SF Hamborn 07 - TuS 64 Bösinghoven 1:5 (0:1)
Das Happy-End blieb den Hamborner Löwen bei ihrem letzten Heimspiel versagt: Trotz engagierter Leistung, Körpereinsatz und dem erkennbaren Willen, den Fans zu Hause noch einmal eine ansprechende Leistung zu bieten, mussten die Hamborner gegen den TuS 64 Bösinghoven eine 1:5 - Klatsche hinnehmen.
Letztendlich war es ein Spiegelbild der Saison: Individuelle Fehler, ausgelassene Chancen und ein Referee, der "nach dem Herzen der Zuschauer ", pfiff sorgten dafür, dass die Löwen wieder einmal mit leeren Händen dastanden.
Nach anfänglich ausgeglichenem Spiel mit wenig Torraumszenen, das durch starken Körpereinsatz auf beiden Seiten geprägt war, vertändelte der sonst in den letzten Spielen so tadellose Björn Blättermann in der 35.Minute gegen den heranstürmenden Kevin Dauser an der linken Strafraumecke den Ball, der diesen dann nur noch in das leere Tor zu schieben brauchte.
Nach der Pause wurden die Bösinghovener aktiver und hatten direkt kurz nach Wiederanpfiff durch den Torschützen Kevin Dauser die nächste hochkarätige Chance, als sich dieser wieder auf der linken Seite durchtankte, doch statt selbst abzuschließen, suchte er den freien Mitspieler, der dann verzog. Besser machte es dann zwei Minuten später Aleksandar Pranjes, der einen Freistoß aus rund 20 m von halb rechter Position direkt verwandeln konnte. Hierbei war Torwart Björn Blättermann die Sicht durch Freund und Feind versperrt, sodass er nur zu spät reagieren konnte: 0:2.
Hoffnung keimte auf Hamborner Seite auf, als fast im direkten Gegenzug Marco Ferreira eine Hereingabe von links vom Elfmeterpunkt aus ungehindert zum viel umjubelten Anschlusstreffer ins rechte obere Toreck dreschen konnte.
In der 51. Minute sah Daniel Surkau zur Überraschung aller nach einem Foul im Mittelfeld die rote Karte. Der Einsatz des Hamborners war sicherlich hart, eine gelbe Karte hätte aber vom Grundsatz her gereicht. Vorher sahen bereits Kai-Stefan Neul (5.) und Fabian Hastedt (9.) den gelben Karton für ihren Einsatz. Auf der anderer Seite wurden Fouls der Meerbuscher zunächst nicht mit Karten geahndet, was zu zunehmenden Unmut bei den Hamborner Fans führte.
Der TuS 64 Bösinghoven spielte nun zwar mit einem Mann mehr, agierte aber nervös; Fehlpässe bei den Gästen waren keine Seltenheit. Die Löwen hatten jetzt – zwischen der 55. und 65. Minute - ihre starke Phase und große Chancen: So tankte sich Richard Sander auf der rechten Seite durch und hätte besser im Strafraum auf den freien Mitspieler abgelegt als es selber zu versuchen. Der Schuss wurde zur Ecke abgefälscht. Die größte Chance zum Ausgleich hatte dann Murad Taheri, der in der 61. Minute wunderschön von Kai Stefan Neul in Szene gesetzt wurde, in den Strafraum eindrang, sich aber dann nicht entscheiden konnte, selbst zu schießen oder abzuspielen. Er entschied sich spät für das erstere - aber sein Schuss ging knapp rechts am Tor vorbei. Die Hamborner Fans witterten nun Morgenluft und unterstützen ihre Mannschaft lautstark.
Letztendlich half es aber nichts, es kam wie es kommen musste: Nachdem Richard Zander eine Vorlage von Kai-Stefan Neul volley abnahm und nur knapp links neben das Gehäuse der Gäste setzte, kam auf der auf der Gegenseite zur kalten Dusche: Aleksander Pranjes wirbelte über die rechte Angriffsseite der Meerbuscher, drehte in die Mitte, wurde nicht angegriffen und zog ungehindert von der Strafraumgrenze unhaltbar ins rechte untere Toreck: 1:3. Mitten in die Drangphase der Hausherren platze dieses dumme Tor. Die Hamborner ließen sich jedoch nicht hängen und hielten dagegen.
In der 76. Minute dann Jubel auf Hamborner Seite: Murad Taheri hatte einen Freistoß auf Admir Turudija geflankt, der diesen wunderschön per Kopf in die Maschen des Bösinghovener Kastens setzte. Die Freude werde aber nur kurz: Schiedsrichter Schwerdtfeger entschied auf Abseits.
Viele werden sich jetzt wieder fragen: Was wäre geworden, wenn Taheri die dicke Ausgleichschance genutzt hätte? Was wäre geworden, wenn das Tor von Turudija zum Anschluss gezählt hätte? Es ist müßig, das Hamborner Unheil nahm seinen Lauf:
In der 80. Minute tanzte sich auf der Gegenseite Kevin Dauser zum wiederholten Male auf der rechten Seite durch und zieht trocken und unhaltbar an Björn Bettermann vorbei zum 1:4 ab. Nach diesem Tor merkte man den Hambornern an, dass hier alles gelaufen war. Zu allem Übel setzten die Gäste dann noch 4 Minuten vor Schluss eins drauf als Daniel Klinger aus rd. 25 Metern einen Freistoß in Kunstschussmanier direkt ins obere rechte Toreck hämmerte: 1:5.
Die Gäste aus Meerbusch haben ihre Chancen eiskalt genutzt und können die drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg gut gebrauchen. Der Sieg geht unter dem Strich sicherlich in Ordnung, wenn er auch ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Für die Löwen war die Niederlage eine weitere Enttäuschung auf ihrer Abschiedstournee aus der Oberliga Niederrhein. Schade, sie hätten es am heutigen Tag anders verdient gehabt.
Die Mannschaftsaufstellungen:
Sportfreunde Hamborn 07: Blättermann, Surkau, Hastedt, Neul, Turudija (77. Hillen), Hommes, Ferreira, Grevelhörster, Zander, Taheri, Kilic ( 24. Ünal).
TuS 64 Bösinghoven: Seibert, Ndoum, Pappas, Dauser (83. Mavroudis), Kastrati (79. Krause), Altenbeck, van den Bergh, Klinger, Purisevic, Witte (66. Kobe), Pranjes.
Tore: 0:1 Dauser (35.), 0:2 Pranjes (46.), 1:2 Ferreira (49.), 1:3 Pranjes (66.), 1:4 Dauser (80.), 1:5 Klinger (87.)
Gelbe Karten: Hastedt (9. Foulspiel), Neul (5. Foulspiel), Pranjes (77. Foulspiel), Mavroudis (88. Foulspiel).
Rote Karte: Surkau (51. Foulspiel)
Zuschauer: 300


















