Auch wenn ich von Anbeginn gegenüber OJ kritisch eingestellt war, so muss ich eingestehen, dass er unter ungünstigen Bedingungen sehr gute Arbeit geleistet hat, insbesondere in einer Ergebniskrise, der Verletzungsmisere und Anpassungsschwierigkeiten nach Trainerwechsel zugrunde lag, in der er nicht zügig aber ausreichend die Kurve mit dem Team bekommen hat.
Nun hätte ich erwartet, dass auf OJ eine Königsverpflichtung folgt, denn keine Position ist derzeit entscheidender für den Aufstieg wie die des Trainers bei Viktoria. Ich hätte einen Fußballlehrer mit Erfahrung, Erfolg und Auszeichnung erwartet, und ein Zeichen gesetzt, ein Signal an die Konkurrenz, nicht einen Versuch mit einem unbeschriebenen Blatt wie Piet Glocke, der wahrscheinlich Guido Cantz als Co-Trainer mitbringen wird.
Nun gut, auch hier lasse ich mich gerne von seiner Arbeit überzeugen. Aber das Risiko ist groß, zu einem Zeitpunkt (vor Saisonstart) und vor einer Saison (direkter Aufstieg), wo nichts schief gehen darf. Für mein Empfinden ein zu hohes Risiko.
Ein Vorteil lediglich, dass die Akzeptanz bzw. das Vertrauen der Mannschaft schon mal vorhanden ist. Nicht unbedeutend, aber reicht dieser Vorteil aus?
Wenigstens haben sich beide Seiten gütlich getrennt. Vorbildlich, professionell, und nicht mit gezinkten Karten wie Elend Preußen Antwerpen. OJ diese Chance beim zukünftigen Zweitligisten zu gewähren ist eine gute Entscheidung. Sie zeigt, dass bei Viktoria Menschen am Werk sind mit, Verstand, Anstand, Respekt und Mitgefühl. Das ist trotz schwer nachvollziehbarer Trainerentscheidung Mein Verein, rechts vom Rhein.

Zuletzt modifiziert von neigefraiche am 19.06.2018 - 06:29:16

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