| Schalke 04-Sportlich |
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Aus der Distanz betrachtet, macht Schalke eine schleichende negative Entwicklung.
Vieles, was vielleicht gut gemeint ist, endet in Stagnation. Und Stagnation bedeutet Rückschritt.
Es ist einfach kein Konzept erkennbar. Erst wird ein Rangnick ohne Not entlassen - aus purer Eitelkeit.
Dann spielt man relativ erfolgreich mit Slomka, um auch ihn ohne Not durch einen fliegenden Holländer zu ersetzen. Warum?
Die Spielereinkäufe zeigen ebenfalls konzeptlosigkeit.
Schalke hat und hatte hervorragende Talente. Özil, Hajnal - schickt man in die Wüste und sucht jetzt einen kreativen 10er.? Baumjohann hat gestern auch angedeutet, was er eigentlich drauf hat. Aber auch er wurde für zu leicht befunden.
Dazu kommt, die Stützen wie Kristajic und Bordon werden älter. Hier ist kein adäquater Ersatz in Sicht.
Talente wie Rafinha, Rakitic, Pander entwickeln sich nicht weiter - wie auch, wenn die Trainer immer wieder wechseln.
Statt immer wieder nur Durchschnitt für viel Geld einzukaufen, sollte Schalke einfach mal versuchen, seine ehemaligen Talente zurückzukaufen und vor allem die eigenen Nachwuchs zu vertrauen. Nur dann wird Schalke mittelfristig richtig erfolgreich.
Schade, dass man nicht auf Rangnick vertraut hat.
Fußball, wie er gerade in Hoffenheim zelebriert wird, hätte in der Arena den richtigen Aufführungsort.
Hoffentlich zieht der Vorstand die richtigen Schlüsse. Wenn zu lange gewartet wird, könnte sich eine sportliche Situation entwickeln, an die heute keiner zu glauben wagt.
Schalke hat alle Möglichkeiten, sie müssen sie aber endlich mal umsetzen.
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| Schalke 04-Sportlich |
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Mein Gott - da fahr ich nach der Arbeit nach Hause und muss hören, dass Charly Neumann verstorben ist.
Ein kleiner Schock durchzuckt mich.
Obwohl ich kein Schalker bin, verbinde ich mit ihm eine fast ausgestorbene Fan-Generation. Leidenschaft - nein Liebe, echte Liebe. Charly hat sich für Schalke so reingehauen. Ohne auf Ehrungen oder Ämter zu schielen. Nein, es war nicht mal etwas ehrenamtliches - es war einfach sein Leben.
Trainer, Spieler, Vorstände, Sportmanager kamen und gingen, Ob Glückaufkampfbahn, Parkstadion oder Arena, ob Oberliga, Bundesliga oder 2. Liga eins hatte stets Bestand: Charly Neumann.
Ich durfte ihn einmal ganz hautnah und in voller Aktion erleben. Es war 1989. Schalke spielte in der 2. Liga gegen den Abstieg und kämpfte wiedermal um die Existenz.
Es war eine Zeit, als Vereine gegen eine Garantiesumme die Eintrittskarten komplett einem Unternehmen zur Vermarktung überliesen.
Schalke hatte eine Deal mit Mazda für das letzte Heimspiel gegen Blau Weiß 90 Berlin. Mazda war mein Kunde und ich wurde mit dem Projekt beauftragt ein Konzept zu entwickeln und umzusetzen. Damals war der Sonnenkönig Eichberg gerade am Ruder und H. Kremers Geschäftsführer. Mit beiden wurde das Konzept der Familientags in blauweiß abgestimmt.
In der 6 wöchigen Zusammenarbeit war aber Charly mal wieder Mädchen für alles:
Charly besorgte die Balljungen, die 5.000 Plastikbälle ins Volk schossen.
Charly sorgte für die Turnhalle, wo die Bälle gelagert wurden.
Charly sorgte für den Fan-ARtikel-Verkauf mit den Mazda auf Schalke-Shirts
Charly sorgte dafür, dass die Mannschaft inklusive Neururer pünktlich im Parkstadion für Werbeaufnahmen bereit standen.
