SV Preußen Eiberg

4:2

VfL Kupferdreh 65/82


Erneut knappes Spiel hat wieder keine Punkte für Erste übrig

Erneut knappes Spiel hat wieder keine Punkte für Erste übrig

05.12.2016

Preußen Eiberg I – VfL Kupferdreh I 4:2 (1:1), 17. Spieltag, Sonntag, 04.12.2016, 14:15 Uhr

Hammerjungs: Plohmann – Hainold (75. Lampey), Henn, Kohlmann (C), Winkler – Renell, Hitpass,
Gajewski – Barrotta, Rustemov (65. Witt) – S. Strub (79. Cuetinho, rot: 90.) (Bank: Bammsiepe,
Marcow)

Tore: 0:1 Barrotta (17.), 1:1 (34.), 2:1 (60.), 2:2 Hainold (70., FE.), 3:2 (81.), 4:2 (89.)



Dass Eiberg-Trainer und Ex-Bundesliga-Profi Thomas Cichon Lars in der Schlussphase der Partie kurz am Einwurf hinderte, sagt wohl viel über die Partie aus. „Die haben Angst“ hörte man vonseiten der Kupferdreher Zuschauer. Rückblickend betrachtet ist das wohl deutlich übertrieben. Aber es zeigt, dass das vermeintliche „Kanonenfutter“ aus dem Essener Süden nun ernst genommen wird und man sich Vorteile davon verspricht, das Spiel der Hammerjungs etwas zu verlangsamen. Tatsächlich sind wir seit einigen Wochen überaus konkurrenzfähig. Wie schon gegen Werden 80 erzielten wir die Führung, gingen mit einem Unentschieden in die Pause und hatten kurz vor Schluss einen Punktgewinn in Reichweite.



In der Wintersonne von Eiberg gewannen wir die Platzwahl, entschieden uns aber für die Seite, die im Nachhinein betrachtet eher die ungünstigere war. Die Wahl ist zwar in keiner Weise spielentscheidend gewesen, doch bleibt es ein kleiner Fehler, der im Laufe des Spiels häufig aufgegriffen wurde und von dem sich der Verfasser dieser Zeilen nicht freisprechen kann. Wie dem auch sei, nach der Platzwahl wurde dann auch Fußball gespielt. Die Partie begann furios, mit sehr hohem Tempo auf beiden Seiten. Als sich das Spiel gerade etwas beruhigte, fiel dann Tor Nummer Eins. Dustin spielt aus zentraler Position einen Ball in Djemails Lauf, den er zwar nicht direkt verwerten kann, im Zweikampf aber so gewinnt, dass er den Verteidiger abgeschüttelt hat. Mit enormer Geschwindigkeit geht er zur Grundlinie, tanzt mehrere Eiberger aus und bringt den Ball an die Fünferkante, wo Gio dankbar und ohne große Mühe einschiebt (17.). Eiberg wird nun noch offensiver, ist mit drei statt vorher zwei Stürmern in unserem hinteren Drittel und beschäftigt unsere Defensivabteilung fast ununterbrochen. Aber die Gäste vom VfL verteidigen das sehr stark, immer wieder hilft ein Mittelfeldspieler mit, die Lücke zu schließen. Die Preußen können so aus dem großen Ballbesitzvorteil kein Kapital schlagen, kommen sogar kaum zu ernsten Torannäherungen. Was dann das 1:1 beschert, muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Eiberg trifft nach einem Konter (!) zu Hause (!!) gegen den Tabellen-Letzten (!!!), der auch noch führt (!!!!). Schwer vorstellbar, aber beim VfL ist natürlich alles möglich. Wie der Gastgeber es aber spielt, ist nicht von schlechten Eltern. Ein Diagonalball auf die rechte Außenbahn kommt genau in den Lauf des zu freien Eibergers, der knappe 20 Meter vor dem Tor Thomas eiskalt und gekonnt überlupft (34.).



Taktisch sah die ganze erste Halbzeit sehr zufrieden stellend aus. Die Allermeisten ordneten sich dem System unter, standen kompakt, sprachen untereinander und machten es den Hausherren schwer. Offensiv kamen wir auch zu Chancen, wie in der fünften Minute nach Doppelpass von Gio und Djemail. Nach den Angriffen zogen wir uns zumeist wieder zurück und spielten diszipliniert weiter. Ab und zu hätten wir etwas schneller zurückkommen können und uns energischer verschieben können, aber im Ganzen war die Laufleistung sehr vernünftig.



