffen, dass es Jemandem gelingt so dass wir wieder gerne hingehen und auch hinsehen.
Habe fertich.
Nur der RWE.
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich lese was ich schreibe?