Ja und dann kam mein nie vergessenes Charly Neumann-Erlebnis. Ich bat Charly darum, mit auf das Mannschaftsfoto zu gehen. Er sagte in aller Bescheidenheit aber mit großen Humor: "Wat soll ich denn dadarauf." Ich habe geantwortet: "Herr Neumann, Sie sind doch der einzigen, den man noch kennt." Daraufhin dutzte er mich und drückte mich dermaßen euphorisch, dass mir die Luft wegblieb.
Das war Charly für mich: immer mit ganzem Herzen.
Wir schafften es die Hütte mit 60.000 voll zu machen. Am Ende schaffte Schalke mit einem 4:2 den Klassenerhalt, der gefeiert wurde wie die Deutsche Meisterschaft. Am späteren Abend feierten wir noch in kleinerer Runde im Vereinsheim. Der Ruhrpott-Barde Erwin spielte mit Gitarre und sang "Schaaalke nullvier - Liebe im Revier ..." Da schnappte sich Charly einfach mal einen Hut von der Gaderobe und ging zu jedem Einzelnen und bat mit unwiederstehlichem Charm "Komm Junge, has doch au watt für de Jugend."
Ich glaube mich zu erinnern, dass so mal eben rund 1.000 DM für die Jugendkasse zusammen kamen.
Das war eben Charly. Es ist jetzt bald 20 Jahre her - aber ich spüren seine Umarmung noch als wär es gestern gewesen.
Danke Charly.
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| Schalke 04-Sportlich |
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[quote=crispys]
[quote=superzebra]
[quote=crispys]
dieses Schlußwort hatte ich schon in dem anderem Thraed geschrieben:
[quote=crispys]
das was ich anprangere, ist , daß ich keine klarte Linie bei der Mannschaftsaufstellung sehe.Den nach Leistung oder Stammspieler stellt JL nicht auf
[/quote]
Woran machtst Du das fest?
Klose kann man diskutieren - ok.
Helmes ist aktuell bester Torschütze.
Gomez und Kuraniy ist vielleicht eine fifty-fifty-Entscheidung.
Wobei Gomez zumindest nicht von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde.
Was will nun ein Frings mit seiner Attacke.
Sorry - Rolfes ist stark drauf, Hitzelsberger hatte einen guten Saisonstart, ebenso Schweini. Ballack ist der Leader. Also bleibt kein Platz für Frings.
Anstatt nun beleidigt zu sein, sollte er sich als erfahrener Mann im Dienst der Mannschaft stellen und für ein positives Umfeld sorgen.
Manchmal vergessen alte Spieler, welchen Druck sie früher als junge Spieler auf die Älteren ausgeübt haben. Frings ist ein wichtiger Spieler, aber nur wenn er seine Rolle annimmt und dann wenn er gebraucht wird auch voll da ist. Ansonsten soll er als beleidigte Leberwurst zu Hause bleiben.
Genau wie Kuraniy. Solche Spieler braucht keine Mannschaft. Mit seiner Aktion hat er doch bei der Nationalelf keinen Respekt mehr.
Die Sprüche bei 5 gegen 1 kann ich mir schon gut vorstellen. Na, Kevin - fährste gleich wieder.
Gehts wieder allein nach Hause ... etc.
Wer sich das nicht vorstellen kann, hat wohl nie selbst gespielt.
Zuletzt modifiziert von RWO-Oldie am 22.10.2008 - 22:10:53
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| Schalke 04-Sportlich |
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Bei allem Respekt für die besten Fans der Welt, aber was die Schalker da abgeliefert haben, war eine Beleidigung an jeden einzelnen Stadionbesuchers.
Als neutraler Betrachter war für mich schon das Köln-Spiel eines der schlechtesten Schalker Spiele seit Jahren.
Wer die EM gesehen hat, der wusste auch, das Engelaar einer der technisch schwächsten Holländer ist. Was will Schalke mit dem? Ihr braucht eine 10er und nicht den achten Sechser.
Farfan ist ein guter Griff, aber auch er wird bald sowie Kurany "trocken laufen" weil aus dem Mittelfeld nichts kommt.
Leider hat Schalke den für mich besten Trainer der Liga ja schon vor 3 Jahren davon gejagt. Der zeigt jedenfalls mit Hoffenheim, wie man Offensiv-Fußball spielen lässt und redet nicht nur davon.
