Es ist verständlich und logisch, dass der BVB in FC Bayern-Manier nicht bei Draxler selbst direkt angefragt hat, sondern bei seinem Berater, weil man so - aus eigener Anschauung und Erfahrung (Götze und Lewandowski zuletzt) - gehofft hatte, dass die Gier des Beraters und Spielers größer ist als die Leidenschaft und Verbundenheit des Spielers und seines Umfeldes zum Klub.
Gerade in Dortmund, wo Verantwortliche und Hofberichterstatter schon seit Jahren die eigene Heile Welt propagieren und das Geheule beim Götze-Transfer besonders groß war, fällt es offenkundig besonders schwer einzusehen und zuzugeben, dass es ausgerechnet beim großen Lokalrivalen jetzt auch ein anderes positives Beispiel gibt mit Julian Draxler und seinem Schalker Umfeld (Familie, Freunde u.a.). Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass Zorc & Co. die Öffentlichkeit derart hinters Licht führen wollten hinsichtlich ihres gescheiterten Lockrufes bei Draxler.
Die ganz bittere Wahrheit auch in der heilen Dortmunder Welt ist zudem, dass die sportlichen Erfolge der letzten drei Jahre vornehmlich - jedenfalls, wenn man die absoluten Leistungsträger sich ansieht - mit Fußballsöldnern par excellence ohne jede echte Bindung zum Klub (wie die ehemaligen und aktuellen absoluten Leistungsträger Kagawa, Sahin, Götze, Lewandowski u.a. eindrucksvoll beweisen) errungen wurden. Da nutzt es dann auch nichts, wenn auch hin und wieder auf dem Platz ein Mitläufer wie Großkreutz dabei ist, der sich ohnehin bisher mehr als Schalke-Hasser als as BVB-Fan geoutet hat.