Ein umstrittener Elfmeter, der aus Holzwickeder Sicht nie und nimmer einer war, weil das Foul von Ahmet Aktas auch nach Meinung etlicher Brünninghausener Spieler und Offizieller eindeutig außerhalb des Strafraums geschah, schockte den Gast in allerletzter Minute, nämlich der vierten der Nachspielzeit, und verringerte die Abstiegssorgen der HSVer keineswegs. Dabei hätten die Schützlinge von Ingo Peter vor allem auf Grund der zweiten Halbzeit zumindestens einen Punkt vom Tabellenzweiten mitnehmen können. Schiedsrichter Marco Cremer vom SSV Elspe, der schon in der 50. Minute mit einer gelben Karte für den sich warm laufenden Holzwickeder Auswechselspieler Peter Suchy für Verwunderung gesorgt hatte, aber sah Aktas' Foul im Sechzehner, zeigte erst auf den Punkt und dann dem zuvor schon verwarnten HSV-Libero die gelb-rote Karte und pfiff die Partie gar nicht wieder an, nachdem Brünninghausens Goalgetter Florian Gondrum den Strafstoß sicher verwandelt hatte. Groß waren die Enttäuschung und der Ärger im Holzwickeder Lager.
Dabei hatten sie schon nach zwei Minuten die erste dicke Möglichkeit gehabt, als Sascha Ernst allein auf das FCB-Gehäuse zustrebte, aber doch noch gebremst wurde, Und auch nachdem zunächst Norbert Kaczmarek und Ahmet Aktas gemeinsam gegen Gondrum auf der Torlinie geklärt hatten (10.) und zwei Minuten später HSV-Keeper Amir Halilovic einen gefährlichen Kopfball entschärft hatte, bot sich Ernst in der 18. Minute nach einem tollen Solo von Steffen Köhn erneut eine Riesenchance, doch scheiterte der Holzwickeder Stürmer am herausstürzenden FC-Schlussmann Sascha Piontek. Drei Minuten später griffen die HSVer Brünninghausens Sturmführer zu spät an, und Gondrum erzielte mit einem Flachschuss aus 20 Metern die Führung der Gastgeber.
Die Hausherren kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten die Gäste unter Druck. Die aber überstanden die Anfangsoffensive der Gastgeber unbeschadet und setzten ihrerseits eindeutig die Akzente - vor allem, nachdem der nur neun Minuten zuvor eingewechselte Peter Suchy in der 74. Minute einen klugen Querpass des quirligen Christopher Franz zum verdienten 1:1 verwertet hatte. Von da an waren die Holzwickeder Chef am Hombruchsfeld, aber letztlich ohne Fortune: In der 85. Minute wurde Franz auf dem rechten Flügel im letzten Augenblick abgeblockt, dann verfehlte Köhn den folgenden Eckball nur um Zentimeter, drehte der FCB-Torwart in der 88. Minute einen Freistoß von Semir Devoli mit den Fingerspitzen über den Balken und scheiterten schließlich Patrick Sievers und Franz in der 90. Minute an der vielbeinig verteidigenden Brünninghausener Abwehr. Als dann alles mit dem Schlusspfiff rechnete, folgte der für den HSV unrühmliche, weil unverdiente Höhepunkt mit dem Foulelfmeter.