Vielleicht hat FR ja auch die Qualitäten. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit. Aber die hat man auf Schalke kaum. Auch das wusste das Management vorher.
Bin gespannt, wie sich die Saison für Schalke entwickelt und wie lange an Rutten festgehalten wird.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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[quote=attersee]
[quote=HDKRWE]
[quote=RWO-Oldie]
[quote=Ronaldo]
RWO freute sich über genau 5.784 Bsucher.....irgendwie jämerlich
für das erste Spiel!
[/quote]
Leider bekommt der Verein es weder sportlich noch infrastrukturell auf die Kette.
[/quote]
[/quote]
Die Frage ist doch nicht, ob irgendeine Zuschauerzahl jämmerlich ist oder nicht.
Oder 4. - 3. oder 2. Liga.
Eines steht fest, trotz eines doppelten Abstiegs hat RWE ein enormes Zuschauerpotenzial.
Das muss ein Verein erst einmal nach machen.
Natürlich verschließe ich nicht die Augen in welcher Liga wir spielen.
Aber es kann nur besser werden. Und dieses Potenzial wird auch weitere Geldgeber überzeugen.
[/quote]
Habe ich ja auch respektvoll angemerkt.
Allerdings hat RWE nun schon seit Jahrzehnten das Problem, das Potenzial auszuschöpfen.
Dein Hinweis darauf, das dadurch weiter Geldgeber überzeugt werden, kann ich nicht ganz glauben. Warum waren die bisher nicht zu überzeugen. Denn das Potenzial ist ja nicht jetzt erst in Liga 4 entdeckt worden - oder?
Ohne TV-Präsenz wird es auch bei einem Schnitt von 10.000 Zuschauern schwer weitere Sponsoren zu gewinnen bzw. ordentliche Sponsorengelder.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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[quote=Ronaldo]
RWO freute sich über genau 5.784 Bsucher.....irgendwie jämerlich
für das erste Spiel!
[/quote]
Erstmal Respekt für Eure Zuschauerzahl.
ABER - es ist bei Euch doch so wie bei allen anderen auch.
Man erwartet einen lockeren Durchmarsch. Die Gegner werden im Schnitt mit 2 - 3 Toren Unterschied abgebügelt und damit ist die Feierlaune bei jedem Spiel quais garantiert. Also geht man gerne in Stadion und feiert eben.
Nichts desto trotz sind über 11.000 in Liga 3 eine echt Hausnummer.
Dein Hinweis auf RWO - gerade von Dir lieber Ronaldo, der doch ein echter Kenner des Ruhrgebietsfußball ist, finde ich etwas unqualifiziert.
Du Kennst die Oberhausener Szene und warum sollte sich das schlagartig ändern. Vor allem nach einer 0:3-Startniederlage.
Diese jämmerlichen 5784 - davon 10 Gästefans - waren für RWO-Verhältnis leider sogar noch gut.
Insgesamt ist es ja nun keine neue Erkenntnis, das Essen vom Potenzial her Erstliga-reif wäre.
Leider bekommt der Verein es weder sportlich noch infrastrukturell auf die Kette.
Insgesamt sind wir als RWO-Fans - auch wenn wir nur wenige sind - absolut zufrieden. Sportlich - Imagemäßig - Finanziell und sogar mit dem Support.
Euch noch eine schöne Feier-Saison, weiterhin viele Tore und Zuschauer. Tut ja auch gut nach dem Desaster der letzten zwei Jahre.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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[quote=HDKRWE]
[quote=RWO-Oldie]
[quote=HDKRWE]
...
Es ist 1991 bei uns und jetzt aktuell bei RWO gut gegangen. Aber die Wahrscheinlichkeit für sportlichen Erfolg liegt bei einer Mannschaft aus erfahrenen Spielern doch sicherlich höher als bei jungen Hüpfern aus der Region.
Einfach deshalb, weil Geld eben doch Tore schießt; siehe unseren Aufstieg 2006, der von vor der Saison reihenweise sicher nicht gerade billig verpflichteten Spielern erreicht worden ist.
Allerdings war man dann wieder mal zu blöd, dass Erreichte zu bewahren und RWE in Liga 2 zu halten.
...
[/quote]
Vielleicht schießt Geld tatsächlich Tore.
