SF Hamborn 07 - Ratinger Spielvereinigung Germania 04/19 0:4 (0:2)
Die gute Nachricht des 33. Spieltages war: Die Hamborner Löwen haben das Kämpfen nicht verlernt. Die schlechte Nachricht: In einem fast gewohnten Horror-Mix aus Pleiten, Pech und Pannen sowohl unglücklicher Schiedsrichterentscheidungen sind wohl die letzten Hoff-nungen auf den Klassenerhalt gegen eine souveräne Germania aus Ratingen mit 0:4 Baden gegangen.
Dabei hatte man von Beginn an den Eindruck, dass die Löwen mit einer völlig anderen Einstellung in die Begegnung gingen als am vergangen Mittwoch gegen den VfB Homberg: Bissig, einsatzfreudig und durchaus nach vorne orientiert.
Doch schon nach zwei Minuten gab es den ersten Nackenschlag: Seyit Ahmet Isiklar setzte sich auf der linken Seite wieselflink durch, flankte in den Hamborner Strafraum, wo der erste Ball noch von der Löwen-Abwehr abgeblockt werden konnte - leider vor die Füße des frei stehenden Ismail Cakici, der das Leder dann aus rd. 16 Metern ungehindert und unhaltbar in die Maschen drosch.
Die Löwen ließen sich nicht entmutigen, zeigten aber wiederum die Schwächen der letzten Spiele: Guter Einsatz in der Abwehr, aber zu viele Abspielfehler gerade in der Vorwärtsbewegung oder die Pässe fanden ihre Empfänger nicht.
Die Ratinger zeigten ihrerseits, dass sie nicht zu einem Freundschaftsspiel in den Holtkamp gekommen waren: Frühes Pressing, schnelles Spiel über die Flügel und ballsichere Kombinationen sorgten stets für Alarm in der Hamborner Abwehr.
Chancenlos waren die Löwen nicht:
In der 11. Minute setzte Daniel Brosowski zu einem Sololauf von der Mittellinie an, hatte aber im 16er der Ratinger keine Kraft mehr zu einem platzierten Schuss, so dass Gäste-Keeper Pleß das Geschiss leicht entschärfen konnte. Zwei Minuten später wurde Ramazan Ünal von Ali Basaran schön auf die Reise geschickt und konnte den Ball über den herausstürmenden Pleß schlenzen - leider knapp am Tor vorbei. In der 29. Minute brachte Kai-Stefan Neul einen Freistoß aus halblinker Position in den Ratinger Strafraum, den Daniel Surkau wunderbar mit dem Kopf erwischte, aber zum Leidwesen der Hamborner nur die Latte traf.
Es kam, wie es kommen müsste: Mitten in die Drangphase der Hamborner setzten die Ratinger nach einem Fehlpass der Löwen einen blitzschnellen Konter an, den Daniel Rehag nach stark abseitsverdächtigem Zuspiel in der 34. Minute kaltschnäuzig zum 0:2 abschloss.
Danach hatten die Gäste durch Daniel Rehag noch zwei gute Möglichkeiten: Einmal rettete die Latte, ein anderes Mal eine tolle Reaktion von Björn Blättermann die Hamborner vor dem vorzeitigen K.o.
Nach der Pause gaben die Mannen von Gäste-Trainer Alfonso del Cueto weiter mächtig Gas; der in der Pause eingewechselte Kris Leipzig setzte den Torschützen Cakici über rechts in Szene, dessen Schuss in letzter Sekunde noch abgeblockt werden konnte (48.). Zwei Minuten später patzte der sonst tadellose Daniel Surkau und spielte den Ball genau in die Füße von Ismail Cakici - der startete durch, tanzte durch die Löwen-Abwehr und ließ Björn Blättermann mit einem Flachschuss keine Chance - 0:3!
Die Kräfte und die Moral der Hamborner schwanden nun so langsam. Ein Lebenszeichen kam von Richard Zander, der in der 51. Minute eine Hereingabe rd. 20 Meter vor dem Tor volley nahm, in Gäste-Keeper Pleß aber mit einer tollen Parade seinen Meister fand. Drei Minuten später sorgte Ferhat Ükler mit dem 0:4 für die endgültige Entscheidung.
Die Hamborner mussten die letzten zwölf Minuten zu Neunt weiterspielen: In der 70. Minute sah Fabian Hastedt, der bereits in der 67. Minute gelb gesehen hatte, nach einem verhältnismäßig harmlosen Zweikampf gelb-rot, Ali Basaran, dem die Nerven durchgingen, nach einer Unsportlichkeit in der 78. Minute die rote Karte.
Die Gäste spielten den Rest der Zeit locker runter, die Hamborner waren nun um Schadensbegrenzung bemüht. Mehr war nicht mehr drin für die Mannen von Trainer Thomas Geist. Letztendlich ging der Sieg der Gäste in Ordnung, wobei die Gastgeber schon den ein oder anderen Ehrentreffer verdient gehabt hätten. Bitterer Beigeschmack die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung, die durchaus kritisch hinterfragt werden darf, aber letztendlich sicherlich nicht spielentscheidend, sondern nur das i-Tüpfelchen des unglücklich verlaufenen Spiels war.
SF Hamborn 07: Blättermann, Surkau, Hastedt, Neul, Turudija (80. Öktem), Brosowski (64. Kilic), Ünal (41. Ferreira), Hommes, Grevelhörster, Basaran, Zander
Germania Ratingen: Pleß, Cervino Panero, Melis, Schulz, Ülker (62. Celebi), Ter Haar, Isiklar (66. van Schwanen), Cakici, Lange, Kloster, Rehag (46. Leipzig)
Tore: 0:1 Cakici (2.), 0:2 Rehag (34.), 0:3 Cakici (50.), 0:4 Ülker (54.)
Gelbe Karten: Turudija (56. wegen Meckerns), Isiklar (58. Foulspiel), Hastedt (67. Foulspiel), Neul (68. Foulspiel).
Gelb-rote Karte: Hastedt (70. wiederholtes Foulspiel)
Rote Karte: Basaran (78. Unsportlichkeit)
Zuschauer: 150


















