VfL Kupferdreh I – Sportfreunde 07 I 1:7 (0:3), 20. Spieltag, Sonntag, 05.03.2017, 11:00 Uhr
Hammerjungs: Plohmann – Marcow, Hainold (73. Bammsiepe), Henn, Gajewski – Gonzalez, Hitpass (gelb/rot: 79.), Renell (C) – Witt, Lampey – S. Strub
Tore: 0:1 (10.), 0:2 (21.), 0:3 (39.), 0:4 (52.), 0:5 (63.), 1:5 S. Strub (76.), 1:6 (81.), 1:7 (89.)
Heute gab es den Startschuss zur zweiten Hälfte der Saison 2016/17. Die Hammerjungs hatten denkbar schlechte Karten: Nach einer wirklich erfolgreichen Vorbereitung trafen uns die Ausfälle heute schwer. Neben Gio (gesperrt), Carlos, Björn, Mali (alle verletzt) und Ole (krank) reihte sich auch noch kurzfristig der gerade so formstarke Djemail in die Liste der Ausfälle ein. Auf der Bank nahmen neben Marci mit Björn M. und Pico nur noch zwei Spieler ihre Plätze auf der spärlich besetzten Bank ein, die für die Zweite eingeplant waren. Zwar war aufgrund der starken Vorbereitung und Trainingsleistung durchaus Hoffnung vorhanden, doch es zeigte sich umso mehr: Diese schmerzliche Verluste sind schlicht nicht zu kompensieren.
Hinzu kommt die Punktspiel-Allergie. Wir fingen uns wieder Tore, die sich in einer Kacktor-Galerie sicher gut machen würden. Von den sieben Gegentoren resultierten fünf (!) aus Standards. Auch wenn nach vorne nicht viel ging, was ja prinzipiell dem Match-Plan entsprach, ist das Ergebnis viel zu hoch – das heißt nicht, dass ein Punkt heute verdient gewesen wäre. Aber um drei bis vier Tore tiefer hätte das Ergebnis schon ausfallen dürfen.
Es begann wie zu erwarten war: Sportfreunde bewegte den Ball, der VfL verteidigte geduldig und kompakt. Das erste Tor fiel aber nach unserem Geschmack zu früh, als dass richtig was gehen könnte. Der ersten Torannäherung der Gäste folgt eine Ecke, die ihren Weg auf den langen Pfosten zum viel zu freien Ex-Kupferdreher Basti Honnings findet, der gegen die alte Mannschaft dankbar den Kopf hinhält und gegen die Laufrichtung köpfend Thomas keine Chance lässt (10.). Auch der zweite Torschuss findet seinen Weg in das Gehäuse der Gastgeber. Freistoß aus gut zwanzig Metern. Sollte vermieden werden, wurde in der Kabine gesagt. Der Schütze macht sich den starken Rückenwind zu Nutze und haut die Kugel von sich aus gesehen oben rechts in den Giebel (21.), Thomas hatte keinen Stich. Zu dem Zeitpunkt noch keine Hammerchance, aber eben auch nur die beiden für Sportfreunde. Es blieb das gleiche Bild: Sportfreunde schob den Ball hin und her, ohne richtig gefährlich zu werden, Kupferdreh stand gut, konnte nach vorne aber nichts ausrichten. Dann mal ein weiterer Freistoß aus dreißig Metern. Es sollte der dritte Torschuss der Gelben werden. Diesmal ist Thomas an dem sehr stramm geschossenen Ball dran und kann grandios abwehren. Auf Kosten einer Ecke – die er selbst zugeben muss. Gelebtes Fair-Play. Wie sollte es anders sein: Bei der Ecke haben wir das Nachsehen, der anschließende Kopfball zappelt im Netz der Roten (39.). Vier Schüsse, drei Tore, dreimal Standards, gnadenlose Effektivität.