Aber über wie viel Geld redet man dann?
Ich bin jetzt zu faul die Recherche-Funktion zu bemühen, aber genau das was bei euch nun eingetreten ist, habe ich hier schon bei euren Aufstieg in Liga 2 als das Risiko beschrieben.
Wenn man sich einen Aufstieg erkauft, hat man sich nicht immer eine Mannschaft erkauft. Der Unterschied zeigt sich darin, dass im Erfolgsfall noch alles irgendwie als Interessengemeinschaft (Siegprämien, Schulterklopfer überall) funktioniert.
Doch wenn es um die Existenz geht, dann guckt jeder nur auf sich. Wie sehe ich noch gut aus, wo finde ich den nächsten Vertrag, wie kann ich mein finanzielles Risiko einschränken?
Das sind die Fragen, die sich die Spieler stellen, die nur für Geld Tore schießen.
Bin mal gespannt, wie es Köln nächstes Jahr ergeht. Ob das mit Geld funktioniert. Denn eine Mannschaft haben die noch nicht.
Wichtig ist meiner Meinung nach, wie ich den Hunger und die Identifikation immer wieder neu anfache. Geld kann dabei natürlich helfen und vor allem auch sportliche Kompetenz.
Zuletzt modifiziert von RWO-Oldie am 03.06.2008 - 17:21:51
[/quote]
@RWO-Oldie
Wir liegen im Prinzip gar nicht großartig auseinander.
Es dürfte unbestritten sein, dass Geld Tore schießt. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Damit sage ich nicht, dass mir diese Tatsache unbedingt gefällt.
Du sagst: "Kauft man einen Aufstieg, kauft man eine Mannschaft"
Das ist sicher korrekt. Aber Eure derzeitige Erfolgstruppe wurde doch auch teilweise zusammengekauft. Nur mit dem Unterschied, dass es bei Euch mangels Masse billige Spieler sein mussten.
Eure sportliche Leitung hat es dabei allerdings grandios verstanden, genau die richtigen Spieler zu holen und dann daraus eine perfekte Mannschaft zu formen. Eine perfekte Mannschaft muss aber zwangsläufig nicht nur aus billigen Spielern bestehen, auch Geldsäcke können eine super harmonierende Mannschaft bilden. Es muss halt alles zusammen passen (Trainer, Chemie im Team usw.) und das ist unabhängig vom jeweiligen Einkommen.
Ich wollte einfach nur zum Ausdruck bringen, dass eine aus teuren und guten Spielern zusammen gestellte Mannschaft (wenn denn alles passt) wohl eher erfolgreich sein wird, als eine billige Mannschaft, auch wenn es dort noch so gut zusammen passt.
Dass Spieler aus der Region oder sogar der Heimatstadt für eine höhere Identifikation sorgen, steht natürlich außer Frage.
Ob Eure RWO-Familie (das mein ich jetzt nicht hämisch-ironisch, sondern durchaus anerkennend) mehr ist als eine "zusammengekaufte Interessengemeinschaft" wird man sehen. Bis jetzt sind die Jungs ja nur von Erfolg zu Erfolg geeilt. Es bliebe abzuwarten, wie es aussieht, wenn es im nächsten Jahr vielleicht (was ich Euch nicht wünsche) Niederlagen hagelt und in der Winterpause der eine andere RWO-Kicker vielleicht Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz weckt...
[/quote]
@HDKRWE
Wir liegen sogar sehr nah beieinander. Ich behaupte, die Mischung machts. Gute Spieler - wie teuer auch immer - und eine gute "Harmonie". Herberger hat es "11 Freunde" genannt. Ich nenne es "Respekt, Akzeptanz und Toleranz" untereinander und ein gemeinsames Ziel.
Leider schaffen es die Bayern immer wieder diesen Konsens zu erzeugen. Daher der Erfolg und mit dem Geld eben auf hohem Niveau.
Bezogen auf RWE meine ich, da das Geld nicht so üppig vorhanden ist, ist es um so wichtiger die andere Erfolgskomponente zu betonen.
Das ist Bruns und CO bisher hervorragend gelungen. Natürlich war es ein mehr oder weniger zusammengewürfelter Haufe. Aber eben mit dem richtigen Augenmerkt und nicht nur mit der Kohle.
