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Spielberichte

Wülrath geling Revanche - Für die Löwen beginnt die Zeit der Endspiele

03.03.2013
Autor: Markus Oeste

SF Hamborn 07 – 1. FC Wülfrath 0:2 (0:0)


Während der eine Trainer zumindest einmal eine Nacht wieder ruhig schlafen kann, brechen für den anderen nun auch die Endspiele an:

Gästetrainer Joachim Hopp stand nach dem Spiel nach eigenen Worten „noch unter Strom“; so richtig konnte er den soeben erzielten Erfolg seiner Mannschaft im Sechs-Punkte-Spiel und damit die Revanche für die Hinspiel-Schlappe (0:3 im eigenen Stadion) zumindest äußerlich anscheinend nicht genießen. Die Anspannung stand noch in seinem Gesicht geschrieben. „Wir hatten eine Besprechung. Ich habe den Jungs gesagt: Wir haben 18 Endspiele. Wenn wir dieses nicht gewinnen, sind wir tot. Wir haben gewonnen – und wir leben noch. Der Sieg ist verdient, den hat die Mannschaft sich heute erarbeitet“, war denn auch sein Fazit auf der Pressekonferenz.

Löwen-Trainer Thomas Geist gestand ein, dass die Niederlage verdient war. „Wir hatten einfach keine Durchschlagskraft nach vorn. Wir waren in der Offensive zu unbedarft. Die letzten Spiele auf dem Kunstrasen haben Qualitätsmängel aufgezeigt, die auf dem Rasenplatz noch zu kaschieren waren. Hieran müssen wir arbeiten.“

In Halbzeit eins bekamen die Zuschauer wenig Aufregendes zu sehen: Man merkte beiden Teams an, dass keiner einen Fehler machen wollte, vorsichtiges Abtasten war angesagt. Das Hauptgeschehen spielte sich im Mittelfeld ab und war geprägt durch häufiges Querpassen und Fehlpässe. Die Gäste standen bereits in der Spielfeldmitte gut sortiert („Man nennt das heute Mittelfeld-Pressing“, so „Hoppi“ später) und ließen die Löwen erst gar nicht richtig zum Zuge kommen. Das Eckenverhältnis 1:1 im ersten Durchgang spricht eine deutliche Sprache, was Offensivbemühungen beider Mannschaften anbelangt.

Im zweiten Durchgang merkte man den Löwen an, dass sie etwas bewegen wollten, ohne jedoch zwingend zu wirken. Nachdem Gästetorwart Herweg einen schönen Freistoß von Ramazan Ünal in der 53. Minute parieren konnte, wurden die Löwen beim Konter fast im Gegenzug kalt erwischt: Die linke Abwehrseite der Hamborner wurde im Tempogegenstoß völlig überlaufen, ein Pass in die Mitte - und der am Elfmeterpunkt freistehende Neuzugang der Wülfrather, Yannik Salem-Louniangou , konnte unhaltbar für Björn Blättermann in die linke untere Torecke vollenden.

Die Ausgleichsbemühungen der Löwen beschränkten sich auf Fernschüsse, die entweder in Gäste-Keeper Herweg ihre Endstation fanden oder über das Gehäuse gingen. Einen kurzen Aufreger gab es bei einem Freistoß von Marco Ferreira in der 76. Minute von halblinks, als ein Wülfrather Abwehrspieler der Ball mit dem Hinterkopf fast ins eigene Tor verlängerte.

Die Gäste blieben ihrerseits mit Kontern gefährlich; bereits in der 84. Minute hätten die Wülfrather „den Sack zumachen“ müssen, als Ali Can Ilbay sich auf der linken Seite durchtankte und auf den gut postierten Julian Kapitza an der Strafraumgrenze passte. Dieser drosch das Leder jedoch über den Kasten.

Hoffnung auf zumindest einen Punkt keimte bei den Hambornern auf, als Adrian Jeglorz in der 84. Minute die Gelb-Rote Karte sah. Die Hoffnung währte nur kurz: Wieder über einen Konter, diesmal von links, wurde Yannik Salem-Louniangou an der Strafraumgrenze in Szene gesetzt, und ließ Björn Blättermann erneut keine Chance. Kurz vor Schluss durfte sich der zweifache Torschütze vorzeitig ausruhen und die Glückwünsche der Mannschafts-kameraden und mitgereisten Fans genießen.

Am Keeper der Hamborner lag es sicherlich nicht, dass die dringend benötigten Punkte an diesem Sonntag verloren gingen: In zwei Eins-gegen-Eins-Situationen konnte Björn Blättermann die Kugel entschärfen und damit eine höhere Niederlage verhindern.

„Wir wollten heute Wülfrath nicht aufs Pferd helfen“, betonte Thomas Geist nach dem Spiel, um die ausreichende Motivation seiner Truppe zu unterstreichen. Die erneute Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskamp veranlasste aber auch ihn zu deutlichen Worten: „Ab heute ist jedes Spiel auch für uns ein Endspiel. Und zwar geht es hier nicht nur um den Klassenerhalt. Es geht auch um Vertragsverlängerungen. Ich erwarte, dass sich jeder Spieler in jedem Spiel immer wieder neu empfiehlt und nicht nur der Kampf um den Klassenerhalt sondern auch den Kampf um einen neuen Vertrag annimmt.“

Gästetrainer Hopp wünschte sich für den Abend nur ein gemütliches Essen im Hüttenwerk, ein Gläschen Wein und endlich einmal wieder eine Nacht ruhig durchschlafen zu können. Nach dem aktuellen Erfolg sei es dem sympathischen Duisburger Urgestein gegönnt. Für Löwen-Trainer Thomas Geist bleibt bis zum nächsten Spiel der Druck zumindest etwas gedämpft: Die übrigen Konkurrenten im Tabellenkeller konnten ebenfalls nicht oder nur eingeschränkt punkten. Damit beträgt der Abstand der Hamborner, die trotz der Niederlage auf Platz 17 verbleiben, zum rettenden 13.Platz weiterhin lediglich 4 Punkte.


Die Mannschaftsaufstellungen:

SF Hamborn 07: Blättermann, Surkau, Neul, Kaczmarek, Opitz, Schneider, Ünal, Hommes, Basaran, Zander, Kilic.

1.FC Wülfrath: Herweg, Luginger (78. Ilbay), Osei, Kursun, Jeglorz, Kizilarslan, Sow (71. Steegmann), Haschke, Salem-Louniangou (89. Cavdar), Kapitza, Levering.

Tore: 0:1 Salem-Louniangou (54.), 0:2 Salem-Louniangou (86.)

Gelbe Karten: Surkau (41.), Neul (44.), Haschke (74.)
Gelb-Rote Karte: Jeglorz (84.)

Zuschauer: 150