Mit der Stadt geht es bergab, aber ...
... mit dem größten Schmarotzer der Stadt - der Alemannia - "... geht es wieder aufwärts ...". - Na, wenn das mal keine guten Nachrichten sind.
Donnerstag, 20. November 2014 - AZ - Stadt / Sport Titel / Seite 25
„Es geht wieder aufwärts“ Von Christoph Pauli
Kurz zur Erinnerung: Mit einem fröhlichen - "Seht zu, wie ihr damit klarkommt!", - hatten sie nach ihrer Insolvenz der Stadt das Stadion vor die Füße geworfen. 72.000.000 € - in Worten zweiundsiebzig Millionen Euro - darf der wehrlose Steuerzahler alleine hierfür blechen. Aber das ist längst nicht alles. Wer erwartet hatte, dass - wie das normalerweise üblich ist, - der Schuldner nach (s)einer Insolvenz endlich seriös und kostendeckend arbeitet, kennt die Alemannia nicht. Kackfrech starten die von der ersten Sekunde an gleich wieder mit einer Unterdeckung, getreu dem Motto, "Uns kann doch ohnehin nichts passieren. Wir lassen den Steuerzahler bluten, - bis die Schwarte kracht". Nicht eine Sekunde haben die Verantwortlichen an der Krefelder Straße darüber nachgedacht kostendeckend zu arbeiten und genauso wenig darüber, jemals aus dem neuen Stadion auszuziehen, obwohl sie dessen Betriebskosten auch nicht einmal annähernd zahlen können.
Besonders pikant ist, dass ausgerechnet die Verantwortlichen im Rathaus, die sich eben noch vom Klub "belogen und betrogen" fühlten, - vorrangig um von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken -, genau diesem Klub, auch noch auf unbestimmte Zeit einen jährlichen Zuschuss in Höhe von mindestens 2.000.000 € beisteuern möchten. Wohlwissend, dass es hierfür von der Mehrheit der Aachener Bevölkerung, würde sie entscheiden dürfen, niemals auch nur annähernd ein Votum gäbe und dies, obwohl sie sich selbst nach Bekanntwerden der drohenden Insolvenz, zunächst vehement gegen jede Form einer Bezuschussung der Betriebskosten eines Profi-Vereins öffentlichkeitswirksam zu produzieren wussten.
Der Klub spielt mittlerweile in der 4.Liga, einer "Amateurliga", startete allerdings trotz seiner selbstverschuldeten Pleite von Beginn an ausschließlich mit Voll-Profis in seinem Kader. Wie so etwas möglich ist bleibt ein ewiges Geheimnis zwischen den "Blutsbrüdern" im Rathaus und denen der Schuldenschüssel an der Krefelder Straße. Ein theoretisch möglicher Aufstieg in die 3. Liga wäre eine weitere sichere "Totgeburt". Die 3.Liga ist bundesweit unbeliebt, weil die Kosten, um mithalten zu können, exorbitant ansteigen, die Einnahmen aber deutlich darunter bleiben. Einzig verbleibendes Traumziel ist dementsprechend der Wiedereinzug in die 2.Bundesliga. Zwar haben die Alemannen in der Vergangenheit auch schon bewiesen, dass sie ebenso in dieser Liga nicht kostendeckend arbeiten können, aber an diese Aufstiegs-Fatamorgana hängen sich aktuell alle "Experten" auf, um millionenschwere Zuschüsse zu Lasten wehrloser Steuerzahler zu begründen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Stadt Aachen immer wieder aufs Neue weitere Blankoschecks ausstellt. Garantiert sind allerdings nur die Kosten und nicht der geringste Erfolg. Bereits in wenigen Jahren übersteigen die Kosten für den Steuerzahler die 100-Millionen-€-Grenze.
PS:
Montag, 18. November 2013 - Aachener Zeitung - Stadt / Titel Aachen / Seite 1
Aachen: Kinder leben in Armut
Aachen. Die Zahl ist erschreckend: 10 000 Kinder gelten in Aachen als arm. Mit einer Kinderarmutsquote von 21,8 Prozent liegt die Stadt damit deutlich über dem landes- und bundesweiten Durchschnitt. Das geht aus einem Bericht des Aachener Netzwerks gegen Kinderarmut „Kinder im Mittelpunkt“ vor, der der AZ vorliegt. Das vom Landschaftsverband Rheinland geförderte Projekt hat vor anderthalb Jahren seine Arbeit aufgenommen und den Fokus auf das Gebiet Aachen-Nord gelegt. Dort ist die Lage noch besorgniserregender: „Jedes zweite Kind zwischen 0 und 15 Jahren in Aachen-Nord ist Empfänger von Sozialgeld“, heißt es im Bericht. (sh)