Was die Zukunft bringt weiß keiner. Und ich weiß aber aus meiner eigenen Erfahrung, dass sowas, wie es nun bei RWO gibt, auch immer eine gering Halbwertzeit hat.
Ich wünsche Euch, dass die Verantwortlichen den richtigen Weg finden und freue mich schon jetzt auf das nächste Derby. Früher oder später wird es os sein. Hoffen wir mal beide, dass es in einer möglichst hohen Klasse stattfindet. Bis dann - alles Gute.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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[quote=HDKRWE]
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Es ist 1991 bei uns und jetzt aktuell bei RWO gut gegangen. Aber die Wahrscheinlichkeit für sportlichen Erfolg liegt bei einer Mannschaft aus erfahrenen Spielern doch sicherlich höher als bei jungen Hüpfern aus der Region.
Einfach deshalb, weil Geld eben doch Tore schießt; siehe unseren Aufstieg 2006, der von vor der Saison reihenweise sicher nicht gerade billig verpflichteten Spielern erreicht worden ist.
Allerdings war man dann wieder mal zu blöd, dass Erreichte zu bewahren und RWE in Liga 2 zu halten.
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Vielleicht schießt Geld tatsächlich Tore.
Aber über wie viel Geld redet man dann?
Ich bin jetzt zu faul die Recherche-Funktion zu bemühen, aber genau das was bei euch nun eingetreten ist, habe ich hier schon bei euren Aufstieg in Liga 2 als das Risiko beschrieben.
Wenn man sich einen Aufstieg erkauft, hat man sich nicht immer eine Mannschaft erkauft. Der Unterschied zeigt sich darin, dass im Erfolgsfall noch alles irgendwie als Interessengemeinschaft (Siegprämien, Schulterklopfer überall) funktioniert.
Doch wenn es um die Existenz geht, dann guckt jeder nur auf sich. Wie sehe ich noch gut aus, wo finde ich den nächsten Vertrag, wie kann ich mein finanzielles Risiko einschränken?
Das sind die Fragen, die sich die Spieler stellen, die nur für Geld Tore schießen.
Bin mal gespannt, wie es Köln nächstes Jahr ergeht. Ob das mit Geld funktioniert. Denn eine Mannschaft haben die noch nicht.
Wichtig ist meiner Meinung nach, wie ich den Hunger und die Identifikation immer wieder neu anfache. Geld kann dabei natürlich helfen und vor allem auch sportliche Kompetenz.
Zuletzt modifiziert von RWO-Oldie am 03.06.2008 - 17:21:51
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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[quote=Neo]
[quote=RWO-Oldie]
Das was RWO geschafft hat, kann im Prinzip jeder erreichen. RWE allemal. Aber selbst bei RWO musste erstmal ein Radikalschnitt erfolgen. Obwohl viele User in unserem Forum inkl. meiner Wenigkeit schon vor 6, 7 Jahren genau diesen Schnitt gefordert hatten. Und vor allem ein Konzept eingefordert haben, dass den Möglichkeiten eines Vereins wie RWO entspricht.
Und darin liegt das Kernproblem vieler alter Traditionsvereine wie auch bei RWE.
Man denkt immer noch, man sei eigentlich genauso bedeutend wie die Großen z.B Schalke und müsse daher im Ansatz die gleichen Konzepte verfolgen. Nur eben auf kleineren Niveau.
Und damit beißt die Katze sich in den Schwanz. Kleines Niveau heißt klein bleiben. Dann versucht man mit mehr Geld mehr zu erreichen. Klappt aber nicht, weil soviel Geld ist es dann doch nicht.
Der Kern liegt nämlich gar nicht im Geld - selbst bei Hoffenheim nicht. Der Kern liegt darin, sich von anderen Verein abzugrenzen und seine eigene Identität zu finden und alles darauf auszurichten. Im Umfeld und im sportlichen Bereich.
Und das ist es, was RWO absolut gelungen ist. Klares Bekenntnis zur Stadt und zur Region. Aber nicht nur mit Worten (Sonderschicht, Heimatkunde, Malocherschicht, Helden der Arbeit), sondern auch mit Taten. 8 Oberhausener Spieler der Rest überwiegend aus der Region, Familienblock, Supporterblock, permanente Schulbesuche = Volksnähe aller Verantwortlichen und Spieler.
