DJK St.Winfried-Kray 1965 II

3:2

VfL Kupferdreh 65/82


Enttäuschung nach Niederlage bei Winni (Homepage VfL Kupferdreh)

Das. Tut. Weh. Wie Kälte von den Füßen, so erschleicht sich auch die Enttäuschung über die verlorenen drei Punkte nach 2:0-Führung seinen Weg durch den ganzen Körper. Beide Mannschaften ließen sich auf den Abstiegskampf ein, sodass sich ein objektiv gesehen besseres, rassigeres, aber nicht weniger spannendes Spiel entwickelte als das gestrige Derby der abstiegsbedrohten Nordlichter.

Die Hammerjungs wollten die bittere Hinspiel-Niederlage vergessen machen, wo der Schiedsrichter nach dem 2:1-Freistoß-Strahl der damaligen Gäste tief in der Nachspielzeit gar nicht mehr wieder anpfiff. Doch Geschichte wiederholt sich. Wieder bedeutet ein sehr später Treffer den Siegtreffer, der den Krayern bislang nur gegen den VfL Kupferdreh vergönnt blieb.

Der neue Kupferdreher „Angstgegner“ versuchte sich als erster an der Spielgestaltung. Zwanzig Minuten lang hatten die in schwarzen Trikots gekleideten Gastgeber etwas mehr vom Spiel, beide Mannschaften kamen aber nicht wirklich in Tornähe; gute Leistung der Hintermannschaften. Dann aber entdeckte das in Erkrankung von Uwe von Patrick angeführte Team eine neue Qualität: Eiskalte Konterstärke. Gio kann sich den Ball an der Mittellinie erkämpfen und setzt mit einem schnellen Pass Dustin in Szene. Nach einem schönen Zuspiel in den Lauf sieht sich Cem in halblinker Position allein dem Torwart gegenüber, schlenzt in die rechte Ecke und trifft zur etwas überraschenden Führung (22.).

Nur fünf Minuten später das beinahe gleiche Spiel: Gio stibitzt den Ball wieder an der Mittellinie und schickt Cem diesmal über die rechte Seite auf Reisen. Auch spiegelverkehrt hat der Spielmacher im Eins-Gegen-Eins mit dem Torwart keine Probleme und schiebt auch hier cool ein zur doppelten Führung, die fast schon beruhigend anmutet.

Von wegen! Beinahe im Gegenzug: Kray kann den Ball kontrollieren und zieht dann das Tempo an. Im Mittelfeld werden wichtige Zweikämpfe verloren, sodass der VfL sich hinten neu sortieren muss. Die kleinen Unaufmerksamkeiten nutzt der Tabellen-Vorletzte aus, bringt eine Flanke über die linke Angriffsseite. Zwischen den anschließenden Abschluss kann Gaga auf der Linie noch seinen Kopf bringen (29.) – vergeblich! Eigentor! An dem bitteren Ausgang konnte der lange Libero aber kaum etwas ändern. Dennoch zog sich Winni an dem Anschlusstreffer wieder hoch, Kupferdreh schien verwundbar und verunsichert.

Am Tag der sich wiederholenden Geschichten ging es nach 33 gespielten Minuten wieder einmal über links. Der Krayer kann relativ unbedrängt flanken. Marvin bekommt noch eine Faust in das hohe Zuspiel. Zu kurz ist die Abwehr, das Spielgerät landet vor Schuhen, die etwas gegen den Rückstand haben. Von dort aus wird ein gewaltiger Schuss abgefeuert, der ein weiteres Mal geblockt werden kann. Doch bei dem nächsten Schuss trudelt der Ball in Richtung Tor, wo Dennis im allerletzten Moment noch zu klären versucht, ihn aber nur noch ins eigene Netz schlagen kann. Zwei Tore von Cem, zwei Eigentore. Nur mit eigenen Spielern auf 2:2 gestellt. Herzlich Willkommen in der Kreisliga.

Nach den sehr ereignisreichen 11 Minuten zwischen der 22. und der 33. passierte nicht viel Aufregendes mehr. Mit einem Ausgleich ging es in die Kabine.

In selbiger blieb Tobi, der nach einer soliden Partie im Mittelfeld mit Muskelbeschwerden das Feld für Pumba räumen musste. Die zweite Hälfte war keine zwei Minuten alt, als Gio das erste offensive Lebenszeichen setzte. Der in der 66. Minute eingewechselte Steffan ließ einen Schuss kurz nach seiner Hereinnahme hauchzart am Pfosten vorbeistreifen. Ein weiterer sehr schön vorgetragener Angriff fand genauso wenig den Weg ins Tor.

Und Kray? Die kamen ungefähr genauso häufig vor das Tor, fanden aber zumeist ihren Meister in Schlussmann Marvin. Nach diversen verletzungsbedingten Ausfällen fand sich Gio zum Schluss der Partie ungewohnterweise im zentralen Mittelfeld wieder, konnte aber auch dort glänzen, als er einen gegnerischen Schuss im eigenen Fünfer klärte.

In der erstaunlich (im Gegensatz zum Hinspiel) ruhigen, zwar hart umkämpften, aber niemals dramatisch unfair geführten Partie blieb es bis zum Ende spannend. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass es einen Sieger geben würde. Wen, blieb es aber noch zu ermitteln. Die (vorläufige, so die Hoffnung) Antwort gab dann das dumpfe Klacken des Netzes, gepaart mit lauten Freudenschreien und kollektiven Jubelstürmen von der Krayer Bank. 89 Minuten war das Spiel alt, als es unten links aus 16 Metern im Roesch-Gehäuse einschlug.

Die verzweifelten Angriffsbemühungen der Gäste, in der Nachspielzeit doch noch zum Lucky Punch zu kommen, verpufften. Ein ernsthafter Torschuss kam nicht mehr dabei heraus.

So bedeutete die nach 95 intensiven Minuten gebliesene Pfeife in der eiskalten Krayer Nachmittagsluft einen Krayer Sieg, der den Abstiegskampf ordentlich befeuerte. Ganz unten steht jetzt also die Drittvertretung des SV Burgaltendorf mit fünf Punkten. Mit zwei Punkten mehr müssten jetzt die heutigen Rivalen den Relegationsplatz unter sich ausmachen. Beide Mannschaften stehen bei sieben Punkten, Kupferdreh hat die bessere Tordifferenz.

So geht es jetzt also in die spielfreie Woche. Danach kommen ganz dicke Brocken auf uns zu.Training wäre mal wieder ganz schön.

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