Vor wenigen Monaten schien der Aufstiegszug ohne die Viktoria abgefahren zu sein. Der einstige Top-Favorit auf den Titel und Aufstieg musste nach einer Durststrecke Aachen und Mönchengladbach II laufen lassen und war schon zwischenzeitlich zehn, elf Punkte weg von der Spitze. Claus-Dieter "Pele" Wollitz musste seinen Hut nehmen und "No-Name" Tomasz Kaczmarek übernahm. Unter "Tomek", wie er bei der Viktoria von allen nur genannt wird, läuft es: 12 Spiele, neun Siege, drei Remis - und: im Finale des Mittelrheinpokals steht die Viktoria nach einem Sieg beim Drittligisten Fortuna Köln auch noch. Mit dem 30-jährigen Kaczmarek kam der Erfolg!
Wir sprachen nach dem 1:0-Sieg der Viktoria bei Alemannia Aachen mit Sportvorstand Franz Wunderlich.
Franz Wunderlich, das erste Mai-Wochenende können Sie jetzt so richtig genießen oder?
Natürlich. Wir haben in der Vergangenheit auch schon viel auf die Fresse bekommen. Mittlerweile sind wir auch erfahrener und klüger geworden. Jeder lernt aus seinen Fehlern. Wir machen uns keinen Druck mehr und jetzt tut es auch mal gut viele Glückwünsche per SMS, Telefon und so weiter zu erhalten. Jeder hat doch ein paar Schulterklopfer gerne. Das haben wir uns in den letzten Wochen hart erarbeitet und verdient.
Was macht eigentlich ihren Erfolgstrainer Tomasz Kaczmarek aus?
"Tomek" ist fachlich ein unglaublich guter Mann. Zudem strahlt er eine Ruhe aus, die auch das Team positiv ansteckt. Natürlich gab es auch zu Beginn Leute, die gesagt haben: 'Was wolltet Ihr denn mit diesem jungen Kerl?' Aber das ist alles eine Sache der Überzeugungsarbeit. Wir wussten, was für ein guter Trainer "Tomek" ist. Mit dem Erfolg wuchs auch das Vertrauen in der Mannschaft, im Umfeld in unseren Trainer. Er arbeitet sachlich und ruhig. Das hat das Team einfach angesteckt und gebraucht.
Spricht nicht gerade für "Pele" Wollitz...
"Pele" ist ein ganz anderer Typ. Für ihn war der Erfolgsdruck bei der Viktoria immens. Wir brauchten nach seiner Zeit einen Mann wie Tomasz Kaczmarek.
Was macht die Mannschaft denn unter Kaczamrek anders, als unter dessen Vorgänger?
Im Fußball sind Kleinigkeiten entscheidend. Wir hatten ja auch unter Wollitz eine starke Anfangsphase, dann kam das SPiel bei Rot-Weiss Essen, welches wir in der letzten Minuten verloren haben. Das war ein Knackpunkt. Dann lief nicht mehr viel zusammen. Jetzt haben wir wieder einen Lauf. Die Mannschaft arbeitet sehr akribisch, das ist bewundernswert. Uns hatte doch keiner mehr auf der Fahne. Jetzt sind wir wieder im Rennen. Doch die besseren Karten hat immer noch Borussia Mönchengladbach II. Der Mai wird für uns ein entscheidender Monat mit dem Ausgang in der Liga und dem Pokal sein.
Haben Sie schon Werder Bremen II oder VfL Wolfsburg II beobachtet?
Nein! Das werden wir auch nicht. Sollte es so weit kommen, dann werden wir vorbereitet sein.




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