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U19: Leistungszentren
"Am Anfang war es schmerzhaft"

Wenn Hans Mathia durch die Kabinengänge des Borussia-Parks schlendert, vorbei an den Umkleiden der Nachwuchsteams, dann fühlt er sich wie in einer Ahnengalerie.

Jeder Mönchengladbacher Jugendspieler, der den Sprung zu den Profis geschafft hat, ist hier mit dem gerahmten Trikot seines Bundesliga-Debüts vertreten: Marko Marin, Marcell Jansen, Tony Jantschke – die Liste erscheint unendlich lang.

Mathia hat sie alle erlebt. 1972 begann er als Mannschaftsbetreuer, seit mittlerweile 14 Jahren ist er als Jugendgeschäftsführer tätig. Bei seinem Amtsantritt hatte der Verein einen hauptamtlichen Jugendtrainer, mittlerweile sind es vier. Zu Beginn trainierte die A-Jugend drei Mal pro Woche, mittlerweile sind es sechs bis acht Einheiten. „Ich habe alles miterlebt“, sagt Mathia.

„In punkto Nachwuchsarbeit müssen wir uns vor keiner Fußball-Nation mehr verstecken.“
Reinhard Rauball

Er meint das, was viele als einen Quantensprung in der deutschen Nachwuchsförderung betrachten: die verpflichtende Einführung von Leistungszentren für Profiklubs vor genau zehn Jahren, die im Zuge der desaströsen Europameisterschaft 2000 beschlossen worden ist. „Die Zeit war reif, Entscheidungen zu treffen. Es mussten Weichen gestellt werden, um eine bessere Zukunft zu erreichen“, betont Reinhard Rauball, der Präsident des Ligaverbandes.

Nicht alle Klubs haben das damals so gesehen, zumal der deutsche Vereinsfußball um die Jahrtausendwende herum außerordentlich erfolgreich war. „Das war schizophren. Die Klubs haben in hohem Maße ausländische Spieler akquiriert und die Nachwuchsförderung vernachlässigt“, betont Rauball. Insofern verwundert es nicht, dass viele Vereine skeptisch waren. Die Zweitligisten ließen sich erst ein Jahr später von der verpflichtenden Einführung von Leistungszentren überzeugen. „Am Anfang war es sicher schmerzhaft, Geld in die Hand zu nehmen“, zeigt Christian Seifert, der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, Verständnis.

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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