Spielberichte

Gelungene Heimpremiere für Hamborns Zweite gegen die Hiesfelder Reserve

28.08.2016
Autor: Markus Oeste

SF Hamborn 07 II - TV Jahn Hiesfeld II 5:1 (1:0)
- Gelungene Heimpremiere für die Löwen-Reserve gegen die Zweitvertretung des TV Jahn Hiesfeld - Die Gäste aus Dinslaken halten die Partie jedoch lange offen und werden etwas unter Wert geschlagen -

Die Löwen-Reserve feierte mit einem 5:1 Erfolg gegen die Zweitvertretung des TV Jahn Hiesfeld eine gelungene Heimpremiere in die neue Kreisliga A-Saison.

Gegen eine starke Auswahl der "Veilchen" trafen Mehmet Kilic (30.), Admir Turudija mit einem Doppelpack (46. und 73.), Gurusanth Kanagalingan (81.) und Muhammet Kara (91.); Mirko Hudasch brachte die Gäste in der 67. Minute auf 2:1 heran.

Ein verdienter Sieg für die Mannschaft von Hans Herr, der vielleicht um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Die Gäste aus Dinslaken hielten die Partie nämlich lange Zeit offen, versäumten es aber, aus ihren Chancen Kapital zu schlagen.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Hamborner besser ins Spiel und nutzten insbesondere in den letzten 20 Minuten die Fehler und die etwas nachlassende Gegenwehr der Gäste, um die Partie für sich zu entscheiden.

Die Partie begann bei sommerlichen Temperaturen mit leichter Verspätung, da sich vorhergehende Begegnungen durch Trinkpausen verzögert hatten. Schiedsrichter Devon Spliedt schloss sich dieser begrüßenswerten Maßnahme an und gönnte beiden Teams in jeder Hälfte eine zusätzliche Auszeit, um sich zu erfrischen.

Die Löwen taten sich gegen eine taktisch und konditionell gut eingestellte Reserve der "Veilchen" lange Zeit schwer. Es dauerte bis zur 32. Minute, ehe Mehmet Kilic nach schönem Zuspiel von Daniel Schäfer zur 1:0 Führung einschieben konnte.

Die Gäste waren durch Tempogegenstöße in die Hamborner Hälfte gefährlich, sobald das Umschaltspiel der Hausherren nicht funktionierte und sich gerade in der Mitte große Lücken bei den Gelb-Schwarzen auftaten. Man merkte der jungen Mannschaft von "Veilchen"-Trainer Frank Pluhnau jedoch an, dass ihr noch der gewisse Tick an Cleverness fehlt, ansonsten hätte es durchaus zur Pause 1:1 oder 1:2 stehen können.

Bereits in der 3. Minute war Nils Herbers über die linke Seite durchgebrochen und konnte ungehindert in die Mitte flanken, wo Onur Baran das Leder aus rd. 12 Metern über die Latte des Hamborner Kastens zog.

Der TV Jahn agierte gefällig, während die Löwen zwar dominant wirkten, sich aber zahlreiche Ballverluste durch ungenaues Passspiel leisteten.

Admir Turudija hatte die erste gut Möglichkeit für "07" mit einem Freistoß aus rd. 18 Metern in zentraler Position, sein Schuss zog jedoch links am Hiesfelder Tor vorbei (12.). Kurz darauf bedient Christian Rondo-Perez aus dem Mittelkreis den am 16er lauernden Kevin Hesse mit einem herrlichen Heber, dieser lupft - mit dem Rücken zum Tor stehend - das Leder Richtung Hiesfelder Kasten, verfehlt jedoch knapp (16.).

Wenig später bedient Rondo-Perez Mehmet Kilic, der jedoch aus halbrechter Position etwas überhastet abzieht und knapp links am Tor vorbei zieht (19.).

Hiesfelds Onur Baran versuchte sich dann auf der anderen Seite mit einem Freistoß aus rd. 30 Metern, zog aber weit über das Tor (20.). Kurz darauf überlistet Jan-Niklas Poot auf der linken Angriffsseite der Gäste Daniel Schäfer, prescht bis zur Grundlinie und bringt das Leder scharf in den Fünfmeterraum, wo Onur Baran frei vor Robin Meyer aber keinen Druck mehr auf den Ball bekommt und nur noch einen Roller hinbekommt, den der Löwen-Keeper problemlos aufnehmen kann (22.).

Effektiver zeigten sich die Löwen: Bei einem Gegenstoß, der einmal schnell vorgetragen wird, bedient Daniel Schäfer fast auf Höhe der Mittellinie den an der Strafraumgrenze postieren Mehmet Kilic mit einem herrlichen weiten Ball. Der Torjäger der Hamborner setzt sich im Zweikamp gegen einen Hiesfelder Abwehrspieler durch und schiebt das Leder aus halbrechter Position eiskalt an Jahn-Torwart Philipp Giordani vorbei zum 1:0 in die linke Torecke ein (32.).

