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Koschinat - Wollitz
Die Trainer vom Rhein im Vergleich

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Uwe Koschinat und Claus-Dieter Wollitz trennt viel – die Karriere als Spieler und Trainer, die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und natürlich die Rheinseite.

Doch bei allen Unterschieden gibt es eine große Gemeinsamkeit der Trainer vom SC Fortuna und dem FC Viktoria Köln: Beide geben alles für den Erfolg ihres Vereins, sind voller Leidenschaft für das große Ziel Drittliga-Aufstieg.
Sie tigern die Seitenlinie auf und ab, mit gerunzelter Stirn und bösem Blick. Immer wieder geben sie für Außenstehende unverständliche Handzeichen, deuten auf Gegenspieler, schreien aus voller Kehle über den gesamten Platz.

Claus-Dieter Wollitz und Uwe Koschinat geben alles für den Sieg, sind erfolgreich und leben ihre Emotionen voll an der Seitenlinie aus. Jede Faser ihres Körpers zeigt in diesen Momenten die Liebe zum Fußball und vor allem zum Gewinnen. Hin und wieder überschreiten sie vor lauter Adrenalin und Siegeswille auch gewisse Grenzen und müssen sich für ihr Handeln rechtfertigen. Zwei Trainer gleichen sich während der 90 Minuten eines Pflichtspiels sehr. Dabei könnten sie ansonsten kaum unterschiedlicher sein.

Gefunden auf …

Claus-Dieter Wollitz ist der Star unter den 19 Trainern der Regionalliga West. Sein Engagement bei Viktoria Köln schlug zum Saisonstart hohe Wellen. Er war schon als Aktiver ein bekannter Profi, durchlief viele Stationen in der 1. und 2. Bundesliga. Als Trainer war dies bisher kaum anders. „Pele“ kann als Spieler und Trainer auf insgesamt 588 Profi-Spiele zurückblicken und ist damit nach Leverkusens Reservetrainer Jürgen Luginger (630) profi-erfahrenster Mann der Regionalliga West.

Pele Wollitz: Ein Edeltechniker auf Reisen

Aber der Reihe nach: Claus-Dieter Wollitz wurde 1965 im beschaulichen Brakel nahe des Teutoburger Waldes geboren. Schon aus frühester Kindheit stammt laut eigener Aussage sein Spitzname „Pele“ („Schon als Fünfjähriger konnte ich den Ball hochhalten wie ein Großer.“). Mit 22 Jahren gelang ihm nicht nur der direkte Sprung in die Bundesliga, sondern sogar gleich in die Stammelf des FC Schalke 04, mit dem er aber noch im ersten Jahr in die 2. Liga abstieg und zu Bayer Leverkusen wechselte. Er ging jedoch als Derbyheld, brachte Schalke im Heimspiel gegen den BVB (3:0) mit einem Treffer der Marke „Tor des Monats“ auf die Siegerstraße.

Der Rote Faden in der aktiven Karriere von Wollitz waren vergleichsweise kurze Engagements von nur ein bis zwei Jahren. Nicht nur auf Schalke, auch in Leverkusen, bei Hertha BSC, dem VfL Wolfsburg und dem KFC Uerdingen hielt es den Edeltechniker nie lange. „Meine Leistungen waren sehr davon abhängig, wie wohl ich mich in einem Verein gefühlt habe. Wenn es nicht klappte, ging ich weg. Wenn es gut klappte, wurde ich schnell abgeworben“, schmunzelt Pele. Unüblich: Auch dort, wo Wollitz nur ein Jahr unter Vertrag stand, gehörte er immer zu den Stammkräften und absolvierte meistens fast alle Partien in dieser Zeit.

Pokalsieger im zweiten Anlauf

Titel gab es für den Spieler Wollitz nur wenige zu holen. 1995 erreichte er mit dem VfL Wolfsburg das Finale des DFB Pokals, verlor gegen Borussia Mönchengladbach 0:3. Im Folgejahr bekam er mit Kaiserslautern aber noch einmal die Chance. Gegen die mit Stars wie Jens Nowotny, Thomas Häßler, Michael Tarnat und Sean Dundee gespickte Elf vom Karlsruher SC gelang ein 1:0-Erfolg und damit der Pokalsieg. Es blieb der einzige große Titel für Pele Wollitz in seiner 14-jährigen Karriere. Die letzte Profi-Station war der 1. FC Köln, dem er sich 1998 für drei Jahre anschloss. Nach einem einjährigen Gastspiel beim niedersächsischen Oberligisten TuS Lingen beendete er mit 36 Jahren seine Laufbahn.

Als Trainer ging die Erfolgsgeschichte des Claus-Dieter Wollitz nahtlos weiter. Nach den Anfängen beim KFC Uerdingen, für den er von 1996 bis 1998 kickte, avancierte er beim VfL Osnabrück zum Publikumsliebling. 2007 gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga und Pele errang die Fußballlehrer-Lizenz als Zweitbester seines Jahrgangs. Nach zwei Jahren wechselte er zum Bundesliga-Absteiger Energie Cottbus. Trotz eines anfänglichen Höhenfluges wurde der Aufstieg in den beiden Folgejahren deutlich verpasst. Außerdem geriet er immer wieder mit den Fans der Lausitzer aneinander.

Tolle Erinnerungen hegt Wollitz dennoch an sein Engagement bei den Brandenburgern. Er gerät geradezu in Rage, wenn er an die Höhepunkte dieser Zeit zurückdenkt. „Wir haben im Pokal den amtierenden Meister VfL Wolfsburg rausgehauen. Die hatten Dzeko, Grafite und Diego und wir haben in Wolfsburg 3:1 gewonnen“, schreit Wollitz förmlich vor Begeisterung. Nun folgte im vergangenen Sommer der Wechsel in die Regionalliga zu Viktoria Köln. Was für viele wie ein Rückschritt aussah, sieht Wollitz als große Chance. „Ich fühle mich als Auserwählter für ein tolles Projekt. Die 3. Liga wird allgemein unterschätzt und bietet klasse Fußball mit vielen Traditionsvereinen. Dort wollen wir hin“, sagt Pele.

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  • lapofgods 04.06.2014 09:24 Uhr
    Gehören zu einem Vergleich nicht mindestens 2?

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