Zufriedene Gesichter im Holzwickeder Lager nach den 90 Minuten auf dem Kunstrasenplatz in der Hordeler Heide in Bochum. Das torlose Unentschieden bei einem der Meisterschaftsmitfavoriten war schließlich mehr als das, was viele den Blau-Weißen bei ihrem Gastspiel in Hordel zugetraut hätten. Und der Punktgewinn war gar nicht einmal so unverdient, denn die gastgebende DJK TuS hatte zwar vor allem nach der Pause die größeren Spielanteile, die klaren Möglichkeiten für die Hausherren hielten sich allerdings in Grenzen und wurden von der Anzahl her sogar von den Chancen der HSVer übertroffen. Die Partie begann mit dicken Gelegenheiten hüben wie drüben. Nach zwei Minuten wurde das Leder im Hordeler Strafraum in letzter Sekunde zur Ecke gelenkt, ehe Holzwickedes Fabian Lenz eine Hereingabe von Tim Lorenz erfolgreich hätte verwerten können. Und weitere zwei Minuten später hatten die Gäste Riesenglück, dass Hordels Dustin Hoffmann den Ball nach einem krassen Missverständnis zwischen Peter Suchy und Christopher Kaiser zwar an HSV-Keeper Amir Halilovic, aber auch am Tor vorbeischoss. Das blieb praktisch die einzige, allerdings hochkarätige Möglichkeit der Platzbesitzer im ersten Abschnitt. Für Holzwickede war da schon etwas mehr zu notieren: In der 27. Minute lenkte Hordels Schlussmann Kampfschäfer einen Freistoß von Tim Lorenz aus 25 Metern in höchster Not über die Querlatte und war auch eine Minute später auf dem Posten, als er einen Flachschuss von Andreas Senga aus 16 Metern parierte. Hordel setzte danach zu einer Offensive an, die beste Chance hatte jedoch der Gast, aber ein Zuspiel von Lenz im Fünf-Meter-Raum auf Sascha Grasteit kam Sekunden vor dem Halbzeitpfiff nicht an.
Nach Wiederbeginn legten die favorisierten Gastgeber noch einen Zahn zu und schnürten die HSVer zeitweise regelrecht ein. Aber das Holzwickeder Bollwerk hielt dem Druck stand – in der 68. Minute auch mit Hilfe der Querlatte, an der Jordi Barreras Heber landete. Den Nachschuss jagte Michael Siekiera übers Tor. Zwei Minuten vorher aber hatte die Holzwickeder Mehrheit unter den nur knapp 100 Zuschauern den Torschrei schon auf den Lippen, doch der urplötzlich frei in Szene gesetzte Lenz scheiterte an Kampschäfer. Auch ein weiterer der zwar spärlichen, aber stets gefährlichen Konter in der 75. Minute über Lenz und Grasteit blieb ohne Erfolg. Und weil der insgesamt gute Schiedsrichter Max Dering (Bielefeld) in der 90. Minute nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte, als der eingewechselte Sitki Üstün im Hordeler Strafraum von den Beinen geholt wurde, blieb es beim 0:0.
