International wie national ist es üblich, unzweifelhaft aber stellt sich ein Transfers im Winter für den abgebenden Verein besonders hart heraus, da der Markt für einen potenziellen Ersatz tendenziell wenig hergibt, und auch die Zeit bis Ende des Transferfensters grundsätzlich knapper ist als im Sommer.
Genau dieser Situation musste sich Viktoria im Winter zuvor stellen, als Candan, damals in der Torschützenliste ganz weit vorn und für Viktoria (trotz geringer Ablösesumme) nicht kompensierbar, ein einmaliges unmoralisches Angebot von Karabükspor aus der ersten türkischen Liga erhielt. Umfeld und Gehalt auf Profiniveau konnte Candan nicht ausschlagen, Viktoria ließ ihn wohlwollend ziehen. Alle Seiten wickelten den Transfer professionell ab. Dass dies tatsächlich so war, kann man leicht daran ablesen, dass Candan, als er ein Jahr später feststellen musste, dass der Schritt in die Türkei nicht karrierefördernd war, wieder an Viktorias Tür anklopfen konnte und man ihn wieder rein ließ, willkommen hieß, und bereit war die Zusammenarbeit fortzusetzen.
Wegen DJ Viktoria Vorwürfe zu machen ist im weitesten Sinne nachvollziehbar, sollte aber im Rahmen bleiben, denn auch bei diesem Transfer sind sich alle Parteien schließlich einig geworden, sonst wäre der Transfer (zzgl. Ablösesumme) nicht zustande gekommen.