DJK Franz-Sales-Haus

1:0

VfL Kupferdreh 65/82 II


Kuriositätenkabinett am Tag der Elfmeter (Homepage VfL Kupferdreh)

Kuriositätenkabinett am Tag der Elfmeter
09.04.2017
DJK Franz-Sales-Haus I – VfL Kupferdreh II 1:0 (0:0)
Hammerjungs: Pfeifer (C) – Metzler, Linnemann, Roesch (g/r: 87.) , Pilny – Ramirez (46. Schmidt), Oberste-Ufer – C. Tarach, Menzel, Ajoud – Päsler (25. Hanke)
Tor: 1:0 (81.)
Bes. Vork.: Pfeifer pariert anderthalb Elfmeter (67.-69.)

Klar, auf Asche zu spielen, wenn man einen wunderbaren Kunstrasen nebenan hat, ist bitter. Aber das ist man vom heimischen Eisenhammer ja gewohnt, deshalb hielt sich die Enttäuschung darüber, heute mal wieder auf rotem Rasen zu spielen, in Grenzen. Doch als der Platz, der hinter einem Hügel liegt und somit vor dem Aufwärmen noch nicht gesehen wurde, ins Sichtfeld der Gäste trat, wich die geringe Enttäuschung über den Belag regelrechter Verblüffung. Nicht nur, dass die Asche in ziemlich gruseliger Verfassung war (ist ja schließlich Kreisliga...), der Platz war nicht markiert. Notdürftig wurden Hütchen installiert, die noch besser als die verbleibenden Linien angaben, wo genau der Fünfer war, eine grobe Orientierung des Sechzehners lieferte und in etwa zeigte, dass es einen Platz gab, der dem Mittelpunkt nahe kam und deshalb zum Anstoßen ganz gut geeignet war. Auf Elfmeterpunkte wurde gänzlich verzichtet – dazu später mehr.

Fußball wurde so gut es ging dann auch noch gespielt. Das Spiel passte sich den Platzverhältnissen an. Die Torhüter waren mehr damit beschäftigt, die Hütchen zu prüfen, um zu sehen, ob sie sich noch im Sechzehner bewegten, als mit ihrer Aufgabe, Bälle zu halten. Der Franz-Sales-Häuser brachte es auf kleinere Arbeitsnachweis, als Björn schoss, Marvin eine Freistoßflanke brachte oder Aziz in den Strafraum eindrang. Der heute wieder einspringende Lehrer durfte ebenso eine gegentorfreie Halbzeit verleben, musste dazu aber nur einen Ball per Fußabwehr retten und eine sich senkende Flanke in Sicherheit bringen sowie einen Kopfball aus drei Metern von der Linie kratzen. Die Hausherren hatten zwar deutlich mehr Feldanteile, scheiterten aber, wenn sie doch mal es durch die VfL-Defensive schafften, mitunter recht kläglich. Viel ging neben den Kasten, viel blieb Stückwerk. Es sind genau solche Spiele, die die Hammerjungs in letzter Zeit gerne spielen. Defensiv sieht das immer besser aus, auch die Bewegung ohne Ball wird zusehends stärker. Insbesondere die beiden Innenverteidiger Heiko und Marvin machten eine gute Figur – dass nicht alles klappt, liegt in der Natur der Sache, wenn der Gegner so viel Ballbesitz hat.

Ohne Tore ging es also in die Pause, gutes Spiel der Kupferdreher. Sicherlich vorne noch ausbaufähig, aber hinten stark.

Die zweite Halbzeit hatte es dann in sich – auch wenn sie etwas Anlauf brauchte. Eine Viertelstunde lang geschah rein gar nichts, was irgendwie mit Torgefahr assoziiert werden könnte. Dann wurden die Huttroper wieder stärker und drückten auf die Führung. Mitte der zweiten Halbzeit dann ein Pfiff, nachdem Björn im eigenen Sechzehner sich mit seinem Gegenspieler beharkte, der den Kupferdreher Linksverteidiger aber ebenso deutlich am Arm hielt. Elfmeter – harte Entscheidung. Wenn man den gibt, muss man im Spiel fünf Elfer geben, pflege ich bei solchen Aktionen zu sagen. Wie recht ich diesmal doch (fast) hatte...
Während sich die Erste heute unendlich über den Elfmeter freute (siehe Bericht Hollywoodreifer Abgang), kam der hier denkbar ungelegen, auch wenn die Elfmeterbilanz des VfL ganz passabel war. Wie oben erwähnt, war ein Elfmeterpunkt beim allerbesten Willen nicht auszumachen. Der Schiedsrichter war also gezwungen, selbst elf Meter abzuzählen. Das geschah nicht ganz zur Zufriedenheit aller Akteure. Dass der Punkt nun einen Meter weiter an der Strafraumkante als am Fünfer war, war schwer zu glauben. Sei es drum. Der Schütze läuft zum „Elf“meter an – und der Lehrer ist dran!! Doch nicht entscheidend genug, von seiner Hand geht der Ball noch ins Tor. Bittere Enttäuschung, es lief so gut und jetzt so ein dusseliger Elfmeter... Der nächste Pfiff des Schiedsrichters signalisierte aber, dass etwas nicht korrekt gelaufen war. Gelaufen waren nämlich seinem Geschmack nach zu viele Spieler, und zwar in den Strafraum, bevor der Strafstoß ausgeführt wurde. Neues Spiel, neues Glück. Der Schütze läuft erneut an – wieder seine rechte Ecke, wieder ist der Lehrer da – und hält tatsächlich! Der Ball aber noch nicht geklärt, er fliegt zurück, auf den Schützen zu und... der Unparteiische lässt ein zweites Mal wiederholen! Abermals sollen zu viele Spieler sich zu früh bewegt haben. Proteste – auf beiden Seiten. Kupferdreh heilfroh über den gehaltenen Elfer (oder Neuneinhalber...), DJK erbost, da sie den sich anbahnenden Nachschuss schon im Tor sahen. Dritter Versuch. Neues Spiel, neues Glück, neuer Schütze. „Neue Ecke“, denkt sich der Lehrer. Er taucht diesmal vom Schützen gesehen in die linke Ecke. Und ballt die Fäuste. Der Strafstoß „zu platziert“, wie man so schön sagt. Wieder ist es die gleiche Ecke, die der Schütze und der Kupferdreher Schnapper wählen, doch diesmal braucht er nicht einzugreifen. Der Ball geht vom Pfosten ins Aus.

