Der Holsterhauser SV (bisher noch keine einzige gelbe oder rote Karte) erwartete die Mannschaft mit dem besten Sturm der Liga, DJK Juspo Altenessen II. Beginnen sollte das Spiel um 13.00 Uhr, aber es kam kein Schiedsrichter! Mit 25-minütiger Verspätung wurde dann schließlich doch angepfiffen und zwar vom libanesischen Spieler Issam El-Zein von Juspo, der erstaunlicherweise Pfeife und Karten parat hatte. Wie ich aus dem Spielerkreis des Holsterhauser SV erfuhr, sollen wohl viele Schiedsrichter Angst haben, ein Spiel mit Juspo Altenessen (Spitzname des Clubs: Juspo Libanon) zu pfeifen. Schon in der Hinrunde wurde ein libanesischer Spieler des Vereins wegen Tätlichkeit vom Fußballkreis lebenslang gesperrt und erst im März wurde ein Spiel gegen TuS Helene abgebrochen. Heute einigten sich beide Teams darauf, das Spiel trotz Fehlen eines Unparteiischen durchzuführen. Somit hatte das Match den Charakter eines Freundschaftsspiels. Zum Spiel selbst ist folgendes zu sagen: Juspo hatte im ersten Durchgang mehr Ballkontakte und war feldüberlegen. Nach 15 Minuten stand es bereits durch Tore von Mahmoud Al Abbadi und Yusuf Gökyesil verdient 2:0. Offensiv lief bei Holsterhausen nicht viel zusammen, besonders im Spielaufbau gab es einige Fehlpässe ohne Not. Der erste durchdachte Angriff brachte nach einer halben Stunde das 1:2 durch Kapitän Lars Wuttke. Schon im Gegenzug fiel allerdings das 1:3 durch ein unglückliches Eigentor von Verteidiger Marc-Andre Inkeit. Kurz vor der Pause traf Lars Wuttke noch den Pfosten des Juspo-Tores. Nach der Pausenunterbrechung machte der SV mehr Druck, hatte aber Glück, daß ein Tor der Libanesen wegen Abseits keine Anerkennung fand. In der 74. Minute konnte Holsterhausen durch Christian Batz per Nachschuß auf 2:3 verkürzen. Zum Remis reichte es aber nicht mehr, da der Gastgeber im Angriff einige Male zu umständlich agierte. Insgesamt geht der Sieg der Altenessener aber in Ordnung. Bester Mann auf dem Platz war Holsterhausens Torwart Christoph Scholle, der mehrere Torchancen, auch eins-zu-eins-Situationen, zunichte machte. Es muß jedoch schon die Frage gestellt werden, warum der zuständige Fussballkreis keinen Schiedsrichter nominierte. Es kann doch nicht sein, daß man einfach darauf hofft, daß die beiden Vereine sich irgendwie auf die Durchführung des Spiels einigen. Kann denn der Ausgang eines offiziellen Meisterschaftsspiels, daß von einem nicht ausgebildeten Ersatzschiedsrichter geleitet wird, überhaupt gewertet werden?