Beinahe das gleiche Bild in der zweiten Hälfte. Nicht wirklich viele Chancen auf beiden Seiten, aber schöne Angriffe, die nur nicht zu Ende gespielt wurden. Dem Spielbericht des Gegners zufolge war man mit dem eigenen Offensivspiel nicht besonders zufrieden, was wir uns ohne mit der Wimper zu zucken auf die Fahne schreiben können und worauf man am Eisenhammer stolz sein kann. Nach 60 Zeigerumdrehungen die strittigste Szene des Spiels: Ecke für die Hausherren, nach einem Pass wird der Ball auf den zweiten Pfosten gegeben, wo ein Eiberger sträflich frei steht. Kevin orientiert sich auf die Torlinie, wo er sich direkt neben den Pfosten stellt. Den Kopfball kann er tatsächlich mit ganzem Körpereinsatz erreichen, woraufhin ein Mitspieler die Kugel wegdrischt. Der Schiedsrichter entscheidet, dass der Ball die Linie bei Kevins spektakulärer Rettungsaktion bereits überschritten hatte und zeigt auf den Mittelpunkt. Da es für mich persönlich sehr schwer zu sehen war, enthalte ich mich eines Kommentars, insbesondere da dem Schiedsrichter ansonsten kaum etwas vorzuwerfen ist. Daraufhin agierte der Gast etwas offensiver, kam zu Abschlüssen. Zehn Minuten nach dem Rückstand hat Gio Platz und fällt im Sechzehner. Nach Spielbericht der Gastgeber ein „berechtigte[r] Elfmeter“. Kevin tritt an und schickt den Ball in genau die gleiche Ecke wie den Torwart, die rechte vom Schützen aus gesehen. Allerdings ist der Strafstoß so gut geschossen, dass er für den Schlussmann unerreichbar ist, so lang er sich auch macht (70.).



Eiberg war nun wieder am Zuge. Für Kupferdreh nur noch die Hoffnung auf einen Zähler oder sogar den einen Konter... Doch erst einmal ging Preußen wieder in Führung. Erneut liegen knappe zehn Minuten zwischen beiden Toren. Die Hintermannschaft des VfL gewährt dem Gegner auf der linken Angriffsseite zu viel Platz. Als er in den Strafraum eindringt, ist es fast schon zu spät. Kein Kupferdreher kann ihn am Abschluss hindern und er schlenzt den Ball in die lange Ecke, wo er perfekt platziert einschlägt (81.). Wie schon vorige Woche machten wir wieder auf. Durch Standards wurden wir gefährlich, aber für ein Tor sollte es nicht mehr reichen. Stattdessen machte der heimische SV den Deckel drauf. Kontersituation, 2 gegen 2. Wohl zu einfach können sich die zwei Angreifer bis zu Thomas durchspielen, der keine Chance mehr hat, den Treffer zu verteidigen (89.). Unrühmlicher Schlusspunkt war dann eine Rudelbildung in der Nachspielzeit, die damit endete, dass der eingewechselte Cuetinho sowie ein Eiberger den Schlusspfiff nicht mehr auf dem Spielfeld miterlebten. Dieser Pfiff kam dann ziemlich schnell, nachdem sich die Situation beruhigt hatte.



Mit den ersten 80 Minuten konnte man sehr zufrieden sein, wenn man es nicht gerade mit den Preußen hielt, auch zwischen der 80. und 90. hielt die Defensive den Angriffsbemühungen meist gut stand, vorne lief mehr als noch vor wenigen Wochen. Was nach der 90. Minute geschah, war dagegen etwas, das nicht noch einmal vorkommen darf, auch wenn die Situation nicht eskalierte und sich schnell beruhigte, was auch an dem besonnenen Unparteiischen lag. Alles in allem spiegelt sich aber wider, was auch die hohe Trainingsbeteiligung aussagt: Wir denken von Spiel zu Spiel, nehmen alles mit, was wir kriegen können und versuchen, als Mannschaft immer das beste aus jedem Mal zu machen, an dem wir auf dem Fußballplatz stehen.