Jetzt war das Momentum auf der Seite des Gastes. Der wurde etwas mutiger, Hansi und Aziz kamen zu Angriffsversuchen. Zu mehr sollte es nicht reichen, doch auch ein 0:0 ein voller Erfolg für den punktlosen Tabellenletzten. Doch es kommt erstens immer anders zweitens als man denkt. Huttrop kam immer mehr. Das Abschlussglück aber nicht auf ihrer Seite, kamen sie zehn Minuten vor Schluss über eine Ecke nicht hinaus. Die wird hereingebracht, ist aber viel zu ungefährlich und landet im Aus. Ein Pfiff. Verwunderte Blicke zum Schiedsrichter folgen seiner Hand bis zu seinem Finger, der unmissverständlich auf den imaginären Elfmeterpunkt zeigt. Der starke Heiko soll geschoben haben. Ein aus meiner Perspektive Allerweltszweikampf bei Ecken. Doch ich bin schließlich Spielberichtsschreiber und kein Schiedsrichter. Auch Elfmeter Nummer Vier musste der Korrektheit wegen abgezählt werden. Gefühlt jedoch war der Ball noch näher am Kasten. „Der schießt in die Mitte“, geht es dem angehenden Mathe-Lehrer (Stochastik-Prüfung mit 2,7 bestanden, obwohl 20 Minuten zu spät zur Klausur gekommen) durch den Kopf. Ob das auch die Idee des Schützen war, wird ein Geheimnis bleiben. Dieser (der dritte Schütze des Tages) läuft an und verwandelt! Böse Zungen behaupten, es wäre der schlechteste des Tages gewesen, halblinks vom Schützen aus gesehen. Eher mittig als links, aber Tor ist Tor. Dem stehen gebliebenen Schlussmann bleibt nichts anderes übrig als seine Vorderleute seinem ungewohnten Kapitänsamt entsprechend weiter zu motivieren und zu hoffen, dass doch der erste Punkt der Saison gefeiert werden könnte.

Nach kurzem Aufbäumen und einer Chance von Hansi sowie einigen passablen Passstaffetten der Gäste kamen die Gastgeber wieder. Und sie kamen mit Zug zum Tor. Kevin legt einen Spieler sehr rustikal im Sechzehner. Der klarste Elfer des Tages wird nicht gegeben. Der Schiri lässt weiterlaufen. Man mag jetzt sagen: „Dann gleicht sich ja alles wieder aus. Zumindest der zweite Elfmeter war grenzwertig und dieser wird nicht gegeben.“ Da jedoch liegt ein Irrtum vor. Ich bin überzeugt, Kevin hätte seinen Gegner nicht von den Beinen geholt, wenn es noch 0:0 gestanden hätte. Sei es drum. Kurz vor Schluss kommt FSH noch einmal. Der bereits verwarnte Marvin wird in ein Eins-gegen-Eins-Duell verwickelt und weiß sich 20 Meter vor dem Tor nur mit einem Foul zu helfen. Der Angreifer geht aber weiter und schießt. Es wird zur Ecke geklärt. Mustergültig legt der Unparteiische aber die neue Vorteilsregel aus und verweist Marvin mit Gelb/Rot des Platzes, als der Ball im Aus ist. Unstrittige Entscheidung. Zu einem Tor reichte es beim Spiel zehn gegen elf auf beiden Seiten nicht mehr, die Akkus waren leer, die Sonne hatte ihr Übriges dazu getan.

Franz-Sales-Haus war natürlich ohne Wenn und Aber die bessere Mannschaft. Aber man hat gesehen, dass jeder Kupferdreher hier einen Zähler entführen wollte. Der Einsatz stimmte, der Kampf war da, Zweikämpfe wurden angenommen. Es hätte der verdiente erste Punkt sein können, doch ein Standard machte die Arbeit zunichte. Aber es hat Spaß gemacht. Taktisch verbessern wir uns hinten so gut, dass jetzt nur noch vorne der Schalter für Tore umgelegt werden muss, damit die Tabelle endlich mal Futter bekommt.

pp