Es war angerichtet: Roundabout 500 Zuschauer, gutes Wetter und entsprechende Stimmung beim ESV-Anhang nach 13 Punkten aus den letzten 5 Spielen. Und Erndtebrück aus dem Großraum Siegen: TOP besetzt gehören sie zur Creme de la Creme der Oberliga.
Also trat der Gast wie erwartet ballsicher und im Vorwärtsgang auf.
Allein Waldrich, die Nr. 9 der Blauen mußte eine seiner zwei Großchancen nutzen. Denn in den ersten 30 Minuten machten die Wittgensteiner mächtig Alarm. Aber es war klar, dass diese glänzend besetzte Offensive mit Laurenz Wassinger (Ex Velbert), Tokio Nakai, Markus "Waldi" Waldrich und Andre Schilamow nicht komplett ausgeschaltet werden konnte. D. h., heute war die starke Oberliga-Abwehr um Basile und Forsmann (bislang erst vier Gegentore in acht Spielen) besonders gefordert! Auf der anderen Seite vergaben die Schwicker ein "ganz dickes Ding" und zwar einen berechtigten indirekten Freistoß innerhalb des Gäste-strafraums.
In Halbzeit zwei war die Stimbergelf besser im Spiel und vor allem der spielstarke Ex-Sprockhöveler Opiola sorgte für deutliche Entlastung nach vorn. Nach der roten Karte für den regionalligaerfahrenen Fatih Tuysuz auf Seiten der Blauen - nach einer Stunde Spielzeit - kippte das Spiel gänzlich zugunsten der Schwarzroten. Tuysuz meinte Davide Basile mit einem Schlag "umhauen" zu müssen und der Schiri zückte den roten Karton. Auch sein Trainer Florian Schnorrenberg sah ROT als völlig korrekt an.
Jetzt wurde Erkenschwick noch stärker, denn Waldrich wurde ausgwechselt und in der 73. Minute war es dann soweit. Wieder leistete Lukas Opiola die Vorarbeit und Stefan Oeterer - in Manier eines Klasse-Stürmers - vollstreckte zum 1:0, nachdem er zuvor die Torlatte traf und im zweiten Versuch einnetzte. Dieses Tor war das Eintrittsgeld allein wert !
Aufgrund der Leistung über die gesamte Distanz hätten die Schwicker auch einmal 1.500 Zuschauer verdient (wie kürzlich beim Spiel Rhynern vs. Hammer SV). Denn dieses Team muß man erst mal schlagen. Die Mannschaft befindet sich zurecht unter den TOP-five der Oberliga !
Die Frage muß erlaubt sein:
Was machen denn eigentlich die Fußballfans in Erkenschwick sonntags von drei bis fünf ?
Der TuS Erndtebrück war heute eine gewachsene Truppe und mit gezielten Verstärkungen versehen. Sie avisieren unbedingt die Regionalliga West an und das Potential ist vorhanden. Aber wie die Schwicker sich dann in dem 90 Minuten gesteigert haben verdient größten Respekt und Anerkennung !
Inzwischen haben unter Spvgg.-Trainer Magnus Niemöller Neuzugänge wie Kasak, Feldkamp und Opiola den Sprung in die Startelf geschafft. Aber auch der Coach ist für diese Mannschaft ein Glücksgriff - und nicht erst seit dieser Saison. Die einge-wechselten Sawatzki, Rosenkranz und Nachtigall waren heute sofort voll da und brachten ebenso ihre Qualtität ein.
Zwar ist das Top-Niveau noch nicht erreicht (da ist noch Luft nach oben), aber diese Stimberg Elf macht Spaß. Und mit 17 Punkten ist die Ausbeute an diesem Spieltag mit der Vorsaison identisch. Da spielte man bekanntlich um Platz zwei mit.
Ruhe strahlte auch heute wieder Keeper Müller aus und konnte trotz zwei erlittener Verletzungen (eine bereits zum Ende der ersten Halbzeit) die Null halten.
Und gegen Spielende mußte er noch einen Tritt eines völlig übermotivierten Siegerländers wegstecken. Der Schiedsrichter mochte hier wohl keinen zweiten Spieler aus Erndtebrück unter die Dusche schicken. Er ließ Gnade vor Recht geschehen !
Die Gäste mußten nach 93 Minuten mit einem 0:1 die 2 Stunden-Heimreise antreten. So wird dann das Auslassen guter Torchancen bestraft. Das war nach 45 Minuten noch nicht absehbar.
Fazit:
Wie so oft machte Stefan Oerterer den Unterschied. Und die Schwicker bleiben im fünften Spiel in Serie ungeschlagen und OHNE Gegentor !