Das alles geht nur, wenn man die eigene Identität findet. Das wäre das erste was RWE tun müsste. Wer ist RWE, wofür steht RWE und vor allem, wie setzen wir das um: Nachvollziehbar und konsequent.
Dabei kann eine Beratungsagentur helfen. Roland Berger ist ja schon dabei Strukturen aufzuzeigen - das finde ich den falschen Anfang. Das geht wieder in die Richtung es so zu machen wie die Großen.
Nur mit echter Identität werden auch Sponsoren gefunden. Kleine Vereine in unteren Klassen sind auf die emotionale Bindung von Sponsoren angewiesen. Denn die mediale Leistung nimmt rapide ab, sobald man von der TV-Bildfläche verschwunden ist.
[/quote]
Hört sich alles ganz gut an , aber was nützt Dir Identität,wen
Du kein Geld hast ? Identität schießt keine Tore und gewinnt
kein Spiel, das ist so im Fußball.
Oder glaubst Du, das der Terranova bei RWO bleibt, wen die
absteigen und er hat ein Angebot aus der 2.Liga ?? Der hat
auch immer von einer großen Familie geredet, da reden alle von,
so lange der Erfolg da ist, bleibt der Erfolg aus, zerplatzt auch
die große Familie und die Identität.
Und ihr hattet nicht so viele Zweitvertretungen in der Oberliga
und ab 09/10 fällt die Begrenzung für die Zweitvertretungen in
der 3.Liga weg.
neo
[/quote]
Das ist das Henne-Ei-Problem:
Erst gutes Konzept - dann Geld, oder ohne Geld - kein Konzept?
RWO hat diese Mannschaft mit gaaaaaanz kleinem Geld zusammengestellt.
Aber eben nach ganz gezielten Gesichtspunkten.
Bruns kannte jeden Spieler persönlich. Entweder weil er bereits in unteren Klassen mit ihnen gearbeitet hat, oder weil er sie schon lange bei Gegner beobachtete.
Natürlich wird ein Spieler auch wieder gehen, wenn er sich finanziell oder sportlich besser stellen kann. Das ist doch absolut legitim.
Die Frage ist nur, was mach ich als Verein mit der Situation?
Werfe ich einem Spieler soviel Geld hinterher, dass die anderen neidisch werden, oder bleibe ich konsequent.
Benni Reichert hat bei RWO seinen Vertrag verlängert, obwohl noch gar nicht feststand, dass wir aufsteigen. Und glaube mir der hatte genug bessere Optionen. Manchmal funktioniert das eben doch mit der Familie.
Keiner kann in die Zukunft sehen. RWO wird mit diesem Konzept auch sicher nie Deutscher Meister. Aber solange der Verein gesund wirtschaftet und sich selbst treu bleibt, wird es auch keine gnadenlosen Abstürze geben.
Hoffenheim hat es eben besser. Sie haben ein konsequentes Konzept UND die nötige Kohle.
Aber über eins bin ich mir sicher: Kohle allein reicht nicht.
Siehe Kaiserslautern - die haben Aber-Millionen zum Fenster rausgeworfen seit ihrer letzten DM.
Und auch in Essen ist es nicht am fehlenden Geld gescheitert. Sowohl in der zweiten Liga als auch in der letzten Saison hattet ihr dreimal soviel Kohle wie z. B. RWO oder Ahlen.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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[quote=DrArminKluemper]
Übrigens:
Hermann Schulz ist bei RWE im Gespräch, in welcher Funktion auch immer.
Er gilt als der "Inazio Lopez des Ruhrpotts".
Der bekannte VW-Sanierer Lopez hatte als untrügliche Kennzeichen: Trug die Armbanduhr immer rechts und sprach in Besprechungen immer sein katalonisches Englisch.
RWE könnte Schulz (oder nicht besser gleich Lopez?) demnach gut gebrauchen.
In Essen laufen seit kurzem auch viele mit det Uhr an der rechten Hand herum, wie zu beobachten ist. Das muss was zu bedeuten haben.
[/quote]
:P
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RWO-Oldie hat noch keine Spielberichte geschrieben