FC Viktoria Heiden

5:6

SC Preußen Borghorst


Westers fehlen nach 6:5-Sieg in Heiden die Worte

BORGHORST Preußens Trainer Roland Westers musste nach dem 6:5 (3:2)-Sieg seiner Truppe in Heiden erst einmal kräftig durchatmen. „Mir fehlen noch ein wenig die Worte. Das war für meine Pumpe nicht gut.“

In den 90 Minuten zuvor hatte sein Team ein Spektakel geliefert, dass in der Landesliga nicht alle Tage vorkommt. Dass es in der Offensive so gut „fluppte“, war nicht zuletzt Verdienst von Thomas Grabowski und Lennart Szivos. Ersterer war an allen sechs SCP-Treffern direkt beteiligt, Szivos war steter Unruheherd und arbeitete auch gegen den Ball viel fürs Team. Westers sah sogar darüber hinweg, dass der Youngster beim Stand von 6:4 für Borghorst den Sack nicht zumachte: „In seinem Alter und nach so einer Leistung darf er das auch mal“, so der Coach.

Anfällig nach Standards

Die Partie deckte allerdings auch einige Schwächen beim SCP auf, die sich schon in den Partien gegen Nottuln und Borken angedeutet hatten. „Aus dem Spiel haben wir nicht wirklich viel zugelassen, aber bei langen Einwürfen und Standardsituationen haben wir die Ordnung verloren“, wusste auch Westers, dass seine Defensive am Abwehrverhalten bei hohen Bällen arbeiten muss.

Unglaublich aber wahr: Bis zur 35. Minute fielen auf beiden Seiten keine Treffer. Das lag daran, dass Ron Konermann (12.) und Szivos (23.) beste Chancen vergaben und Heiden offensiv nicht stattfand. Nach einem langen Einwurf war es dann aber soweit: Philipp Risthaus stand blank am zweiten Pfosten und netzte ein (35.).

Der Rückstand setzte bei den Preußen Kräfte frei, nach einem Freistoß von Jannick Hagedorn legte Jojo Wesselmann ab auf Grabowski, der das Leder in die Maschen drosch (36.). Weiter ging’s im Zwei-Minuten-Takt: Grabowski wurde von Szivos geschickt und netzte zur Führung ein (38.), danach vollendete Konermann einen „perfekten Angriff“ (Westers) über Henrik Wilpsbäumer und Grabowski zum 3:1 (40.). Doch damit nicht genug: Nach einem weiteren langen Einwurf traf mit dem Pausenpfiff Markus Seyer zum Anschluss (45.).

Zu weit weg

Heiden nutzte das psychologische Moment aus und zog nach der Pause durch zwei Treffer (51., 53.) mit 4:3 in Front. Gut, dass zwei Preußen einen Sahnetag erwischt hatten: Szivos’ starke Vorarbeit vollendete Grabowski zum 4:4 (55.). Dann holte „Grabo“ einen Foulelfmeter heraus, den Maxi Langer zum 4:5 verwandelte (61.). Als dann auch noch Szivos nach Zuspiel von – wem auch sonst? – Grabowski seine tolle Leistung mit dem 4:6 krönte (65.), schien das Ding gegessen. Heidens 5:6 (87.) nach einem Freistoß war aber nur schlecht für Westers‘ Pumpe, nicht fürs Punktekonto.