Oberliga

"Wir sind zum Erfolg verdammt!" Dieser Satz stammt von Dietmar Grabotin, Coach der SSVg Velbert. Sein Team empfängt heute, Sonntag, ab 15 Uhr die Zweitvertretung des 1.FC Köln. Die Domstädter haben die beste Defensive der Liga, verbuchten zuletzt vier Auswärtssiege in Serie. Ein Liga-Knaller! "Wir haben unseren Teil dazu beigetragen", legt sich Grabotin fest. Mit zuletzt drei Siegen ohne Gegentreffer.

Dass André Badur aktuell einen Ausflug zum Westfalen-Oberligisten Herne macht, hindert ihn nicht, den Nordrhein weiterhin akribisch zu verfolgen. Schließlich verbrachte er dort die letzten Jahre bei Adler Osterfeld, der SSVg Velbert und dem 1.FC Bocholt. Seinen Ex-Kollegen aus Velbert traut er gegen Köln II einen Dreier zu: "Die SSVg sieht gegen Amateurmannschaften zuhause immer gut aus, das wird sich wieder zeigen."

Wer kennt die Szene nicht? Apollo Creed und Rocky Balboa stehen sich nach einem mörderischen Kampf blutüberströmt gegenüber. Es ist die letzte Runde im WM-Schwergewichtskampf. Mit letzter Kraft setzen sie zum finalen Schlagabtausch an und stürzen zu Boden. Der Ringrichter beginnt beide anzuzählen. Bei "neun" schafft es Rocky, taumelnd und entkräftet wieder auf die Beine zu kommen, während Creed erschöpft im Ring liegen bleibt. Doch was hat der Kult-Streifen aus dem Jahr 1973, der 1980 mit dem "American Movie Award" ausgezeichnet wurde, mit dem VfB Homberg zu tun? "Ganz einfach, ich habe meinen Jungs genau diese Sequenz kurz vor dem Match gegen Speldorf vorgespielt", greift Michael Boris gerne in seine Motivationskiste.

Ein 0:0 ist wahrlich kein Absturz. Auch wenn es immer Leute gibt, die ein solches Resultat um die notwendige Gelassenheit bringt. ETB-Coach Frank Kontny gehört nicht dazu. "Hut ab vor Dattenfeld", legt sich der Ex-Profi fest, "das ist kein normaler Aufsteiger und wird noch für etliche Überraschungen sorgen." Nicht nur zuhause mit zu kleinen Toren (RS berichtete). Genau wie der ETB auf die Beobachtungen von Fredi Bockholt vertraut, hatte Germania auch seine Vorab-Infos. Kontny: "Unsere Stärken wurden zugestellt."

Die Fortunen-Zweitvertretung ist trotz der 0:1-Niederlage vom letzten Spieltag gegen die Reserve des 1.FC Köln in der Oberliga angekommen. Mit 13 Punkten rangiert man auf Platz sieben der Tabelle und hat mit den unteren Rängen erst einmal nichts zu tun. "Überrascht bin ich deshalb nicht, denn ich wusste um unsere Qualitäten", gibt sich Lukas Marzok selbstbewusst, und schiebt nach: "Wir haben gegen Köln gesehen, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen."

Die SSVg Velbert ist endlich in der Spur. Die letzten 270 Meisterschafts-Minuten wurden siegreich gestaltet. Nach der durchwachsenen Startphase alles rechtzeitig vor dem kommenden Spitzengang gegen die Zweitvertretung des 1.FC Köln. Die Domstädter stellen sich am Sonntag, 23. September, ab 15 Uhr im Stadion Sonnenblume vor. "Wenn wir das Match gewinnen, sind wir wirklich wieder oben dabei", prognostiziert Tibor Heber selbstbewusst.

Bis Mittwoch standen bei der MSV-Oberliga-Truppe nach dem freien Wochenende insgesamt zwei Trainingseinheiten auf dem Arbeitsplan, am Donnerstag kam eine weitere hinzu, bevor es am Samstag zu Germania Dattenfeld geht. "Ich werde meinen Jungs sagen, dass sie flach schießen sollen", zwinkert MSV-Coach Horst Steffen in Anspielung an das Torhöhen-Abmessungs-Theater, was sich nach der Partie zwischen Dattenfeld und Straelen (4:0) abspielte.

Schon nach acht Spieltagen ist der WSV Borussia II 14 Punkte von Rang vier entfernt. Der wurde zwar nie offiziell angestrebt, dennoch ist der aktuelle vorletzte Tabellenplatz deutlich zu wenig, gemessen an den Ambitionen der Bergischen. So deutlich, dass Heckenschützen im medialen Umfeld bereits Trainer Ayhan Tumani ins Visier genommen haben. Der wird aber definitiv am kommenden Sonntag beim KFC Uerdingen auf der Bank sitzen, wie WSV-Präsident Friedhelm Runge im RS-Interview versichert.

Ballerhochburg Bezirksliga - In den Kreisen passierte am Wochenende nichts spektakuläres, dafür wurde auf Bezirksebene scharf geschossen. Dabei traf es wieder einmal den KSV Pascha Spor besonders heftig. Mit 1:11 ging der Landesliga-Absteiger zum wiederholten Male baden. Ähnlich böse erwischte es den SV Yeni Genclinkspor. Das Wort "Arbeitsverweigerung" von Trainer Zeki Terzioglu beschönigt die Leistung noch ein wenig. Immerhin haben die Jungs des SV Yeni noch einen Übungsleiter, bei TuSpo Huckingen haben die Verantwortlichen nach dem 1:8 gegen den Mülheimer SV die Aufgabe, mal wieder einen neuen Linienchef zu suchen. Sakis Papachristos hatte nach dem Spiel die Schnauze voll. Bei Westfalia Schalke II lief es wie erwartet. Der Eintrag in die Geschichtsbücher winkt. RevierSport online präsentiert die bemitleidenswertesten Torhüter des Wochenendes.

Wie sich die Spielzeiten gleichen: In der letzten Serie hatte die Zweitvertretung des MSV nach sieben Spielen fünf Punkte, jetzt ist es nach gleicher Distanz ein Zähler mehr. Horst Steffen, Coach der Jung-Zebras: "Irgendwann muss eine Serie gestartet werden. Wir können uns nicht nur darauf verlassen, dass wir in der zweiten Halbserie besser punkten."

Es ist schon beinahe tragisch, wie sich der WSV Borussia II immer noch die Butter vom Brot nehmen lässt. "Ich weiß nicht, wie hoch wir noch führen müssen, um einen Sieg einzufahren", bemerkte Wuppertals Coach Ayhan Tumani nach dem 3:3 (2:0)-Unentschieden gegen Bergisch Gladbach.

Aufsteiger Düsseldorf hat die Überraschung verpasst und gegen die favorisierte Zweitvertretung der Kölner eine 0:1(0:0)-Niederlage einstecken müssen. "Die Spielanteile waren 'fifty-fifty' verteilt, doch der FC war cleverer", analysierte Fortunen-Obmann Ilja Ludenberg die ausgeglichene Partie, in der die Domstädter das glücklichere Ende für sich gepachtet hatten. Routinier Carsten Cullmann erzielte per Kopf das Tor des Tages (50.) und sicherte seinem Team so den siebten Saisonerfolg.