Mit einer kleinen Rotation (Rene, Dennis und Gerrit tauschten ihre Positionen untereinander) ging es aus der Pause. In der zweiten Hälfte kamen wir zu etwas mehr Chancen, wurden aber häufig im Abseits zurückgepfiffen. Sportfreunde kam zu mehr Chancen, Thomas konnte sich häufig auszeichnen und seine Mannschaft vor größerem Rückstand bewahren. Kurz nach der Pause ging Dustin mit Ass und König in einen Zweikampf und holte sich die gelbe Karte ab (51.). Die Null-Siebener hatten alle Trümpfe in der Hand und brachten sogar noch einen Joker ins Spiel. In der Pause kam der kopfballstarke Hüne aus den Reihen des Gastes. Sieben Minuten in der zweiten Hälfte sind um, als er bei einem Einwurf gesucht wird. Die Kopfballverlängerung ist eher hoch als weit, er bekommt aber den zweiten Ball selber wieder auf den Kopf. So spielt er weiter auf Basti Honnings, der mit dem Rücken zum Tor stehend aus fünf Metern ebenfalls per Kopf seinen zweiten Treffer markiert. Sehr eigenartig Tor, diese Kopfball-Staffette (Mythos Eisenhammer). Unnötig zu erwähnen, dass es seinen Ursprung in einem Standard (Einwurf) hatte. Sportfreunde gewann nun noch mehr Lust am Spiel und kam sogar zum ersten Tor ohne Standard. Nach Lauf über die rechte Angriffsseite, ohne dass ein Roter entscheidend stören kann, findet die Flanke wieder den ehemaligen VfL-Spieler Basti Honnings, der seinen Torzähler auf „3“ nach oben dreht (63.).
Das Spiel war verloren, doch wir kamen zumindest aus dem Schneider. Nach einer Ecke (Standard...) für 07 fahren wir den ersten vernünftigen Konter des Spiels, Gonzo bedient aus dem Halbfeld Steffan, der nahe der Abseitsgrenze an der Abwehrreihe vorbeiläuft, dem Torwart keine Chance lässt und eiskalt verwandelt (76.). Immerhin nicht zu Null. Vielleicht ging ja noch etwas Schadensbegrenzung... Doch den Trumpf des Tores verspielten wir recht zügig. Bei einem Zweikampf holt der bereits verwarnte Dustin den Gegner von den Beinen und wird vom Schiedsrichter mit der Ampelkarte vom Platz gestellt (79.). Eine harte, aber vertretbare Entscheidung, bei der wohl auch die Zahl der kleinen Fouls eine Rolle gespielt haben dürfte.
Der anschließende Freistoß. Ja, Standard, richtig. Der geneigte Leser hat eine Vorahnung, was kommt. Auch an der Bank wurde schon der Stift gezückt. Der Freistoß ist gar nicht einmal so stark geschossen, tupft aber mehr als unglücklich vor Thomas auf (81.). Mit diesem Kacktor Hoch Hundert durfte sich jetzt jeder Spieler an mindestens ein Tor als Mitverantwortlicher ankreiden. Deckungen wurden nicht gefunden, Fehlpässe gespielt, Rückwärtsbewegungen nicht konsequent umgesetzt und nun leistete sich also auch der sonst sehr solide Schlussmann einen. Absolut bezeichnend. Thomas aber ließ sich nicht beirren und konnte davor wie danach Normalform beweisen und sich auszeichnen. Kurz vor Schluss durfte er doch noch ein Mal hinter sich greifen. Zum zweiten Mal ist es kein Standard, aber trotzdem ein Kacktor. Gonzo tritt ärgerlich über den Ball, der einen Null-Siebener erreicht. Der Schuss, den dieser dann aus zwanzig Metern ablässt, fliegt wie gemalt in den Winkel. Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Heute lief es einfach nicht, die Voraussetzungen und die Umstände waren sehr unglücklich. Wir dürfen uns nur nicht entmutigen lassen und müssen an der Vorbereitung statt an diesem Spiel anknüpfen. Wenn dann das Personal noch zusammen ist, können wir bestimmt wieder den Fußball spielen, der uns in den letzten Wochen so viel Spaß gemacht hat.