Das Tor gab den Hausherren nun etwas mehr Sicherheit; die Löwen bauten Druck auf, so dass Hiesfeld kaum aus der eigenen Hälfte kam.

Valentin Markic bedient Mehmet Kilic, der nicht lange fackelt und aus kurzer Distanz abzieht: Philipp Giordani ist zur Stelle und klärt mit einem tollen Reflex zur Ecke, die dann aber nichts mehr einbrachte (41.).

Kurz vor dem Pausenpfiff meldeten sich die Gäste zurück: Nach einem Freistoß kann sich Jan Niklas Poot erneut durch die Löwen-Defensive wuseln, scheitert aber am glänzend parierenden Löwen-Schlussmann Robin Meyer (44.); kurz danach ist Poot wieder durch, diesmal über rechts, zieht aber knapp am linken Pfosten vorbei (45. + 2).

So brachten die Löwen die 1:0 Führung mit in die Pause, in der Coach Hans Herr Ramazan Ünal für Daniel Schäfer brachte und einige taktische Umstellungen vornahm.

Halbzeit zwei begann dann auch mit einem Paukenschlag: Die "Veilchen" setzten gerade dazu an, ihre Offensivbemühungen fortzusetzen, da ging Christian Rondo-Perez konsequent in den Ball, legte blitzschnell auf Admir Turudija, der im 16er eine kurze Drehung machte und das Leder noch im Fallen unhaltbar zum 2:0 in die Maschen drosch (46.).

Die Gäste zeigten sich keinesfalls geschockt. Onur Baran, den die Löwen oft zu viel Spielraum ließen, konnte sich erneut mit einem Solo durchsetzen, wurde nicht gestört und zog platziert ab - Robin Meyer lenkte den Ball in letzter Sekunde mit einer tollen Parade um den Pfosten (48.). Kurz darauf hatte der Hiesfelder Nils Herbers Pech, als er aus kürzester Distanz nur den Pfosten traf (56.). Es war klar, dass die Messe hier noch nicht gelesen war.

Nach einem ambitionierten Freistoß von Onur Baran, der aus rd. 30 Metern weit über das Tor zog (61.), sahen sich dann die Gäste in der 67. Minute endlich für Ihre Mühen belohnt: Ein langer Ball auf die rechte Seite zum eingewechselten Mirko Hudasch hebelt die Löwen-Abwehr aus, der Hiesfelder behält die Nerven und spitzelt aus spitzem Winkel das Leder an Robin Meyer vorbei zum 2:1 ins Hamborner Gehäuse.

Es drohte noch einmal sehr spannend zu werden. Der Treffer für die Gäste war mehr als verdient, doch die Mannschaft von Hans Herr hielt dagegen und besann sich nun auf ihre Stärken.

Die Löwen kontrollierten nun Ball und Gegner besser und auch im Spielverständnis miteinander schien der berühmte Knoten zu platzen.

Nach einem Freistoß von Christian Rondo-Perez aus rd. 30 Metern halblinker Position steigt Admir Turudija im Strafraum am höchsten und trifft zunächst mit einem wuchtigen Kopfball nur den Pfosten. Der "Lange" setzt jedoch nach, nutzt die Konfusion bei den Gästen, holt sich das Leder zurück und schießt aus spitzem Winkel ein: 3:1 (73.)!

Wenig später darf sich der Goalgetter, der sich ausgepowert hatte, ausruhen und wird durch Gurusanth Kanagalingan ersetzt (75.).

Ein glücklicher Wechsel, denn kurz darauf wird Kanagalingan vom wieder herausragend kämpfenden Kevin Hesse wunderbar in Szene gesetzt und kann mit einem herrlichen Heber Jahn-Keeper Giordani überlisten. Der Abwehrversuch eines Dinslakeners, der den Ball aus dem Tor wieder ins Feld drosch, kam zu spät: Das Leder hatte die Torlinie in vollem Umfang überschritten. Es hieß 4:1 (81.).

Die Löwen gaben weiter Gas. Ramazan Ünal setzte sich mit einem Solo über die rechte Seite durch, sein Schuss wurde aber noch an die Latte abgefälscht; ähnliches Pech hatte Valentin Markic, der sich schön über links durchsetzte, aber nur den Pfosten traf.

Die Gäste steckten immer noch nicht auf. Baris Con musste für den bereits geschlagenen Robin Meyer klären.

Den Schlusspunkt setzen die Löwen durch Muhammet Kara, der mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke in der ersten Minute der Nachspielzeit das 5:1 markierte.

Ein Kompliment an beide Mannschaften, die bei hohen Temperaturen ein engagiertes und interessantes Spiel boten.

"Wir haben die erste Halbzeit etwas verschlafen, im zweiten Durchgang uns dann endlich darauf besonnen, was wir können", resümierte Löwen-Trainer Hans Herr, der den Einsatz des Gegners aber auch zu würdigen wusste: "Der Sieg ist verdient, aber vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen. Hiesfeld hat das hier geschickt gespielt, sich aber nicht rechtzeitig belohnt."