Was war los? Der Fußballlehrer ärgerte sich über die letzten Sekunden des Westschlagers. Kurz vor der Ecke, die zum K.o.-Stoß führte, wollte er wechseln. Für den „kleinen“ Pierre De Wit sollte Abwehrhüne Markus Bollmann reinkommen. „Ich habe dem Linienrichter das Zeichen zur Auswechslung gegeben, er hat mich angeschaut und sich dann einfach nur weggedreht“, ärgerte sich Baumann: „Ich bin ihm noch hintergelaufen, doch er hat nur noch aufs Spielfeld gestarrt.“
Weil Assistent Georg Schalk Baumann ignorierte und den Wechsel nicht anzeigte, ließ Referee Karl Valentin die Ecke ausführen und Simon Scherder nickte das Leder zum Siegtreffer ein. Bollmann stimmte seinem Trainer zu: „Das ist ärgerlich.“ Als ob die Pleite an sich nicht schon schlimm genug war, wurde Baumann nach seinem Protest auch noch auf die Tribüne verbannt. Weil Valentin einen Sonderbericht anfertigte, muss der Coach jetzt wohl mit einer weiteren Strafe rechnen.
Doch schon vor und zu Beginn des Traditionsduells kam es für den MSV knüppeldick. Ohne Kingsley Onuegbu (Fieber) und Michael Gardawski (Muskelfaserriss im Oberschenkel) lahmte die Abteilung Attacke. Zu allem Überfluss bekam Sascha Dum dann auch noch einen Pferdekuss und musste raus. „Ohne unsere drei wichtigsten Offensiven haben wir nach der Pause nur noch hinten drin gestanden und am Ende auch verdient verloren“, musste Baumann eingestehen.
Bitter für die Zebras, denn sie hatten im ersten Durchgang alles im Griff. Doch wie so oft in der Hinrunde schafften sie es nicht, die Leistung zu halten und brachen nach der Pause regelrecht ein. Münsters Coach Ralf Loose, der Patrick Kirsch mit Wadenproblemen und Julian Riedel mit einer Bänderverletzung auswechseln musste, hatte genau darauf gesetzt: „Wir sind bis an unsere Leistungsgrenze gegangen und haben das Spiel zu recht umgebogen. Der Auftritt der Mannschaft, die Atmosphäre, der Sieg, das macht Lust auf mehr.“
Während die Preußen ihre Durststrecke beendeten, treten die Zebras auf der Stelle. Immer, wenn die Chance besteht, nach vorne zu kommen, macht das Team einen Schritt zurück. Verständlich, dass die Euphorie rund um den MSV abebbt, schließlich gibt es auch von der wirtschaftlichen Front keine positiven Schlagzeilen. Ein Teufelskreis, aus dem sich die Duisburger schnell befreien müssen.




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