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Pyro-Wahnsinn in Mannheim
Das sagen Spieler und Polizei

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Foto: Getty Images

Nach dem Aufstieg in die Dritte Liga war der Jubel beim KFC Uerdingen riesig. Die Pyro-Aktion der Mannheimer Fans hingegen sorgte bei allen Beteiligten für ein großes Unverständnis.

Uerdingen-Trainer Stefan Krämer hatte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gar nicht die Möglichkeit, sich über den unschönen Spielausgang zu äußern. Der 51-Jährige sprach keine zehn Sekunden, da stürmten die Spieler in den kleinen Mannheimer Presseraum und verpassten ihrem Erfolgstrainer eine saftige Bierdusche. Nichtsdestotrotz: Bevor wirklich alle in Feierstimmung kamen, mussten die meisten die Vorfälle auf den Rängen erst einmal verarbeiten. „Es ist unwürdig, dass ein Spiel so beendet werden muss. Als es sich gerade beruhigt hat, ging es schon wieder los. Der Schiedsrichter hatte aber alles im Griff und hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen“, fasste Uerdingens Abwehrmann Christopher Schorch die Geschehnisse zusammen. Die fast 20-minütige Unterbrechung war für die Spieler nicht leicht. „Es ist schwierig die Spannung oben zu behalten“, sagte Schorch.

Beister kann das Leid der Waldhof-Fans nachvollziehen

Stürmer Maximilian Beister hingegen hatte etwas mehr Verständis für das Verhalten der Waldhof-Fans. „Wenn man drei Mal in Folge in die Relegation muss und es drei Mal nicht packt, dann ist das irgendwo der Frust und die Enttäuschung. Trotzdem war es extrem." Die Verantwortlichen des DFB haben sich sicherlich schon ihren Teil dabei gedacht, nicht umsonst haben sie mit Patrick Ittrich einen erfahrenen Bundesliga-Schiedsrichter nach Mannheim geschickt. Ittrich hatte die Situation gut im Griff. In Absprache mit der Polizei blieb dem 39-Jährigen dann aber letztlich keine andere Wahl, als das Spiel nach dem wiederholten Werfen von Böllern und Raketen abzubrechen. „Ich bin es ein bisschen leid. Es ist zum Volkssport geworden, dass so ein Spielabbruch erzwungen wird und das ist schade für den Fußball. Die Sicherheit für die Spieler war einfach nicht mehr gegeben“, resümierte der Schiedsrichter.

Während des Spiels gab es auch im KFC-Block kurz nach dem 1:1 Ausschreitungen. Laut Christoph Kunkel, Pressesprecher der Polizei Mannheim, gab es Provokationen von Seiten der Mannheimer Fans. „Die Polizei ist dazwischen gegangen und hat dafür gesorgt, dass die Fantrennung wieder hergestellt wurde“, gab Kunkel mit Blick auf den ereignisreichen Tag im Mannheimer Carl-Benz-Stadion zu Protokoll. Auch durch den Einsatz von Pfefferspray wurden viele Fans verletzt. Wie viele genau, konnte Kunkel unmittelbar nach dem Spiel noch nicht sagen.

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  • Schäl Sick 27.05.2018 19:44 Uhr
    Wieso geht die Polizei nicht in den Block rein, treibt die paar Mann nach unten und dort werden alle einkassiert. Schon wär der Spuk zu Ende.

    Aber nein, geht ja nicht, das wären unschöne Bilder, und die will man unbedingt vermeiden. Lieber lässt man sich auf der Nase herumtanzen.

    Die Polizei kann einem schon leid tun in dieser Zeit. Wenn nämlich doch mal durchgegriffen wird, heißt es wieder von allen Seiten "Polizeigewalt".
  • kolerata 27.05.2018 19:49 Uhr
    das waren keine paar mann wie es der Reporter berichtet hat,das ist in Mannheim eine ganz spezielle klientel,wahrscheinlich wollte die Polizei nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen.
  • peterd17 27.05.2018 20:39 Uhr
    Zu jeder Fackel ein Bericht, läuft beim RS
  • jorunner84 27.05.2018 23:10 Uhr
    Insgesamt eine oberpeinliche Leistung der Mannheimer Polizei.
    Erst wird einem ein Parkplatz zur Anreise empfohlen, dann kann man diesen über 1 Stunde nach Abpfiff/Abbruch immer noch nicht erreichen, weil man „die Sicherheit nicht gewährleisten könnte“ So sieht ein klassisches Versagen aus!
    Wir durften über 30 Minuten warten, weil die Mannheimer Polizei trotz Vorab—Infos keinen Plan hatte und vor einem Mob resigniert hat. Bei einem Asylbewerber sendet man 500 Polizisten.

    Man möchte Herrn Hartmannsgruber zu gerne mal fragen, was er eigentlich beruflich macht.

    So darf nan sich über fehlenden Respekt nicht wundern.

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