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Kölner Derby
Wunderlich rettet der Viktoria das 1:1

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Erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Es lief die 89. Minute, die Fortuna war zu diesem Zeitpunkt Meister der Regionalliga West.

Doch dann pfiff Schiedsrichter Sören Storks vor 3454 Zuschauern nach einem vermeintlichen Vergehen des eingewechselten Frederic Brill einen Handelfmeter für die Viktoria. Mike Wunderlich verwandelte zum 1:1-Endstand. Die Entscheidung um den Titel war vertagt. Bitter für den Tabellenführer, der schon vorher ausgiebig Grund hatte, mit dem Schicksal zu hadern.

Mit Abwehrchef Daniel Flottmann (21. Minute), Mittelfeld-Stratege Kristoffer Andersen (58.) und Torwart Andre Poggenborg (61.) mussten während des kölschen Klassikers gleich drei Führungsspieler der Südstädter verletzungsbedingt ausgetauscht werden. Sowohl Andersen als auch Poggenborg verließen das Spielfeld mit blutenden Wunden. Der Fortuna-Keeper verlor bei einem Zusammenprall mit einem Mitspieler einen Zahn. „Ich habe einen Ball gespielt und dann bin ich weggeknickt. Das Knie war instabil, ich konnte gar nicht richtig laufen“, sagte Kapitän Flottmann, der trotz aller Unbill von der Bank aus mitansehen durfte, wie die Fortuna dennoch mit 1:0 in Führung ging.

Einen Freistoß von Tobias Steffen bugsierte Viktorias Innenverteidiger Daniel Reiche mit dem Kopf ins eigene Netz (62.). „Fast wären wir belohnt worden für das Pech, das wir hatten. Ich hätte nicht gedacht, dass wir nach den Verletzungen so wieder kommen und das 1:0 erzielen. Dass wir in der 89. Minute den Handelfmeter gegen uns kriegen, passte zu dem Tag. Ich bin trotzdem stolz darauf, wie wir das gelöst haben. Und der Gewinn der Meisterschaft ist nur um eine Woche verschoben worden“, unterstrich Flottmann kampfeslustig. „Für mich war das wahnsinnig schwer zu coachen. Ich musste gefühlt alle drei, vier Minuten auswechseln. Aber jammern hilft da nicht, im Spiel musst du sehen, dass du die notwendigen personellen Maßnahmen triffst, um eine gewisse Substanz zu halten. Wenn dir solche Korsettstangen ausfallen, dann spielst du einfach einen anderen Fußball. Ich hoffe, dass die Verletzung von Daniel Flottmann nicht zu schlimm ist und er nicht allzu lange ausfällt“, sagte Trainer Uwe Koschinat zu den permanenten Nackenschlägen.

Gefunden auf …

Nach dem Rückstand tickte die Uhr unerbittlich gegen die Hausherren, die natürlich eine Meisterfeier der Fortuna im heimischen Stadion tunlichst vermeiden wollten. Und Chancen genug dafür hatte der FC Viktoria in beiden Spielabschnitten. Lukas Nottbeck vergab eine Hundertprozentige, als er alleine auf Poggenborg zulief, den Torwart aber mit einem Lupfer nicht überlisten konnte (24.). Und Timo Staffeldt verstolperte nach starker Vorarbeit von Fatih Candan und Gaetano Manno freistehend die Kugel (52.). „In der zweiten Halbzeit konnte man sehen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Wir haben das Tempo hoch gehalten und mehr investiert“, betonte Viktorias Coach „Pele“ Wollitz nach dem Derby, das für ihn zumindest nicht mit einer Niederlage endete.

„Es ist immer ärgerlich, so kurz vor dem Abpfiff ein Gegentor zu kassieren. Ich war noch dran an dem Ball, aber er war gut geschossen. Mit diesen tollen Fans macht der Gewinn der Meisterschaft aber sicherlich auch zu Hause Spaß“, schaute Fortunas Ersatzkeeper ebenso wie Sturmtank Ercan Aydogmus zuversichtlich in die nahe Zukunft. „Das war ein komisches Spiel mit den ganzen Verletzungen der Führungsspieler. Natürlich war das 1:1 kurz vor dem Ende bitter. Aber die Welt ist für uns ja heute nicht untergegangen. In unserem eigenen Stadion können wir da jetzt eine schöne Party draus machen.“

Uwe Koschinat konnte nicht ganz so leicht zur Tagesordnung übergehen. Zu sehr beschäftigten ihn noch die ungewöhnlichen Ereignisse zuvor. „Von allen Derbys gegen die Viktoria war das meines Erachtens das mit dem geringsten Niveau. Das Unentschieden war mehr als verdient für die Viktoria. Wir hatten schwierige Situationen zu überstehen in beiden Halbzeiten. Ich habe das Spielfeld aber mit einem gespaltenen Gefühl verlassen, da wir die Hand schon an der Meisterschale hatten.“

Ein Sieg fehlt der Fortuna nun noch aus den letzten drei Begegnungen zum sicheren ersten Platz. Gegen den Drittletzten SC Wiedenbrück bietet sich dazu am kommenden Samstag im Südstadion eine willkommene Gelegenheit.

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